Im Schatten Musks

NASDAQ-Wert Tesla-Aktie - "Master of Coin" Zach Kirkhorn: So ist Teslas Finanzchef am Erfolg des E-Autobauers beteiligt

11.06.23 17:32 Uhr

Finanzzauberer bei NASDAQ-Wert Tesla-Aktie: Der "Master of Coin" Zach Kirkhorn beeindruckt nicht nur Elon Musk! | finanzen.net

Seit 2019 ist Zachary Kirkhorn Finanzchef von Tesla. Doch zu seinen Aufgaben gehört offenbar nicht nur die finanzielle Gesundheit des E-Autobauers. Auch im Zusammenspiel mit Tesla-CEO Elon Musk kann der "Master of Coin" punkten.

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• Kirkhorn ist seit 2019 CFO von Tesla
• "Master of Coin"-Titel seit 2021
• Gutes Zusammenspiel mit Musk



Finanzchef Zach Kirkhorn wird "Master of Coin"

Bereits im März 2021 gab es beim US-amerikanischen Elektroautobauer Tesla organisatorische Anpassungen. So erklärte der Konzern in einer regulatorischen Einreichung, dass Elon Musk zwar weiterhin CEO des Unternehmens bleibt, zusätzlich aber den Titel "Technoking of Tesla" trägt. Gleichzeitig wurde Chief Financial Officer (CFO) Zachary Kirkhorn zum "Master of Coin" ernannt - eine Anspielung auf das milliardenschwere Bitcoin-Investment, das Tesla kurz zuvor getätigt hatte. Seitdem trennten sich Musk und Kirkhorn jedoch wieder vom Großteil der Bitcoin-Bestände.

Seit 2019 Finanzchef von Tesla

Kirkhorns Aufgabenbereich geht jedoch über die Verwaltung der Kryptowährungen in den Händen des Unternehmens hinaus, sodass dem Master of Coin trotzdem nicht langweilig werden dürfte. Bei Tesla ist der hochrangige Manager bereits seit 2019 für die Finanzen zuständig und folgte damit auf den vorherigen Finanzvorstand Deepak Ahuja. Bereits zuvor hatte er beim Elektroautobauer verschiedene Finanzpositionen inne, so das Unternehmen auf seinem Webauftritt. Tesla-Aktionäre reagierten laut dem "Handelsblatt" aber nervös, als bekannt wurde, dass Kirkhorn die CFO-Position begleiten soll. So habe sein Vorhänger deutlich mehr Erfahrungen aufweisen können, außerdem war Kirkhorn in der Branche zu diesem Zeitpunkt weitgehend unbekannt. "Ich habe nie von Kirkhorn gehört", zitierte das Blatt Analyst David Whiston von Morningstar.

Doppelter BSE-Abschluss und MBA-Abschluss

Und tatsächlich liest sich der Lebenslauf des "Münzmeisters" überschaubar. Kirkhorn wurde 1984 geboren und wuchs in einem Vorort von Washington, D.C. auf. 2006 erhielt er einen doppelten BSE-Abschluss in Wirtschaft und Maschinenbau und angewandter Mechanik von der University of Pennsylvania bzw. der Wharton School. An der Universität von Pennsylvania war er außerdem einer der Leiter eines Solarauto-Teams. 2005 und 2006 absolvierte Kirkhorn Praktika beim Windows-Entwickler Microsoft, von 2007 bis 2010 war er außerdem als Analyst für das Consulting-Unternehmen McKinsey & Co. tätig. 2010 fing er schließlich als Finanzanalyst bei Tesla an. Zwischen 2011 und 2013 war er außerdem an der Harvard Business School eingeschrieben, die er mit einem MBA verließ. Seitdem schwor Kirkhorn Tesla die Treue und war in verschiedenen Finanzpositionen tätig, ehe er 2019 das CFO-Amt übernahm - und seit 2021 den Titel des Masters of Coin trägt.

Marktkapitalisierung auf ein Vielfaches gesteigert

Und auch wenn anfangs vor allem unter Aktionären Skepsis herrschte, konnte sich Kirkhorn doch beweisen. Als der neue CFO seine Position 2019 antrat, betrug die Marktkapitalisierung von Tesla knapp 50 Milliarden US-Dollar. Mittlerweile liegt der Börsenwert des E-Autobauers bei 744,39 Milliarden US-Dollar (Stand: 10. Juni 2023). Berichten des "Wall Street Journal" zufolge habe Kirkhorn außerdem die Produktionseffizienz vorangetrieben, wodurch Tesla auf 15 aufeinanderfolgende Quartale mit Profit zurückblicken kann. "In dieser Branche, in diesem Geschäft, überlebt man oder stirbt man, wenn man in der Lage ist, seine Kosten zu managen", erklärte Kirkhorn bei einer Veranstaltung in der Gigafactory im texanischen Austin im März 2023.

