Geldanlage-Report Armin Brack

Keine Angst vor Inflation: Kaufen Sie Aktien!

24.01.12 12:47 Uhr

Keine Angst vor Inflation: Kaufen Sie Aktien! | finanzen.net

Immer, wenn die Preissteigerung über die von der Europäischen Zentralbank angestrebte Marke...

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Aktien

42,48 EUR -0,19 EUR -0,45%

77,76 EUR 0,64 EUR 0,83%

6,23 EUR 0,09 EUR 1,43%

53,57 EUR 0,16 EUR 0,30%

73,98 CHF -0,22 CHF -0,30%

3,89 EUR -0,07 EUR -1,87%

91,95 EUR 2,90 EUR 3,26%

Indizes

1.695,7 PKT -5,0 PKT -0,30%

19.884,8 PKT -85,1 PKT -0,43%

465,6 PKT -0,7 PKT -0,14%

183,4 PKT -0,3 PKT -0,14%

501,2 PKT -1,1 PKT -0,21%

4.862,3 PKT -16,7 PKT -0,34%

527,6 PKT -7,2 PKT -1,35%

PKT PKT

6.193,8 PKT -6,9 PKT -0,11%

10.385,7 PKT -37,1 PKT -0,36%

7.339,8 PKT -25,7 PKT -0,35%

7.709,6 PKT -26,1 PKT -0,34%

1.884,2 PKT -4,4 PKT -0,24%

11.392,4 PKT -22,4 PKT -0,20%

15.199,3 PKT -30,9 PKT -0,20%

4.251,0 PKT -69,9 PKT -1,62%

... Marke von zwei Prozent klettert, macht sich große Angst in Deutschland breit. Angst vor einer neuen Hyperinflation wie 1923, als die Ersparnisse der kleinen Leute vernichtet und Banknoten zu wertlosen Papierfetzen wurden.

Ist die Angst vor dem Werteverfall überhaupt berechtigt? Nein! Vor allem nicht bei Kapitalanlegern, denn die würden von einer stärkeren inflationären Entwicklung sogar profitieren.

Wie ist die Lage aktuell? Die Verbraucherpreise sind 2011 im Schnitt gestiegen. Das kann keinen wundern, kletterten doch allein die Energiepreise spürbar um 10 Prozent – Benzin und Diesel waren 11 Prozent teurer, Haushaltsenergie wie Heizöl, Strom und Gas 9,5 Prozent. Allerdings gab es im Dezember schon wieder einen Rückgang der Teuerungsrate auf 2,1 Prozent.

Eine geringere Teuerungsrate gab es zuletzt nur im Januar 2011 mit zwei Prozent. Im vergangenen September hatte es mit 2,6 Prozent noch ein Drei-Jahres-Hoch gegeben.

Wir können also aktuell wenn überhaupt dann nur von einer „soften“ Inflation (aus dem Lateinischen inflare, „sich aufblasen, aufschwellen“) sprechen, die 2012 vermutlich sogar weiter zurückgehen wird – die Deutsche Bank rechnet mit einer durchschnittlichen Teuerung von etwa 1,5 Prozent –, weil die Rohstoffpreise in einer Zeit des weltwirtschaftlichen Abschwungs (indem wir uns befinden!) nicht mehr so stark steigen sollten.

Auch die Inflation in der Euro-Zone hat im Dezember leicht nachgelassen. Waren und Dienstleistungen kosteten im Durchschnitt 2,7 Prozent mehr als vor einem Jahr, teilte das Statistikamt Eurostat mit. Von September bis November hatte die Jahresteuerung noch jeweils drei Prozent betragen.

Die Folgen einer hohen Inflation

Natürlich gibt es jede Menge Unwägbarkeiten, die Einfluss nehmen können auf die Teuerungsrate in den kommenden Monaten. Wenn die Europäische Zentralbank (EZB) beispielsweise weiter massiv Geld druckt, um Anleihen von Problemländern zu kaufen, könnte die Inflation auch hierzulande in Bereiche von drei und mehr Prozent klettern.

Allerdings müsste dann auch die Geldumlaufgeschwindigkeit zunehmen und danach sieht es nicht aus, weil die Deutschen zwar konsumfreudig sind, aber auch nur in Maßen. Trotzdem bleibt ein Restrisiko: Die EU ist als Wirtschaftsraum sowohl ökonomisch als auch politisch wenig homogen. Das lässt Spielraum für allerlei (unangenehme) Überraschungen:

Zum Beispiel dann, wenn die Euro-Staaten wieder damit beginnen sollten, ungehemmt Geld auszugeben. Die Gefahr besteht, wenn sich die Kreditklemme lockert und die Wirtschaft wieder in Schwung kommt. Dann müsste die EZB schnell reagieren und dem System Geld entziehen, um eine stärkere Inflation zu verhindern. Geschieht dies nicht, droht ein sogenannter Crack-Up-Booms (CuB). In diesem würde die Inflation unkontrolliert ansteigen.

Das Wesen des „Crack-Up-Booms“ wurde zuerst von Ludwig von Mises (1883-1971), einem der bekanntesten Vertreter der österreichischen Schule der Nationalökonomie beschrieben. Für Ludwig von Mises steuert jede Volkswirtschaft, die sich durch das Auseinanderdriften von Finanz- und Realwirtschaft laufend von ihrem Gleichgewicht wegbewegt, unweigerlich auf einen Punkt zu, ab dem die Inflation außer Rand und Band gerät.

