Das ist Teslas neuer Super-Markt

Groß waren die Pläne, die Elon Musk mit China hatte. Bis zum Jahr 2014 wollte Musks Elektroautofirma Tesla bereits 35 Prozent des weltweiten Absatzes im Reich der Mitte erzielen. Tatsächlich kam es jedoch ganz anders. Lediglich 2.500 Stück der insgesamt 31.700 weltweit verkauften Teslas "Model S" gingen nach China - das sind lediglich knapp acht Prozent. Für Teslas Zukunft im Reich der Mitte schien dies ein eher düsteres Omen zu sein. 2016 kam es jedoch überraschend anders.

Tesla legt in China im Jahr 2016 kräftig zu

Im vergangenen Jahr 2016 konnte Tesla schließlich mehr als 15 Prozent seines gesamten Umsatzes in China verbuchen. Damit verdreifachte sich das Chinageschäft des E-Autobauers auf mehr als eine Milliarde US-Dollar, berichtete "Bloomberg". Die steile Kehrtwende im Reich der Mitte dürfte auf Elon Musks Konto gehen. Der Tesla-Chef reagierte auf den schleppend anlaufenden Absatz prompt, indem er schon kurz nach dem Marktstart zahlreiche chinesische Mitarbeiter austauschte und den Ausbau des unternehmenseigenen Supercharger- und Destination-Charger-Ladenetzes vorantrieb. Zudem eröffnete Tesla gleichzeitig eine Vielzahl neuer Verkaufspunkte. Die Offensive hat sich offenbar bezahlt gemacht - Tesla sitzt auf dem chinesischen Markt so fest im Sattel wie niemals zuvor.

Bringt das Model 3 neuen Schub in China?

Am Ende dieses Jahres will Tesla mit dem Model 3 in Produktion gehen. Dieses soll auch dem erstarkenden China-Geschäft des Elektroautoherstellers weiteren Schwung verleihen. Gerade für die aufstrebende chinesische Mittelschicht dürfte Teslas neuer Langstrecken-Stromer interessant sein: Das "Model 3" soll günstiger daher kommen als die vorhergehenden Teslas und daher für eine größere Zielgruppe erschwinglich sein. Während sich aktuell in China lediglich die besserverdienenden Teile der Bevölkerung einen der bisher erschienen Teslas oder auch Stromer der Konkurrenz Audi oder BMW leisten können, stellt das "Model 3" als Modell für den Massenmarkt eine echte Chance für Tesla dar. Weiterer Schub für die Elektroautoindustrie kommt in China außerdem von Seiten der Regierung. Wegen der hohen Luftverschmutzung wird in China die Elektromobilität massiv gefördert. Tesla könnte also tatsächlich eine rosige Zukunft im Reich der Mitte bevorstehen, wenn auch später als ursprünglich von Elon Musk angekündigt.

Analysten positiv gestimmt

Die beeindruckenden Zahlen zum Jahr 2016 haben nun auch die Analysten auf den Plan gerufen. David Leiker, ein Analyst von Robert W. Baird & Co. schrieb etwa am vergangenen Donnerstag, die aktuelle Entwicklung von Tesla entkräfte bearishe Investoren, die an Teslas Fähigkeit zur Massenproduktion zweifeln. Leiker bewertete die Tesla-Aktie demnach mit "Outperform" mit einem Kursziel von 368 US-Dollar. Aktuell ist das Tesla-Papier 248,59 US-Dollar wert. Glaubt man also David Leiker, gibt es bei der Tesla-Aktie noch ordentlich Luft nach oben.

Redaktion finanzen.net