Große Herausforderungen

Moody's: Warum Tesla nach der Einigung mit der SEC noch lange nicht über den Berg ist

05.10.18 10:30 Uhr

Moody's: Warum Tesla nach der Einigung mit der SEC noch lange nicht über den Berg ist | finanzen.net

Zuletzt waren es positive Nachrichten, die die Berichterstattung über den Elektroautopionier Tesla prägten. Doch ein Experte von Moody's glaubt nicht, dass das Unternehmen von Elon Musk das Schlimmste bereits hinter sich gebracht hat.

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Es schien wie ein Befreiungsschlag: Der umstrittene Tesla-Chef Elon Musk verkündete, dass der Elektroautobauer ein Rekordquartal hinter sich gebracht hat und 53.239 Model 3 produzieren konnte. Im Vorquartal waren nur 26.600 Wagen vom Band gelaufen. Damit scheint das Unternehmen seine Produktionsprobleme bei dem Modell, auf dem alle Massenmarkt-Hoffnungen liegen, endlich in den Griff bekommen zu haben.

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Und auch die Einigung zwischen Firmenchef Musk und der US-Börsenaufsicht ist positiv zu bewerten. Zwar muss der umtriebige Milliardär den Vorsitz des Tesla-Verwaltungsrates für mindestens drei Jahre abgeben und wird künftig im Hinblick auf seine Kommunikation auf Twitter & Co. wohl deutlich strenger überwacht. Doch er bleibt CEO, was Tesla-Anleger durchaus positiv bewerteten und was der Aktie nach Bekanntwerden der Einigung kräftig auf die Sprünge half.

Tesla steht noch vor großen Herausforderungen

Doch die Analysten von Moody's glauben nicht, dass damit nun alle Hindernisse für einen Erfolgskurs von Tesla aus dem Weg geräumt sind. Bruce Clark von Moody's Investors Service hat einen neuen Problemherd ausgemacht, der dem Autobauer kräftig in die Parade fahren könnte: Der schwelende Handelsstreit zwischen den Vereinigten Staaten und China.

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Die Auswirkungen der von US-Präsident Donald Trump verhängten Importzölle bekam der Autobauer zuletzt bereits kräftig zu spüren. Der Konflikt habe zu einem 40-prozentigem Importzoll für Tesla-Fahrzeuge geführt, die nach China exportiert werden, hieß es von Unternehmensseite in einer Mitteilung. Diesen Faden nahm auch der Moody's-Analyst auf und erklärte: Eine Eskalation des Handelsstreites könnte Teslas Fähigkeit, Geld zu verdienen, empfindlich dämpfen. "China ist für Tesla ein wichtiger langfristiger Markt, und die Exporte in das Land machten im Jahr 2017 rund 20% der Automobileinnahmen aus", sagte er.

Liquiditätsprobleme voraus?

Dabei glaubt der Experte zwar daran, dass die zwischenzeitlich komfortablere Produktionssituation bezüglich des Massenmarktmodells Model 3 die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Tesla liquide bleibt, dennoch macht er sich Sorgen über die möglichen Auswirkungen eines Handelskrieges. "1,15 Milliarden Dollar an Verbindlichkeiten muss Tesla zwischen November und März bedienen", erklärt Clark und verwies damit auf die Verschuldungslage des Unternehmens.

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Personalproblematik weiter nicht gelöst

Neben operativen und politisch-wirtschaftlichen Problemen sieht der Moody's-Analyst noch weiteren Gegenwind für Tesla, der dem Konzern aber von innen heraus entgegen weht. Der Abgang von Führungskräften sei ein weiterer wunder Punkt, da sie für das Unternehmen in einer kritischen Zeit kamen, so Clark in einer Mitteilung an Investoren. Zuletzt hatten unter anderem Buchhaltungschef Dave Morton und die seit Mai 2017 amtierende Personalchefin Gaby Toledo den Konzern verlassen. Sie waren die jüngsten prominenten Abgänge bei Tesla, nachdem zuvor bereits eine ganze Reihe von teils hochrangigen Managern dem Konzern den Rücken gekehrt hatte.

Redaktion finanzen.net

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