Tesla: Der Konkurrenz davongebraust
Elektroautopionier Elon Musk feiert Etappensiege in Serie und wird an der Börse großzügig belohnt. Warum die sündhaft teure Aktie immer noch eine Spekulation wert ist.
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von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag
Die Stimmung der Aktionäre auf der Hauptversammlung des Elektroautobauers Tesla hätte kaum besser sein können. Elon Musk, Gründer und Chef der kalifornischen Autofirma, hatte während der ersten drei Monate geschafft, was ihm kaum jemand zugetraut hatte. Er hat sein Unternehmen, das derzeit nur ein Modell baut, den Tesla S, und davon 21 000 Stück in diesem Jahr verkaufen will, in die Gewinnzone gefahren.
Mit Beschleunigungszeiten zwischen 4,4 und 6,2 Sekunden von null auf 100 und einer Reichweite zwischen 370 und 480 Kilometern liegt der Stromer unangefochten an der Spitze der E-Mobile. Die Nachfrage ist groß, trotz der stattlichen Preise zwischen 71 000 und 96 000 Dollar. Käufer müssen bis zu sechs Monate auf ihren Tesla S warten. Viel zu lange findet Musk. Der Produktionsstart für den Geländewagen X wurde auf 2014 verschoben.
Wie schwierig es ist, mit Elektroautos oder Batterien profitable Geschäftsmodelle zu etablieren, zeigt das Scheitern anderer Pioniere. Der US-Luxuslimousinenhersteller Fisker Automotive, der Akkubauer A 123 Systems oder die Firma Better Place des Ex-SAP-Managers Shai Agassi, die großflächige Netze von Ladestationen für Elektrofahrzeuge aufbauen wollte — sie stehen kurz vor der Insolvenz oder sind pleite.
Tesla-Chef Musk hingegen will, nachdem er im ersten Quartal überraschend die Gewinnschwelle erreicht hat, die Rendite noch in diesem Jahr zügig ausbauen. Für 2013 stellte er den Aktionären auf der Hauptversammlung 25 Prozent Bruttomarge in Aussicht. Das ist der Umsatzanteil, der als Bruttogewinn nach Abzug der Produktionskosten bleibt.
Porsche als Vorbild
Auch das mittelfristige Ziel hätte der gebürtige Südafrikaner kaum ehrgeiziger setzen können. „Wir können sehr nahe an Porsches Bruttomargen herankommen“, sagt Musk. Die Stuttgarter gelten mit einem Niveau jenseits der 50-Prozent-Marke als weltweit profitabelster Autobauer.
Teslas Know-how ist womöglich ebenso einzigartig wie die Talente der Zuffenhausener: Die Softwaretechnologie der Tesla-Batterie koordiniert die 8500 Einzelzellen des Akkus so geschickt, dass Überhitzung vermieden und der leistungsfähige Zellensatz auch schnell aufgeladen werden kann. Die Technik funktioniert so gut, dass die Miteigentümer Daimler und Toyota die Batterietechnologie der Kalifornier selbst einsetzen wollen.
An der Börse wurde Tesla-Gründer Musk, dem 24 Prozent der Anteile gehören, für seine bisherigen Leistungen fürstlich belohnt. Die Firma ist mit 8,7 Milliarden Euro Marktkapitalisierung schon mehr wert als Fiat. Auch Anleger, die unserer Empfehlung vor einem Jahr folgten, dürfen sich freuen: Sie verbuchen bisher ein Kursplus von deutlich mehr als 200 Prozent.
Klar, die Papiere sind nach allen klassischen Bewertungsmaßstäben sündteuer. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2013 ist hoch dreistellig. Der Umsatz soll im laufenden Jahr auf umgerechnet 1,4 Milliarden Euro steigen. Immerhin. Andererseits: Bei Fiat sollen es gut 87 Milliarden werden.
Risikobereite Anleger setzen darauf, dass es dem 41-Jährigen gelingt, weiter Erfolge in der Elektromobilität zu feiern. Ein Batteriesystem, das seinesgleichen sucht, eine Autoserienproduktion quasi aus dem Nichts hochgezogen — das macht Musk so schnell niemand nach. Kleinaktionär Russell Kinsella aus Chicago, der seine ersten Aktien bei 29 Dollar gekauft hat, denkt nicht ans Verkaufen: „Ich bin mit der Entwicklung und den Plänen, die präsentiert worden sind, sehr zufrieden“, sagte er in Mountain View stolz.
Nach einer Vervierfachung des Umsatzes 2013 erwarten Analysten bis 2016 ein jährliches Umsatzplus von mehr als 25 Prozent. Damit das mittelfristig so bleibt, brauche Tesla aber ein Modell, das nicht mehr als 40 000 Dollar koste, sagen die Experten: „In drei bis fünf Jahren werden wir ein solches Modell anbieten“, verspricht Musk.
Fazit: Seit Anfang Januar hat sich der Kurs knapp verdreifacht. Das hohe dreistellige Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2013 und die immer noch hohen Kennziffern für die nächsten Jahre zeigen, dass die Aktie ein hochspekulatives Investment ist. Stopp setzen.
ISIN: US88160R1014
Kursziel: 85,00 Euro
Stopp: 58,60 Euro
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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20.12.2024 | Tesla Verkaufen | DZ BANK | |
10.12.2024 | Tesla Buy | Deutsche Bank AG | |
04.12.2024 | Tesla Underperform | Bernstein Research | |
26.11.2024 | Tesla Outperform | RBC Capital Markets | |
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15.11.2024 | Tesla Outperform | RBC Capital Markets | |
28.10.2024 | Tesla Buy | Deutsche Bank AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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14.11.2024 | Tesla Hold | Jefferies & Company Inc. | |
24.10.2024 | Tesla Hold | Jefferies & Company Inc. | |
22.10.2024 | Tesla Hold | Jefferies & Company Inc. | |
11.10.2024 | Tesla Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
03.10.2024 | Tesla Neutral | Goldman Sachs Group Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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04.12.2024 | Tesla Underperform | Bernstein Research | |
18.11.2024 | Tesla Underperform | Bernstein Research | |
24.10.2024 | Tesla Verkaufen | DZ BANK | |
24.10.2024 | Tesla Underweight | JP Morgan Chase & Co. |
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