Nur ein Segment rettet Amazon vor roten Zahlen
Die Aktie des Online-Handelsriesen Amazon gehört zu den besten Titeln der jüngeren Börsengeschichte. Doch Jeff Bezos' Erfolgsunternehmen hätte wohl nicht einen Marktwert von über 500 Milliarden US-Dollar erreicht, wenn nicht ein spezielles Segment für Profite Sorgen würde.
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Der Kampf im Online-Handel hat begonnen: Der größte Einzelhandelskonzern der Welt Walmart nimmt es mit Amazon auf. Der Ausgang der Auseinandersetzung ist offen. Bemessen an der Marktkapitalisierung ist Walmart lediglich halb so groß wie Amazon, dabei macht Walmart ungefähr das Dreifache an Umsatz und ist eine Institution in Sachen Einzelhandel in den USA. Auch der Aktienkurs von Walmart hatte sich einst prächtig entwickelt, doch in den letzten Jahren lief das junge Amazon dem alten Handelshasen meilenweit davon. Amazon haftet eben der Nimbus an, der Online-Handelskönig zu sein - und im Online-Handel liegt scheinbar nun mal die Zukunft. Ob am Ende des Einzelhandelskampfes Amazon oder doch Walmart die Nase vorn haben wird, bleibt abzuwarten. Dabei scheinen die positiven Beiträge zum operativen Ergebnis bei Amazon gar nicht aus dem eigentlichen Kerngeschäft zu kommen. Amazon glänzt seit einiger Zeit in einem ganz anderen Bereich - dem der cloudbasierten Dienstleistungen.
Amazon Web Services sorgt für Geld
Beim Blick in die Amazon-Bilanz fällt auf, dass ein ganz spezielles Segment für Profite sorgt und den Aktienkurs treibt - Amazon Web Services, kurz AWS. Die cloudbasierte Produktpalette von AWS bietet Datenverarbeitungs-, Speicher-, Datenbank-, Analyse-, Netzwerk-, Verwaltungs-, IoT und sonstige Dienstleistungen und hilft Unternehmen u.a. dabei, ihre IT-Kosten zu senken. Der Marktanteil von AWS ist dabei größer als der Marktanteil der fünf nächstgrößten Anbieter zusammen. Über eine Million Kunden vertrauen laut Amazon auf die IT-Infrastruktur von AWS, darunter bekannte Namen wie Spotify, airbnb, Pfizer oder auch Unilever. Die Wettbewerber in diesem zukunftsträchtigen Geschäftsfeld - zu denen beispielsweise Microsoft, die Alphabet-Tochter Google, IBM, Alibaba, Oracle oder auch Salesforce gehören - hat Amazon hinter sich gelassen. Ohne die positiven Beiträge von AWS zum operativen Ergebnis von Amazon, würde der Onlinegigant wohl kaum Gewinn machen können. Immerhin steuerte das AWS-Geschäft im letzten Quartal knapp 1,2 Milliarden US-Dollar zum operativen Ergebnis bei, im Kerngeschäft lag das operative Ergebnis hingegen bei rund minus 800 Millionen US-Dollar. Dabei zeigt ein Blick in die Bilanzen von Amazon, dass AWS nicht nur jede Menge Geld bringt, sondern auch kräftig wächst.
Amazon als diversifizierter Konzern
Mit AWS mausert sich Amazon zu einem diversifizierten Unternehmen, welches auch in neuen Segmenten die Marktführerschaft erreichen kann. Bei der allgemeinen Bevölkerung ist Amazon - welches sich vom einstigen Online-Buchhändler zum weltweit größten Online-Gemischtwarenhändler entwickelte - als Handelsriese bekannt. Dass Amazon auch im Cloudgeschäft kräftig mitmischt, hat sich womöglich noch nicht so stark herumgesprochen. Hier arbeitet Amazon aktuell an einer Kundenservice-Plattform sowie einer Konferenzsoftware und richtet den Blick auch in Richtung Megamarkt China. Eine Kooperation mit Ningxia Western Cloud Technology soll im fernen Osten für neues Wachstum sorgen. Noch sind dort 80 Prozent der Marktanteile in heimischer Hand, doch mit dem Angriff von Amazon könnte sich dies womöglich bald ändern. Laut einem kürzlich veröffentlichten Bericht im Online-Magazin "ChannelObserver" ist AWS auch in der Bundesrepublik auf Wachstumskurs. Der deutsche AWS-Channel-Chef Peter Prahl sieht in Deutschland große Chancen im Mittelstand. Mithilfe von Partnern sollen Mittelständler von den Vorteilen von AWS überzeugt werden. Amazon hat seine Fühler somit weiter ausgestreckt und könnte bei AWS weiteres Wachstum generieren. Der Informatiker Jeff Bezos, der Amazon vor gerade einmal 23 Jahren gründete und aktuell zu den reichsten Menschen der Welt gehört, scheint mit den cloudbasierten Dienstleistungen wieder einmal auf das richtige Pferd gesetzt zu haben.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Ken Wolter / Shutterstock.com, Hadrian / Shutterstock.com
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20.11.2024 | Amazon Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
01.11.2024 | Amazon Kaufen | DZ BANK | |
01.11.2024 | Amazon Buy | UBS AG | |
01.11.2024 | Amazon Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
01.11.2024 | Amazon Outperform | RBC Capital Markets |
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26.09.2018 | Amazon Hold | Morningstar | |
30.07.2018 | Amazon neutral | JMP Securities LLC | |
13.06.2018 | Amazon Hold | Morningstar | |
02.05.2018 | Amazon Hold | Morningstar | |
02.02.2018 | Amazon neutral | JMP Securities LLC |
Datum | Rating | Analyst | |
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11.04.2017 | Whole Foods Market Sell | Standpoint Research | |
23.03.2017 | Whole Foods Market Sell | UBS AG | |
14.08.2015 | Whole Foods Market Sell | Pivotal Research Group | |
04.02.2009 | Amazon.com sell | Stanford Financial Group, Inc. | |
26.11.2008 | Amazon.com Ersteinschätzung | Stanford Financial Group, Inc. |
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