Im Visier der Behörden

Monopol-Vorwürfe: Großinvestoren trennen sich im großen Stil von Alibaba-Aktien

09.02.21 20:48 Uhr

Monopol-Vorwürfe: Großinvestoren trennen sich im großen Stil von Alibaba-Aktien | finanzen.net

Der chinesische E-Commerce-Riese Alibaba ist wegen mutmaßlicher wettbewerbsrechtlicher Vergehen ins Visier der Aufsichtsbehörden geraten. "Eine große Anzahl" wohlhabender Investoren hat nun die Reißleine gezogen und ist aus der Alibaba-Aktie geflohen.

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• Monopol-Vorwürfe gegen Alibaba
• Kartellrechtliches Verfahren eingeleitet
• Großinvestoren ziehen sich aus Alibaba-Aktie zurück



Alibaba, Chinas größtes E-Commerce-Unternehmen, aber auch Konkurrenten wie Tencent, befinden sich seit geraumer Zeit im Visier der Aufsichtsbehörden, da sie aufgrund ihrer enormen Nutzerbasis erheblichen Einfluss auf zahlreiche Aspekte des täglichen Lebens in China haben. Das Land geht daher hart gegen diese Unternehmen vor, so wurden kürzlich Untersuchungen wegen angeblicher monopolartiger Geschäftspraktiken bei Alibaba eingeleitet. Chinas staatliche Behörde für Marktregulierung (SAMR) untersucht die Praxis Alibabas, Verkäufer zur Unterzeichnung von Exklusivverträgen zu drängen, sodass diese ihre Produkte nicht anderweitig verkaufen können.

Großinvestoren fliehen aus der Alibaba-Aktie

Aufgrund dieser Untersuchungen sei eine "große Anzahl" wohlhabender Investoren skeptisch geworden und habe die Aktie des Internetriesen unter Jack Ma abgestoßen, wie Bloomberg unter Berufung auf die Citigroup berichtet. Dieser massive Abverkauf begann teilweise schon vergangenen Dezember, woraufhin das Papier an der NYSE zwischenzeitlich bis auf rund 211 US-Dollar gefallen war. Zuvor in der zweiten Jahreshälfte hatten die vermögenden Investoren erhebliche Summen in den chinesischen Aktienmarkt gesteckt, heißt es bei Bloomberg. Gegen Ende des Jahres 2020 wuchsen dann aber die Sorgen aufgrund der Ermittlungen, des politischen Risikos sowie einer möglichen staatlichen Einflussnahme, wie The Motley Fool schreibt, weshalb zahlreiche Großinvestoren die Reißleine zogen.

Auch Alibaba-Tochter im Visier der Behörden

Doch nicht nur Alibaba steht unter Beobachtung, auch der Druck auf das Tochterunternehmen Ant Group wächst, nachdem im vergangenen Jahr der geplante Rekord-Börsengang kurzfristig abgesagt wurde. Es sollte der größte Börsengang aller Zeiten werden, der fast 35 Milliarden US-Dollar hätte einbringen sollen. Das geplatzte IPO wurde damit begründet, dass sich das "aufsichtsrechtliche Umfeld" geändert habe, wie die Börse in Shanghai offiziell hatte verlauten lassen. Die chinesischen Aufsichtsbehörden sollen die Ant Group daher nun aufgefordert haben, strengere Finanzvorschriften für Bankdienstleistungen einzuführen.

Diese generell verstärkte Kontrolle der Tech-Giganten zog auch an den Alibaba-Anteilsscheinen nicht unbemerkt vorüber - sie brachen um fast 20 Prozent gegenüber dem kurz zuvor erreichten Rekordhoch ein.

Erholung nach Abverkauf

Alibaba-Gründer Jack Ma war aufgrund der staatlichen Ermittlungen gegen den E-Commerce-Giganten und die Ant Group gegen Ende des zurückliegenden Jahres verschwunden. Vor einigen Tagen tauchte er zum ersten Mal seit Anfang November wieder auf, worauf die Alibaba-Aktie mit einem zeitweisen Anstieg von rund 11 Prozent reagierte. Im bisherigen Jahresverlauf konnte sich das Papier nach dem massiven Abverkauf etwas erholen, der Wert ist um etwa 13 Prozent gestiegen und kostet nun wieder 262,59 US-Dollar (Schlussstand am 08.02.2021). Dennoch bleiben die Sorgen und Zweifel weiterhin bestehen. Die Untersuchungen wurden gerade erst gestartet. Somit dürfte es auch in näherer Zukunft spannend bleiben um den chinesischen Handelsriesen.

Redaktion finanzen.net

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