Alibaba-Gründer Jack Ma: Der Handelskrieg ist das Dümmste

Fast nichts hat aktuell so viel Einfluss auf die Bewegungen am Aktienmarkt wie der Handelskrieg. Jede noch so kleine Annäherung verhilft den Börsen meist nach oben, die Furcht vor einer weiteren Eskalation drückt die Märkte dagegen tief ins Minus. Auf jede Aktion auf politischer Ebene folgt eine Reaktion. Alibaba-Gründer Jack Ma hat eine klare Meinung zu dem Konflikt.

"Der Handelskrieg ist das Dümmste auf dieser Welt"

Ma ist ein offenkundiger Gegner des Handelsstreits. Als Vorstandsvorsitzender des größten Unternehmens Chinas ist das auch wenig verwunderlich. Nachdem er bereits vor kurzem davor warnte, dass der Handelskrieg noch 20 Jahre weitergehen könnte, fand er auf einer Konferenz in Shanghai Anfang November erneut klare Worte für den politischen Schlagabtausch: "Der Handelskrieg ist das Dümmste auf dieser Welt", sagte der reichste Mann Chinas. Insbesondere die auferlegten Zölle in bester Auge-um-Auge-Zahn-um-Zahn-Manier scheinen Ma sauer aufzustoßen. Der Unternehmer will es jedoch nicht bei verbaler Kritik belassen.

China soll sich wandeln

Eigentlich ist China als Exportnation bekannt. Auch deshalb dürften insbesondere weitere Zölle negativen Einfluss auf die chinesische Wirtschaft haben. Dagegen will Jack Ma, bzw. sein Alibaba-Konzern, nun vorgehen. Wie CEO Daniel Zhang in einer Rede bekanntgab, wird das Unternehmen in den nächsten fünf Jahren satte 200 Milliarden US-Dollar darin investieren, Produkte aus dem Ausland in China zu verkaufen. Damit soll das Reich der Mitte unabhängiger vom Export in die USA werden. Alibaba greift der chinesischen Regierung so helfend unter die Arme. Denn nur einen Tag vor Zhang versprach der chinesische Präsident Xi Jinping, die Einfuhren drastisch zu erhöhen. Er gab dafür allerdings einen Zeitraum von 15 Jahren an. Dabei sollen Waren im Wert von 30 Billionen US-Dollar ins Land gebracht werden. Und nicht nur Alibaba hilft mit: Auch der größte Konkurrent, JD.com, will 14,4 Milliarden US-Dollar in Importe stecken, machte allerdings keine Angaben in welchem Zeitraum.

Redaktion finanzen.net