AMD-Aktie vor Durchbruch: Analyst empfiehlt "Mini-NVIDIA" zum Kauf
Auch wenn die Aktie des US-Chipriesen NVIDIA als KI-Gewinner gilt, scharrt mit Konkurrent AMD doch ein weiterer Akteur mit den Hufen. Melius Research-Analyst Ben Reitzes identifiziert den Hersteller von Prozessoren gar als "Mini-NVIDIA".
Werte in diesem Artikel
• NVIDIA gilt als KI-Gewinner
• AMD stellt sich ebenfalls hinsichtlich KI auf
• Markt bietet Platz für mehrere Akteure
NVIDIA schnappt sich KI-Krone
Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Monaten enorme Aufmerksamkeit erlangt und einen regelrechten Boom ausgelöst. Ein maßgeblicher Auslöser dessen war die Einführung des KI-gestützten Chatbots ChatGPT von OpenAI. Inmitten dieses KI-Hypes hat sich der US-Chipdesigner NVIDIA als Profiteur positioniert. Der Grund: Grafikprozessoren spielen eine entscheidende Rolle bei der Beschleunigung von KI-Berechnungen, insbesondere bei Trainings- und Inferenzprozessen von Deep-Learning-Modellen - wie ChatGPT. Als Anbieter hochleistungsfähiger GPUs hat NVIDIA die steigende Nachfrage nach Rechenleistung für KI-Anwendungen genutzt und sich als wichtiger Akteur in dem wachsenden Markt etabliert. Dies zeigt sich auch am Aktienkurs des KI-Gewinners: Seit Jahresbeginn hat sich die NVIDA-Aktie an der NASDAQ bereits um 78,62 Prozent auf zuletzt 884,55 US-Dollar verteuert (Schlusskurs vom 18. März 2024).
AMD sägt an NVIDIAs Stuhl
Und auch wenn sich die NVIDIA-Aktie damit nicht nur als KI-Titel schlechthin, sondern auch als Teil der "Magnificent Seven" (Alphabet, Amazon, Apple, Meta Platforms, Microsoft, NVIDIA und Tesla) etabliert hat, könnte sie langfristig Konkurrenz bekommen. Dieser Meinung ist zumindest Ben Reitzes von Melius Research. So sei dem Experten zufolge eine rasche Entwicklung des Markts für KI-Lösungen erkennbar, von der auch der Mitbewerber AMD profitieren dürfte. Das US-amerikanische Halbleiterunternehmen mit Sitz im kalifornischen Sunnyvale habe ebenfalls eine breite Palette an leistungsfähigen Chips im Angebot, die sich für den Einsatz von KI-Anwendungen eignen. Um an dieser Tatsache gar keinen Zweifel zu lassen, wirbt das Unternehmen mit dem Slogan "together we advance_AI". Und so könnte das "Mini-NVIDIA", wie Reitzes AMD nennt, ein wichtiger Akteur auf dem Markt für KI-Chips werden.
AMD dürfte von starkem Branchenwachstum profitieren
"Mit einem Chip, der für die Inferencing-Explosion optimiert ist, kommt AMD gerade erst in Fahrt, wenn die KI-Modelle in Produktion gehen", so Reitzes in einer Notiz, die "MarketWatch" vorliegt. So habe der Analyst besonders in den Flaggschiff-Chip MI300X ein großes Vertrauen, da AMD damit beweise, die Nachfrage nach Inferenzverfahren in der KI bedienen zu können. So werde der Prozessor eine tragende Rolle bei Anwendungen spielen, bei denen künstliche Intelligenzen Vorhersagen auf der Grundlage von bisherigen Daten treffen. Nicht nur stehe die Entwicklung hier "gerade erst am Anfang", wie Reitzes erklärte, auch sei dazu eine immer größer werdende Speichermenge notwendig. Hier sieht der Stratege also ein riesiges Wachstumspotenzial.
Kein Showdown zwischen NVIDIA und AMD
Trotz der zuversichtlichen Prognose des Melius Research-Analysten für AMD bedeute dies jedoch nicht, dass das Geschäftsmodell von NVIDIA scheitern werde. "NVIDIAs ganzheitlicher Ansatz, der auch Software und ein komplettes Produktportfolio mit Trainings- und Inferencing-Lösungen umfasst, muss von AMD nicht übertroffen werden", erklärte Reitzes laut dem Marktportal. "NVIDIA tut AMD und allen anderen einen Gefallen, indem es den Markt erweitert und den Bekanntheitsgrad steigert." Dass NVIDIA in den vergangenen Monaten mit seiner KI-Strategie so erfolgreich war, habe AMD eher motiviert, zu seinem Konkurrenten aufzuschließen, glaubt der Analyst. Im Hinblick auf den gesamten adressierbaren Markt geht er davon aus, dass dieser groß genug für mehrere Akteure ist. Laut Daten des Marktforschers IDC dürfte der Markt für KI-Beschleuniger 2027 etwa 250 Milliarden US-Dollar schwer sein, wie Reitzes hinzufügt. AMD selbst gehe sogar von einem Wert in Höhe von 400 Milliarden US-Dollar aus. "AMDs Zahl sieht langsam etwas glaubwürdiger aus, wenn man bedenkt, was wir von den Zahlen von NVIDIA sehen", gab er zu bedenken. Anleger, die in die Zukunftstechnologie investieren wollen, sollten ihre NVIDIA-Aktien also nicht aus dem Portfolio werfen, sondern im Optimalfall an beiden Unternehmen festhalten.
Starkes Umsatzwachstum erwartet
Im Jahr 2024 dürfte AMD, so Reitzes‘ Einschätzung, alleine mit KI-Produkten einen Umsatz von 5,2 Milliarden US-Dollar machen - Tendenz steigend. Im darauffolgenden Jahr sollen es bereits 9,5 Milliarden US-Dollar sein, gefolgt von 14 Milliarden US-Dollar im Jahr 2026. Der Analyst stufte die Umsatzprognose jeweils von zuvor 4,5 Milliarden US-Dollar, 8,5 Milliarden US-Dollar und 12,5 Milliarden US-Dollar hoch. Zum Vergleich: Im Geschäftsjahr 2023 vermeldete AMD im Bereich Data Center einen Umsatz in Höhe von 6,5 Milliarden US-Dollar, hier sind jedoch neben Beschleunigern für KI-Produkte noch eine Vielzahl an weiteren Prozessoren inkludiert.
Kursziel für AMD-Aktie aufgestockt
Im Rahmen seiner Einschätzung hob Reitzes außerdem sein Kursziel für die AMD-Aktie von 192,00 auf 265,00 US-Dollar an. Bei einem aktuellen Kurs von 190,65 US-Dollar (Schlusskurs vom 18. März 2024) entspricht dies einem Aufwärtspotenzial von fast 39 Prozent. Seit Jahresbeginn verteuerte sich das Papier an der NASDAQ bereits um 29,33 Prozent.
Doch auch die NVIDIA-Aktie befindet sich auf der Beobachtungsliste von Melius Research. Erst im Februar hob Reitzes das Kursziel für die Papiere des KI-Überfliegers von 750,00 US-Dollar auf 920,00 US-Dollar an.
Redaktion finanzen.net
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