Gigafactory-Bau

Tesla-Investitionen in Grünheide bei rund sechs Milliarden Euro - Aufklärung über neuen Antrag zu Wasserkonzept gefordert - Tesla-Aktie tiefer

16.03.21 21:07 Uhr

Tesla-Investitionen in Grünheide bei rund sechs Milliarden Euro - Aufklärung über neuen Antrag zu Wasserkonzept gefordert - Tesla-Aktie tiefer | finanzen.net

Anwohner der Fabrik des US-Elektroautobauers Tesla in Grünheide (Oder-Spree) wollen Aufklärung über neue Pläne für den weiteren Bau.

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In einem offenen Brief an das Landesamt für Umwelt (LfU), der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt und über den "Märkische Oderzeitung" und "Berliner Zeitung" berichteten, fordern drei Bürgervereine die Auslegung von aktuellen Antragsunterlagen.

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Hintergrund ist demnach ein "neues nicht öffentliches Konzept zur Niedrigwasserversickerung", von dem die Vereine nach eigenen Angaben durch Naturschutzverbände in Brandenburg Kenntnis haben. Dieses Konzept sei den Betroffenen nicht bekannt. "Erneut werden Anwohner nicht informiert und am Verfahren nicht beteiligt", kritisierten die drei Bürgervereine in dem Brief. Dieses Vorgehen sei "undemokratisch und juristisch bedenklich".

Zahlreiche Anwohner nutzten Hausbrunnen zur Trinkwasserversorgung. Sie wären direkt betroffen, wenn sich der Grundwasserfluss verringere oder wenn Schadstoffe ins Grundwasser gelangten, heißt es weiter in dem Schreiben. Den drei Vereinen aus dem Umland des Tesla-Baus gehören rund 150 Mitglieder an.

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Vom Umweltministerium hieß es dazu am Dienstag, es handele sich um eine Änderung des Antrags auf eine wasserrechtliche Erlaubnis für die Versickerung von Niederschlagswasser. Dieses Verfahren werde parallel bei der Unteren Wasserbehörde bearbeitet und sei kein förmliches Verfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung, sagte Sprecherin Frauke Zelt. Es werde aber mit dem Genehmigungsverfahren koordiniert.

Nachdem Tesla zunächst ein großes Sammelbecken für Regenwasser geplant hatte, ist das US-Unternehmen nach Informationen aus Branchenkreisen von einem zentralen auf ein dezentrales Konzept zur Regenwasserversickerung umgestiegen - was auch Umweltverbände gefordert hätten. Dadurch seien die Umweltauswirkungen in der Summe noch einmal verbessert worden, hieß es.

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In der Autofabrik will Tesla nach bisherigen Plänen im Juli mit der Produktion von Fahrzeugen beginnen. In einer ersten Phase sind bis zu 500 000 Autos pro Jahr vorgesehen. Die abschließende umweltrechtliche Genehmigung dauert laut Umweltministerium an. Deshalb baut das Unternehmen über vorzeitige Zulassungen. Die beteiligten Brandenburger Behörden prüfen laut Umweltministerium derzeit noch Einwände gegen das Vorhaben und berücksichtigen dabei eine acht Tage lange Anhörung von Herbst 2020. Ein Zeitpunkt für die endgültige Entscheidung über eine mögliche Genehmigung ist offen - als möglich gilt Ende März oder Anfang April.

Naturschützer und Anwohner befürchten mit der Autofabrik negative Folgen für die Umwelt. Tesla-Chef Elon Musk will auf dem Gelände auch die weltgrößte Batteriefabrik errichten.

Tesla-Investitionen in Grünheide bei rund sechs Milliarden Euro

Die Investitionen für Teslas erstes europäisches Werk in Grünheide bei Berlin belaufen sich auf rund sechs Milliarden Euro. Das Investitionsvolumen sei auf 5,8 Milliarden Euro angestiegen, berichtet das ZDF-Magazin "Frontal 21" am Dienstag. "Die Größenordnung stimmt", sagte eine Sprecherin des Brandenburger Wirtschaftsministeriums auf Anfrage. Tesla selbst macht keine Angaben zur Höhe der Investitionen.

Die Fabrik soll im Juli die Produktion aufnehmen und pro Jahr bis zu 500 000 Fahrzeuge produzieren können. Tesla-Chef Elon Musk will auf dem Gelände auch die weltgrößte Batteriefabrik errichten. In Branchenkreisen ist von Investitionen in einem mittleren einstelligen Milliardenbereich noch ohne die Batteriefertigung die Rede.

Die seit Monaten andauernde Debatte um den Wasserverbrauch des Werks geht in dem ZDF-Magazin weiter. "Die Trinkwasserversorgung wird geopfert auf dem Gabentisch der Wirtschaftspolitik", sagte der Chef des Wasserverbandes Strausberg-Erkner, André Bähler, "Frontal 21". Er befürchte, dass es durch die Tesla Produktion zu Einschränkungen beim Trinkwasser kommen werde. Musk bestritt in einer Stellungnahme an "Frontal 21" mögliche Wasserprobleme. "Im Grunde sind wir nicht in einer sehr trockenen Region. Bäume würden nicht wachsen, wenn es kein Wasser gäbe", sagte Musk dem Sender zufolge.

Tesla veranschlagt für das Werk - bei voller Auslastung von 500 000 Fahrzeugen - einen maximalen Wasserverbrauch von 1,4 Millionen Kubikmetern pro Jahr. Der Wert wurde durch Wassersparmaßnahmen um 30 Prozent gesenkt. Das ist der geschätzte Maximalbedarf unter ungünstigsten Konditionen, im regulären Betrieb soll der Verbrauch deutlich niedriger sein. Für das gesamte Areal, das Tesla mit der Zeit ausbauen könnte, setzte der Konzern einen theoretischen Höchstwert von 3,6 Millionen Kubikmetern Wasser pro Jahr an. Es ist allerdings unklar, ob er jemals erreicht wird.

Am Dienstag rückte auch eine weitere Wasser-Debatte rund um das Werk in den Mittelpunkt. In einem offenen Brief an das Landesamt für Umwelt, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt und über den "Märkische Oderzeitung" und "Berliner Zeitung" berichteten, forderten drei Bürgervereine die Auslegung aktueller Antragsunterlagen. Dabei geht es darum, wie das Regenwasser von Dächern und gepflasterten Flächen der Fabrik im Boden versickern soll. Die Bürgervereine betonten, zahlreiche Anwohner nutzten Hausbrunnen zur Trinkwasserversorgung und wären betroffen, wenn sich der Grundwasserfluss verringere oder wenn Schadstoffe dorthin gelangten.

Nachdem Tesla zunächst ein großes Sammelbecken für Regenwasser geplant hatte, ist das Unternehmen nach Informationen aus Branchenkreisen von einem zentralen auf ein dezentrales Konzept zur Regenwasserversickerung umgestiegen - was auch Umweltverbände gefordert hätten. Dadurch seien die Umweltauswirkungen in der Summe noch einmal verbessert worden, hieß es.

Vom Umweltministerium hieß es dazu, die Änderung des Antrags auf eine Erlaubnis für die Versickerung von Niederschlagswasser sei kein förmliches Verfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung.

Die Tesla-Akte verliert im Handel an der NASDAQ 4,39 Prozent auf 676,88 US-Dollar.

/na/DP/eas

GRÜNHEIDE (dpa-AFX)

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