Auf Wahrheitssuche mit KI: So will Elon Musk mit TruthGPT gegen die Konkurrenz um Microsoft und Google antreten
Der Hype um Künstliche Intelligenz hat den US-Milliardär Elon Musk auf den Plan gerufen. Er übt scharfe Kritik an dem von ihm selbst mitgegründeten Startup OpenAI und stößt mit einem Konkurrenzprodukt zu dessen Erfolgs-KI ChatGPT auf den Markt.
Werte in diesem Artikel
• Musk wird vom Mitgründer von OpenAI zu großem KI-Kritiker
• TruthGPT soll "der beste Weg zur Sicherheit" sein
• Ähnlichkeiten zu Trumps Truth Social
Künstliche Intelligenz gewinnt immer mehr an Relevanz. Die technologischen Entwicklungen in diesem Bereich gegen rasant voran, immer mehr KI-Anwendungen kommen auf den Markt und immer mehr Unternehmen wollen in der vermeintlichen Zukunftsbranche mitmischen. Dem US-Milliardär Elon Musk sind diese Entwicklungen offenbar ein Dorn im Auge, erst kürzlich hatte er sich - gemeinsam mit anderen Techexperten - in einem offenen Brief für ein Moratorium bei der rasanten Entwicklung leistungsstarker neuer Tools der Künstlichen Intelligenz eingesetzt.
KI-Vorreiter wird zum Kritiker
In diesem Rahmen äußerten Musk, Steve Wozniak & Co. ihre Bedenken hinsichtlich der Geschwindigkeit, mit denen KI-Anwendungen entwickelt werden und forderten dabei, diese auf Eis zu legen, bis entsprechende Sicherheitsstandards entwickelt wurden, die mögliche Schäden durch riskante KI-Technologien verhindern sollen.
Dabei ist Elon Musk einer der Vorreiter im KI-Segment. 2015 gründete der Tesla-Chef OpenAI mit, jenes Startup, das mit dem KI-basierten Chatbot ChatGPT eine der bekanntesten und beliebtesten KI-Anwendungen auf den Markt gebracht hat. 2018 trennten sich die Wege von Musk und OpenAI, eingestiegen ist unterdessen der Techriese Microsoft, der Milliarden in OpenAI investiert hat und die Technologie des Startups unter anderem in seiner Suchmaschine Bing im Einsatz hat.
Doch das Kapitel OpenAI scheint für Elon Musk noch nicht abgeschlossen. In einem Interview mit dem US-Sender Fox News übte er unlängst scharfe Kritik an ChatGPT und erklärte, der Chatbot werde in einer Art programmiert, dass er "politisch korrekte" Ergebnisse liefere - und damit lüge.
TruthGPT - auf der Suche nach der Wahrheit
Daher kündigte Musk seinerseits an, mit einem Konkurrenzprodukt an den Start gehen zu wollen, das "TruthGPT" heißen soll. "Ich werde etwas starten, das ich 'TruthGPT' nenne, eine maximal wahrheitssuchende künstliche Intelligenz, die versucht, die Natur des Universums zu verstehen". Sein Ziel sei es, eine "dritte Option" bei künstlicher Intelligenz neben Microsoft und Google zu schaffen, so der Besitzer von Twitter lediglich. Zur Funktionsweise erklärte er, TruthGPT solle so funktionieren wie Menschen, die den Lebensraum von Schimpansen schützen wollen, obwohl sie die Möglichkeiten hätten, alle Affen zu "jagen und zu töten". TruthGPT sei "der beste Weg zur Sicherheit". Es sei unwahrscheinlich, dass eine künstliche Intelligenz, die danach strebe, das Universum zu verstehen, die Menschheit auslöschen wird, begründetet Musk seine Ambitionen. "Denn wir sind ein interessanter Teil des Universums". Konkreteres war im Rahmen des Gespräches zunächst nicht zu erfahren.
Inzwischen ist das Produkt bereits verfügbar, im AppStore wird der Chatbot mit dem Worten beworben: "TruthGPT AI Chatbot wurde entwickelt, um unvoreingenommene Wahrheiten zu liefern, im Gegensatz zu anderen, die voreingenommenen politischen Agenden folgen und sensible Informationen verbergen." Nutzer könnten "mit TruthGPT die unvoreingenommene Wahrheit zu jeder Frage, die Ihnen in den Sinn kommt", entdecken.
Truth Social?
Auch wenn bislang wenig Konkretes über die Hintergründe und die Funktionen, mit denen sich TruthGPT von ChatGPT abgrenzen will, bekannt ist, lässt die Namenswahl für Musks neues Projekt doch aufhorchen.
Vor rund 2 Jahren war es der ehemalige US-Präsident Donald Trump, der - nachdem sein Profil bei Twitter gesperrt wurde - mit einem eigenen Sozialen Netzwerk an den Start gehen wollte. Der Name: Truth Social. Trump betonte für sein Projekt Meinungsfreiheit, zudem kündigte er an, "den Big Techs den Kampf" anzusagen - ähnlich wie auch Musk TruthGPT als Alternative zu den KI-Bemühungen von Microsoft und Alphabet verstanden wissen will.
Das Interesse an Truth Social hält sich bislang aber in Grenzen. Technische Probleme und geringe Nutzerzahlen machen Trumps Gegenentwurf zu Twitter bislang zu einem Flop.
Ob Elon Musks Konkurrenzprodukt TruthGPT erfolgreicher wird, bleibt abzuwarten. Dass er es ernst meint mit seinen Ambitionen im Bereich Künstliche Intelligenz, beweist zumindest eine jüngst erfolgte Firmengründung: Der Twitter-Besitzer hat in Nevada eine Firma mit dem Namen X.AI an den Start gebracht für die es Presseangaben zufolge bereits Investoren geben soll.
Redaktion finanzen.net
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