Diese Aktien dürften von Trumps Steuerplänen profitieren
Donald Trump will das Wirtschaftswachstum der USA stärken und plant zu diesem Zweck "eine historische Steuersenkung". Allein die Ankündigung einer solchen Entlastung treibt die Kurse an der Wall Street in bisher nie erreichte Höhen.
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Bei der größten Steuerreform in den USA seit mehr als drei Jahrzehnten sollen nicht nur Privatleute entlastet werden. Auch der Höchstsatz für Unternehmenssteuern soll sinken, und zwar von 35 auf nur noch 20 Prozent. Außerdem will es Trump den US-Konzernen ermöglichen, außer Landes gebrachtes Geld in die USA zurückzuholen. "Derzeit bestrafen wir Unternehmen, wenn sie in den USA sind. Das wird aufhören", so Trump.
Riesige Bargeld-Bestände im Ausland
Zu den größten Gewinnern der von Trumps Steuerplänen dürften daher die Aktionäre solcher Unternehmen gehören, die im Ausland große Cash-Bestände angehäuft haben, wo sie nicht dem US-Steuerrecht unterliegen. Moody's schätzt, dass US-Konzerne insgesamt 1,3 Billionen US-Dollar auf Auslandskonten geparkt haben.
Nun wollen die Republikaner, dass dieses Geld heim in die USA gebracht und dort investiert wird. Dazu wollen sie diese Gelder einmalig mit einem niedrigen Satz versteuern.
Dies betrifft in erster Linie die Tech-Riesen Apple, Microsoft, Alphabet, Cisco und Oracle. Aber auch Johnson & Johnson, Amgen, Gilead Sciences, Ford, Merck und Pfizer sollen laut Moody's zum Jahreswechsel jeweils Cash-Bestände von mindestens 25 Milliarden US-Dollar im Ausland gehortet haben.
Dass die "heimgeholten" Mittel jedoch auch tatsächlich wie erhofft investiert werden, darf bezweifelt werden. Vermutlich wird ein Großteil davon eher in die Taschen der Aktionäre fließen - in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen.
Banken sind die großen Gewinner
Fließen die im Ausland gebunkerten Gelder tatsächlich zurück in die USA, so profitiert davon auch die Bankenbranche in besonderem Maße: Ihre Kundeneinlagen dürften wachsen und M&A-Aktivitäten (Merger and Acquisitions), an denen die Berater von der Wall Street kräftig verdienen, werden voraussichtlich zunehmen.
Schafft es Trump wie erhofft, die Wirtschaft anzukurbeln, so dürfte dies ebenfalls eine zunehmende Kreditnachfrage bei Banken nach sich ziehen. Ferner könnte es die Währungshüter der US-Notenbank Fed zu Zinssteigerungen animieren, was ebenfalls den US-Geschäftsbanken zugutekommt.
Außerdem zählen Banken in den USA zu den kräftigsten Steuerzahlern. Eine Reduzierung der Steuer kommt ihnen also auch unmittelbar zugute. Laut KBW Research könnten die Gewinne von JPMorgan Chase, Wells Fargo und Bank of America hierdurch um 20 Prozent oder mehr anwachsen. Überdurchschnittlich viele Steuern zahlen außerdem Telekommunikations- und Konsumgüterkonzerne. Auch sie dürften deshalb sehr von Trumps Steuerreform profitieren.
Zweifel an Trumps Plänen
Allerdings ist fraglich, ob Trump seine Reform tatsächlich auf den Weg bringen kann. Denn er erklärte bisher nicht, wie er die Steuermindereinnahmen - die von Experten immerhin auf 2,2 Billionen US-Dollar geschätzt werden - auffangen will. Da er sich von seiner Reform ein höheres Wirtschaftswachstum, ja sogar "ein Mittelstandswunder" verspricht, hält er die Frage der Gegenfinanzierung für überflüssig. Diese Ansicht ist in den USA jedoch umstritten.
Redaktion finanzen.net
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