Das Vertrauen in die Papierwährung geht völlig verloren und wer kann, der versucht, das sich laufend entwertende Geld in Sachwerte umzutauschen. Dadurch kommt es zu einem Boom, der sich nur noch aus der Angst vor Wertverlust speist.

Sind wir schon soweit? Sicher nicht! Jedenfalls (noch) nicht in Europa. Anders sieht es beispielsweise in Japan und in den USA aus. Ein CuB zeichnet sich wie dargestellt u.a. dadurch aus, dass Staat und Notenbanken aggressiv in die Wirtschaft eingreifen, die so initiierten inflationären Entwicklungen aber nicht mehr mit einer restriktiven Zinspolitik bekämpfen können. Kurzfristigen Zinsen sinken gegen Null, langfristige Zinsen fallen ebenfalls, weil die Notenbanken massiv Staatsanleihen kaufen.

Anders bei der klassischen Inflation: Was uns als Verbraucher belasten würde, müsste den Aktionär nicht ängstigen. Zinsanlagen würden grundsätzlich immer uninteressanter werden, weil sie vor der stetigen Vermögensminderung in der Regel nicht schützen. Es blieben somit nur ausgewählte Aktien als Inflationsschutz. Alternativen böten vielleicht noch inflationsgeschützte Anleihen, bei denen die Verzinsung mit der Inflationsrate steigt oder auch Festzinsanlagen solider Hochzinswährungen.

Die aktuelle Lage in Deutschland

Die Opposition hält ihn für einen Schönfärber, aber ich meine, Wirtschaftsminister Philipp Rösler hat Recht: Wir stecken nicht in einer Rezession, es gilt jetzt nur eine größere konjunkturelle Delle zu überwinden. Die Bundesregierung nahm zwar ihre Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr von einem auf 0,7 Prozent zurück - nach einem Zuwachs von drei Prozent in 2011. Schon 2013 soll es aber mit 1,6 Prozent wieder kräftiger aufwärts gehen.

„Deutschland steht gut da“, so Rösler. „Unsere Wirtschaft ist robust, von Rezession kann überhaupt nicht die Rede sein.“ Eine Einschränkung machte der FDP-Vorsitzende und die ist auch sehr entscheidend: Gerät die Schuldenkrise im Euro-Raum aus den Fugen, ist die grundsätzlich positive Prognose nicht mehr haltbar. Solange die Euro-Länder aber den Kern der aktuellen Krise angehen, sollten wir um eine weltweite Rezession herumkommen.

Welche Aktien von einer steigenden Inflation profitieren

Angenommen die Inflation bleibt beherrschbar und wir erleben ab Mitte des Jahres sogar eine wirtschaftliche Aufschwung-Phase (so z.B. das Szenario der Bundesregierung), dann sind Autobauer wie BMW, VW oder Daimler, der Chemieriese BASF, Stahlproduzent Thyssen-Krupp oder mit Abstrichen auch Lufthansa meine Favoriten.

Als Klassiker unter den Inflationsaktien gilt auch Nahrungsmittelkonzern Nestlé. Grund: Die Schweizer können aufgrund ihrer Marktmacht leichter steigende Kosten weitergeben als kleinere Mitbewerber. Schlechter laufen in solchen Übergangs-Phasen meist defensive Titel wie Pharmaunternehmen oder auch Telekommunikationsfirmen.

Alternativ-Szenario Deflation

Eine deflationäre Entwicklung, die für die konjunkturelle Entwicklung eines Staates weitaus mehr Gefahren bietet als eine hohe Inflationsrate, scheint für die nahe Zukunft ausgeschlossen.

Nur für den Fall der Fälle und weil wir als Investoren auf alle Szenarien vorbereitet sein müssen: Volkswirtschaftlich betrachtet würde eine deflationäre Entwicklung meistens mit einer nachhaltigen Schrumpfung der Wirtschaftsleistung einhergehen. Davon profitieren im Regelfall lediglich hochwertige Staatsanleihen.

MEIN FAZIT:

- Die Sorge vor Inflation ist übertrieben und historisch gesehen auch relativ neu. In den 70er Jahren glaubten selbst in Deutschland viele Ökonomen und Politiker, mit etwas mehr Inflation die Wirtschaft beleben zu können und die Arbeitslosigkeit zu senken.

- So behauptete der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt, heute als Top-Ökonom gefeiert, im Jahre 1972, „dass das deutsche Volk fünf Prozent Preisanstieg eher vertragen kann als fünf Prozent Arbeitslosigkeit“. Und wirklich lag die durchschnittliche Teuerungsrate in der Regierungszeit von Schmidt höher als in den Jahren seit der Euro-Einführung.

- Für Anleger gibt es vor diesem Hintergrund derzeit kaum Alternativen zur Aktie: Wer im festverzinslichen Bereich selten mehr erhält als das, was die Inflation sowieso auffrisst, der kann mit ausgewählten Aktien wenig falsch machen.

- Offensichtlich sehen das auch immer mehr Anleger so: Um 407.000 ist die Zahl der Aktionäre in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres gestiegen. Das hat das Deutsche Aktieninstitut (DAI) herausgefunden. 4,1 Millionen Anleger haben somit Aktien im Depot. Das sind 6,3 Prozent der Bevölkerung - so viele wie vor fünf Jahren.

Armin Brack ist Chefredakteur des Geldanlage-Reports. Gratis anmelden unter: www.geldanlage-report.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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