Kontroverse Aussagen

Arbeitsbedingungen bei Tesla: Ein Mitarbeiter bringt reihenweise Beschwerden gegen den Elon Musk-Konzern vor

30.03.17 08:30 Uhr

Arbeitsbedingungen bei Tesla: Ein Mitarbeiter bringt reihenweise Beschwerden gegen den Elon Musk-Konzern vor | finanzen.net

Bereits mehrfach geriet der Elektroautobauer Tesla wegen den Arbeitsbedingungen in seiner Fabrik im kalifornischen Fremont in die Kritik. Doch nun bekommen die Beschwerden ein ganz neues Gesicht.

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Der 44-jährige Dewitt Lambert, ein Bandarbeiter im Tesla-Werk in Fremont, hat eine Klage gegen seinen Arbeitgeber, den Elektroautopionier, eingereicht. Der Anschuldigungen reichen von einem unangemessenen Arbeitsplatz bis hin zu sexueller Belästigung und Diskriminierung durch Kollegen.

Klage gegen Tesla

Bereits seit fast zwei Jahren wird Tesla von der Auseinandersetzung mit dem Bandarbeiter verfolgt. Der 44-jährige Lambert bezichtigt den Autobauer nun, nichts gegen die rassistischen und diskriminierenden Äußerungen seiner Kollegen bezüglich seiner afrikanischen Wurzeln sowie die unzumutbaren Umstände am Arbeitsplatz in der Tesla-Fabrik in Fremont unternommen zu haben. Deshalb reichte er beim zuständigen Gericht in Kalifornien Klage ein. In dem Statement schrieb er: "Das war mein Traumjob, und er wurde zu einem Albtraum".

Tesla und der Fall Lambert

Nach einer falschen Annahme, dass seine Kollegen ein Video von ihm an die Personalabteilung weitergereicht hätten, wandte sich Dewitt Lambert im Jahr 2015 erstmals selbst an die Personalverantwortlichen und gab an, sexuellen Belästigungen und Diskriminierung am Arbeitsplatz ausgesetzt zu sein. Auf die Anschuldigungen angesprochen, gaben die Mitarbeiter gegenüber Tesla jedoch an, sie seien mit Lambert eng befreundet und pflegten gemeinsam denselben Umgangston. Auch er sei keiner, der sich mit derartigen Äußerungen zurückhalte. Tesla versuchte, die Situation durch eine Versetzung Lamberts in eine andere Abteilung zu entschärfen. Daraufhin seien auch keine Beschwerden mehr eingegangen.

Im Jahr 2016 bat die Personalabteilung Lambert, keine Fotos von Werksteilen der Teslas über die sozialen Netzwerke zu veröffentlichen, da er damit zuvor schon mehrfach aufgefallen war. Daraufhin reichte Dewitt Lambert ein Video aus dem Jahr 2015 an die Personalabteilung weiter, welches die rassistischen Äußerungen seiner Kollegen aufzeichnet. Ebenfalls drohte er mit juristischen Schritten, sollte Tesla ihm nicht eine "hohe Summe" auf sein Konto überweisen. Nachdem Tesla diese Forderung offenbar nicht erfüllte, reichte der Mitarbeiter nun Klage bei dem zuständigen Gericht ein. Diese verbreitete er ebenfalls in zahlreichen Medien - genau wie das erwähnte Video.

Mittlerweile ist Lambert von seiner Arbeit freigestellt, bis alle Einzelheiten zu dem Fall geklärt sind. Auch weitere Arbeitsverhältnisse seien aufgrund der Anfeindungen erst einmal unterbrochen worden.

Arbeitsbedingungen bei Tesla in der Kritik

Auch wenn sich der aktuelle Fall vor allem durch kontroverse Aussagen und Taten auszeichnet, ist Lambert nicht der einzige Mitarbeiter aus der Fabrik in Fremont, der seinen Unmut zu den Arbeitsbedingungen bei dem Elektroauto-Gigant kundtat. Nachdem vor einiger Zeit ebenfalls ein Fließbandarbeiter die "unterdurchschnittlichen Löhne" und "unzumutbaren Arbeitszeiten" bei Tesla öffentlich beklagte, hatt Tesla-CEO Elon Musk bereits persönlich auf die Anfeindungen reagiert. Auf Twitter machte er seinem Unmut über die Kritik Luft. In einer E-Mail an alle Mitarbeiter versicherte er, Tesla arbeite stets an den Umständen im Werk und versprach eindringlich Besserung.

Teslas Antwort auf die Umgangsformen, welche laut Lambert in der Fabrik herrschen: "Wir werden alle nötigen Vorkehrungen treffen. Es ist niemals in Ordnung aus Anschuldigungen heraus zu handeln - es muss objektive Beweise oder glaubwürdig Zeugenaussagen geben", heißt es in einem Statement zur Anklage. Deshalb gehe man diesem Problem weiter nach, bis es in allen Punkten gelöst sei. Der Konzern sei sich aber ebenfalls bewusst, den Problemen in einem ersten Schritt nicht richtig nachgegangen zu sein.

Redaktion finanzen.net

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