Entschlossenes und kollegiales Management

Und auch von Kollegen und Ex-Kollegen erfährt der Tesla-Finanzchef Lob, berichtet das Wall Street Journal weiter. So soll Kirkhorn den Finanzbereich des Unternehmens entschlossen und trotzdem kollegial leiten. Darüber hinaus könne er gut mit CEO Musk kommunizieren, was nicht jede ehemalige Führungskraft von sich behaupten konnte. So sei Kirkhorn dafür bekannt, Gespräche mit Musk geschickt zu steuern und als Vermittler zwischen dem Firmenchef und seinen Mitarbeitern aufzutreten. "Er nimmt Elon nicht das Rampenlicht weg", kommentierte Kurt Kelty, der bei Tesla zuvor als leitender Direktor für Batterietechnik angestellt war, gegenüber dem Blatt.

JB Straubel, der über zehn Jahre lang als Teslas Chief Technology Officer tätig war, lobte den derzeitigen Finanzchef auch für seine Bereitschaft, "die schlechten Nachrichten noch lauter und schneller zu verbreiten als die guten". Darüber hinaus leite er das Finanzgeschäft entsprechend der Erwartungen an seine Strategie. "Vorhersehbarkeit ist alles bei einem CFO", äußerte sich etwa das ehemalige Tesla-Vorstandsmitglied Steve Westly. "Was man nicht tun kann, ist, die Leute zu überraschen, und er hat die Leute nicht überrascht".

Kirkhorn soll Tesla massentauglich machen

Eines der großen Ziele von Kirkhorn ist es jedoch, die Umwandlung von Tesla vom Luxus-Autohersteller in einen massentauglichen Fahrzeugproduzenten voranzutreiben. Elementarer Bestandteil dieser Strategie ist es, ein günstiges Einstiegsmodell einzuführen, das in der Produktion nur halb so viel kosten wird wie der Model 3. In den USA ist die E-Limousine derzeit ab 40.000 US-Dollar erhältlich. "In dem Maße, wie wir die Erschwinglichkeit verbessern, steigt die Zahl der Kunden, die Zugang zu unseren Produkten haben, drastisch an", so Kirkhorn im März 2023. Der CFO selbst soll außerdem den Model S sein Eigen nennen. Für das Spitzenmodell müssen Interessenten mindestens 88.000 US-Dollar auf den Tresen legen.

Möglicher Musk-Nachfolger?

Doch wie steht es um Kirkhorns Zukunftschancen bei Tesla? 2021 erklärte Musk laut dem Wall Street Journal noch, dass es bei Tesla keinen Nachfolgeplan gebe. Mit dem Kauf des Kurznachrichtendienstes Twitter im Oktober 2022 stieg dann die Kritik an Musks Multi-Führungsrolle, denn neben Tesla leitet der Unternehmer außerdem SpaceX und Neuralink. Darüber hinaus hat Musk auch beim von ihm gegründeten Tunnelbauer The Boring Company nach wie vor die Finger im Spiel. Die Kritik von Aktionären und Analysten: Musk habe nicht mehr genug Zeit für Tesla. Mit Linda Yaccarino fand der Tausendsassa nun aber eine Nachfolgerin für die Twitter-Leitung. Damit dürfte sich Musk zukünftig auch wieder vermehrt seinen anderen Projekten widmen können.

Einen direkten Stellvertreter für Musks CEO-Aufgaben gibt es bei Tesla jedoch nicht. Dem Wall Street Journal zufolge übernehme Kirkhorn aber einige alltägliche Aufgaben für den Konzernleiter, ähnlich eines Chief Operating Officers. Auch werde Kirkhorn unter Vorstandsmitgliedern als möglicher Nachfolger gehandelt, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen gegenüber der Tageszeitung erklärten. Innerhalb des Führungsgremiums gebe es allerdings Zweifel daran, dass Musk die Tesla-Konzernleitung allzu bald aufgebe.

Uneinigkeit bei Bitcoin-Käufen

Und auch wenn das Musk-Kirkhorn-Duo offenbar gut funktioniere, sollen sich Technoking und Master of Coin nicht immer einig sein, wie es von Seiten der Finanzzeitung weiter heißt. So soll Kirkhorn Musks Bitcoin-Lobhymne kritisch beobachtet haben. Auch habe er den Schritt, die Cyberdevise in die Bilanz des E-Autobauers aufzunehmen, nicht gutgeheißen. Möglicherweise steckte er auch hinter der Entscheidung, die Bitcoin-Bestände des Unternehmens massiv zu kürzen - und dabei einen Gewinn einzufahren. Es bleibt also abzuwarten, ob der Finanzchef innerhalb des Konzerns weiter aufsteigen kann oder ob Musk andere Pläne bereithält.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Hadrian / Shutterstock.com, Sergio Monti Photography / Shutterstock.com

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