KI in Autos

KI-Kooperation: Bosch beschließt Partnerschaft mit Microsoft - EU prüft Microsoft-Software

28.02.24 16:52 Uhr

NASDAQ-Titel Microsoft-Aktie sinkt: Microsoft kooperiert mit Bosch - EU nimmt Microsoft-Software ins Visier | finanzen.net

Bosch und Microsoft haben eine Kooperation vereinbart, um Autos mithilfe Künstlicher Intelligenz sicherer und bequemer zu machen.

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Das kündigte Stefan Hartung, Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung, am Mittwoch auf der Hausmesse "Bosch Connected World" in Berlin an. Nach den Vorstellungen der beiden Technologiekonzerne soll Künstliche Intelligenz (KI) es dem Fahrzeug künftig ermöglichen, Situationen einzuschätzen, entsprechend zu reagieren und so Verkehrsteilnehmer damit besser zu schützen.

Tanja Rückert, Mitglied der Bosch-Geschäftsführung, sagte, generative KI sei ein "Innovationsbooster" und könne die Industrie verändern, ähnlich wie einst die Erfindung des Computers. Mit generativer KI ist eine Variante der KI gemeint, die in der Lage ist, eigenständig neue Inhalte zu erschaffen, die kaum von menschlichen Werken zu unterscheiden sind oder diese sogar übertreffen. Generative KI kann mit menschlicher Sprache bedient werden.

KI im Auto könne dabei helfen, ähnlich wie ein erfahrener menschlicher Fahrer eine Verkehrssituation durch Kontextwissen besser einzuschätzen, sagte Rückert. Als Beispiel nannte sie eine Situation, bei dem ein Ball auf die Straße rollt und die KI damit rechnet, dass vermutlich auch ein Kind auf die Straße rennen könnte. "Eine gute KI kann den rollenden Ball aber auch von einem Szenario unterscheiden, bei dem nur eine leere Plastiktüte über die Straße geweht wird und eine Vollbremsung nicht notwendig ist."

Bosch erhält mit der Kooperation zum einen Zugriff auf die KI-Technologie des Microsoft-Partners OpenAI. Gleichzeitig verfügt der Softwarekonzern aber auch über genügend Rechenkapazitäten, um aufwendige KI-Berechnungen auf Hochleistungsrechnern laufen zu lassen. Microsoft wiederum kann von der Masse der anonymisierten Daten profitieren, die in den Fahrzeugcomputern von Bosch anfallen.

Um die generative KI für die Entwicklung neuer Sicherheitsfeatures und anderer Funktionen zu füttern, dürften sich das Fahrzeugverständnis und die autospezifische KI-Expertise von Bosch als ebenso wertvoll erweisen wie der Zugang zu Fahrzeugsensordaten, erklärte Bosch.

Wenn es darum geht, Systeme für das automatisierte Fahren zu trainieren, kommt KI heute noch schnell an ihre Grenzen. Aktuelle Fahrerassistenzsysteme können bereits Personen, Tiere, Objekte und Fahrzeuge erkennen. In naher Zukunft könnten sie mithilfe generativer KI bestimmen, ob in der jeweiligen Situation auch ein Unfall droht. Generative KI trainiert Systeme für automatisiertes Fahren auf der Grundlage großer Datenmengen, aus denen so verbesserte Erkenntnisse gezogen werden.

Bosch kooperiert im Bereich KI nicht exklusiv mit Microsoft, sondern arbeitet auch mit anderen wichtigen Marktteilnehmern wie AWS und Google (Alphabet C (ex Google)) zusammen. Außerdem gehört Bosch zu den Geldgebern, die in das wichtigste deutsche KI-Start-up Aleph Alpha aus Heidelberg investiert haben. Diese Partnerschaft trage nun erste Früchte, sagte Rückert.

So habe Bosch in Nordamerika in Zusammenarbeit mit Aleph Alpha eine KI-basierte Spracherkennung im Auftrag eines Premium-Automobilherstellers eingeführt. Ein Sprach-Bot verstehe und beantworte dabei Pannenservice-Anrufe mithilfe einer natürlichen Sprachverarbeitung, die auch Dialekte, Akzente und Stimmungen erfasse. "Die Wartezeit für den Fahrer wird aufgrund der Direktannahme des Gesprächs auf ein Minimum reduziert." Bereits 40 Prozent der Anrufe könnten automatisiert bearbeitet und gelöst werden. Auch der firmeninterne Chatbot "Ask Bosch" laufe mit Technik von Aleph Alpha.

Bangalore/San Francisco (Reuters) - Wegen einer möglichen Benachteiligung von Anbietern konkurrierender Sicherheitssoftware knöpft sich die europäische Kartellbehörde Microsoft vor.

Untersucht werde, ob der US-Konzern seine Kunden abhalte, bestimmte Programme von Drittanbietern zu nutzen, ergab sich aus einem Schreiben der EU-Kommission, das die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch einsehen konnte. Zunächst hatte die Technologie-Website "The Information" hierüber berichtet.

"Die Kommission hat mehrere Beschwerden über Microsoft erhalten, unter anderem im Zusammenhang mit dem Produkt Azure, die wir auf der Grundlage unserer Standardverfahren prüfen", teilte die EU mit. Microsoft wollte sich zu diesem Thema zunächst nicht äußern.

Bei den aktuellen Untersuchungen geht es um Microsofts Software Entra, die früher als Azure Active Directory bekannt war. Sie ermöglicht es Unternehmen zu kontrollieren, welche Mitarbeiter sich in ihre Cloud-basierten Anwendungen einloggen dürfen. Dem Schreiben zufolge, das im Januar an mindestens einen Microsoft-Konkurrenten versandt wurde, wollen die Behörden herausfinden, ob Nutzer hierfür ausschließlich Identifikationsprogramme von Drittanbietern nutzen können oder zwingend zusätzlich Entra einsetzen müssen.

In den vergangenen Jahren hatten Konkurrenten wiederholt Microsofts Praxis einer Bündelung von Angeboten kritisiert. Am Montag hatte die Alphabet-Tochter Google gewarnt, der Rivale strebe ein Monopol an, das der Entwicklung neuer Technologien wie Generativer Künstlicher Intelligenz (KI) schade.

Im NASDAQ-Handel verliert die Microsoft-Aktie zeitweise 0,2 Prozent auf 406,67 US-Dollar.

BERLIN (dpa-AFX) / BRÜSSEL (Reuters)

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Bildquellen: Asif Islam / Shutterstock.com

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