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Mehr Twitter-Kontrolle? Elon Musks Führungskultur bei Tesla muss sich ändern

04.09.18 22:09 Uhr

Mehr Twitter-Kontrolle? Elon Musks Führungskultur bei Tesla muss sich ändern | finanzen.net

Tesla-Chef Elon Musk ist bekanntlich gerne auf der Social-Media-Plattform Twitter aktiv. Dort verbreitete er auch bereits unzählige Botschaften rund um seine Unternehmen - genau das könnte ein Problem sein.

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Elon Musk als ambitioniertes Konzernoberhaupt des Elektroautobauers Tesla, postet regelmäßig auf Twitter - rund 22,4 Millionen Menschen verfolgen seine Nachrichten. Seinem Publikum präsentiert er neben persönlichen Aussagen auch unzählige unternehmensbezogene Neuigkeiten, wie beispielsweise Geschäftsideen. Mit seiner jüngsten Twitter-Eskapade zum Delisting Teslas scheint Musk den Bogen aber überspannt und einige Kritiker auf den Plan gerufen zu haben - dazu zählt auch der ehemalige Toyota-Vorstand Jim Press.

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Twitter als wichtiger Kommunikationskanal

Jim Press, der auch stellvertretender Vorstandsvorsitzender bei Chrysler war, erklärt in einem Interview mit dem US-Nachrichtensender "CNBC", dass Twitter tatsächlich ein wichtiges Medium geworden sei, um mit der Öffentlichkeit zu kommunizieren. "Und in einem guten Unternehmen mit Steuerung, gibt es Koordination und man arbeitet mit Kommunikationsstrategien innerhalb der Organisation", erklärt Press im Interview. In Bezug auf Teslas Twitter-Aktivität schlägt er deshalb vor, dass die Informationen einen formaleren Kanal durchlaufen sollten, damit genau das online ankommt, was das Unternehmen auch absegnet. Die im Delisting-Tweet geäußerten Pläne in einer offiziellen Mitteilung einfach wieder zurückzuziehen, bringe die US-Börsenaufsicht SEC jedoch nicht von einer genauen Kontrolle des Falls und möglichen Konsequenzen ab.

Nach Twitter-Eskapade nimmt Kritik zu

Bereits vor Musks Tweet zum letztendlich abgesagten Börsenrückzug versuchten einige Großaktionäre erfolglos den CEO und Chairman des Tech-Konzerns seiner Doppelposition zu berauben und so zumindest teilweise zu entmachten - die diesbezügliche Abstimmung im Juni dieses Jahres schlug fehl und Elon Musk hat weiterhin seine Führungspositionen inne. Doch der ehemalige Toyota-Vorstand sieht weiterhin diesbezüglich dringenden Handlungsbedarf, wie er CNBC verdeutlicht. Es sei zwar vorteilhaft, dass über Twitter direkt kommuniziert werden kann, aber geht es nach Press, muss dieser Vorgang diszipliniert stattfinden. Elon Musk wurde bereits mehrfach bezüglich seines sprunghaften Verhaltens sowohl im Internet als auch in der realen Welt kritisiert - aber besonders online gibt es wohl keine Grenzen: Denn Gabe Hoffman, Gründer von Accipiter Capital Management, geht davon aus, dass der besagte Twitterbeitrag nicht nur ein Fauxpas in Sachen Unternehmenskommunikation war. "Dies war meiner Meinung nach das ungeheuerlichste und nackteste Beispiel eines Wertpapierbetrugs", zitiert CNBC Hoffman. Er vermutet sogar, dass Elon Musk als Konsequenz noch in diesem Jahr entlassen werden könnte.

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Teslas Unternehmensführung sollte überdacht werden

William G. Pietersen sieht die Probleme auf einer viel grundlegenderen Ebene, erklärt er im Interview in der CNBC-Sendung "Closing Bell". Der Professor und Geschäftsmann stellt klar, dass es die Aufgabe des Direktoriums sei, sicherzustellen, dass eine Strategie verfolgt wird, um das Unternehmen mithilfe eines kompetenten Teams voranzutreiben und der CEO im Interesse der Aktionäre handelt: "Ich denke, hier gibt es ein wesentliches Führungsproblem mit Verantwortung", so Pietersen. Dennoch denkt der an der Columbia University Graduate School of Business tätige Professor, dass Elon Musk Tesla nicht zwangsläufig verlassen sollte, sondern viel mehr über die Art der Unternehmensführung reflektiert werden müsse: "Führung ist eine Mannschaftssportart, es ist keine Einzelarbeit", erläutert der Geschäftsmann in der CNBC-Sendung. Zwar ist auch Press der Meinung, dass Elon Musk weiterhin fester Bestandteil von Tesla bleiben sollte und als Visionär das Unternehmen prägt, aber daneben eine zweite Führungspersönlichkeit, die sich um das Tagesgeschäft kümmert "viel Sinn macht".

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Bill Pugliano/Getty Images, ROBYN BECK/AFP/Getty Images

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11.07.2022Twitter HoldJefferies & Company Inc.
17.05.2022Twitter HoldJefferies & Company Inc.
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07.02.2020Twitter HoldJefferies & Company Inc.
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17.11.2021Twitter SellGoldman Sachs Group Inc.
13.09.2021Twitter SellGoldman Sachs Group Inc.
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