Gefahr bei Vogelschlag: Wird eine Softwareänderung bei der Boeing 737 Max nötig?

25.11.24 11:39 Uhr

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Die Sicherheitsfunktion soll starke Vibrationen an Triebwerken im Fall eines Schadens vermeiden. Doch in mindestens zwei Fällen hat sie zur Folge gehabt, dass sich Rauch im Flugzeug bildete. Jetzt überlegt die amerikanische Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration FAA, Anpassungen an den Boeing 737 Max vorzuschreiben und die Pilotenhandbücher zu überarbeiten.Wenn eine Triebwerksschaufel während des Fluges schwer beschädigt wird – etwa durch einen Vogelschlag – bringen die beschädigten Fanschaufeln möglicherweise die rotierenden Bestandteile des Motors aus dem Gleichgewicht. Das bringt den kompletten Mechanismus aus der Balance, Vibrationen entstehen. Das System, welches Load Reduction Device oder kurz LRD heißt, soll das verhindern. Es trennt die Schaufeln vom Rotor.Ermittler empfehlen AnpassungenDoch im Fall eines Vogelschlags kann das zu Folge haben, dass sich über die Zapfluft der Triebwerke Rauch in Kabine und Cockpit bildet. Geschehen ist das vergangenes Jahr gleich zwei Mal auf Flügen von Southwest Airlines. Der Rauch war in beiden Fällen keine Folge eines Brandes, sondern eines Öllecks nach Vogelschlag. In beiden Fällen gelang es der Crew, die Flugzeuge sicher zu landen – einmal in New Orleans und einmal in Havanna.Seither hat das Problem auch die FAA beschäftigt. Und die überlegt nun, ob man eine Änderung an der Boeing 737 Max vorschreiben soll. Die Zeitung Seattle Times zitiert aus einem internen Schreiben, welches lediglich eine Empfehlung der zuständigen Ermittler an ihre Behörde ist und noch keine Entscheidung darstellt. Es könnte demnach gemäß dem Bericht eine Softwareänderung nötig sein, die die Luftstromventilen steuert, wenn eine Triebwerksschaufel abbricht, sei es aufgrund eines Vogelschlags oder aus einem anderen Grund.Kritik an BoeingAuch eine Anpassung im Handbuch für Cockpitbesatzungen der Boeing 737 Max könnte erforderlich werden. So könnte es sein, dass die FAA empfiehlt, grundsätzlich beim Start den Luftstrom von den Haupttriebwerken in den Innenraum des Flugzeugs abzuschalten, um das Risiko zu vermeiden, dass Rauch in das Flugzeug eindringt.Im FAA-Dokument wird auch Kritik an Boeing geäußert. Denn: Vor den zwei Zwischenfällen bei Southwest Airlines war den Cockpitcrews nicht bewusst, dass es bei den CFM-Triebwerken der Boeing 737 Max die Sicherheitsfunktion gibt. Das sorgte in diesem Jahr bereits für Kritik der Gewerkschaften.  Boeing erklärte dazu, das System habe «keinen Einfluss auf die Handhabung des Flugzeugs, die Besatzung kann ihren Betrieb nicht beeinflussen, und die Verfahren der Besatzung ändern sich nicht infolge der LRD-Aktivierung». Sollte es zu Anpassungen im Handbuch kommen, wäre das allerdings nicht ganz wahr.Erinnerungen an schlimme ZeitenDass die Besatzungen sich über das Fehlen der Information im Handbuch beschweren, hing aber auch damit zusammen, dass nach den zwei Abstürzen von Boeing 737 Max das sogenannte Maneuvering Characteristics Augmentation System MCAS ins Zentrum rückte. Es spielte die zentrale Rolle bei den Abstürzen, Pilotinnen und Piloten waren über die Existenz des Systems nicht informiert worden.Auch das FAA-Schreiben nimmt darauf Bezug. «Ähnlich wie beim MCAS ist die Entdeckung, dass das System den Piloten nicht bekannt ist, sehr besorgniserregend», heißt es dort. Die Ermittler empfehlen der FAA, «alle neuartigen und einzigartigen Konstruktionsmerkmale der 737 Max zu überprüfen und sicherzustellen, dass sie in den Betriebshandbüchern für Piloten angemessen kommuniziert werden.»Einzige Triebwerksoption für die Boeing 737 MaxDie Leap-Triebwerke, welche deutlich effizienter als die Vorgänger-Versionen sind, sind die einzige Triebwerksoption für die Boeing 737 Max und eine von zwei Optionen beim Airbus A320 Neo. Ob die Funktion auch in den Triebwerken der Europäer enthalten ist, ist unklar. Obwohl die Motoren ähnlich konstruiert sind, kann das Verfahren, wie der Luftstrom aus den Triebwerken gesteuert wird, unterschiedlich gestaltet sein. Bei Airbus A320 Neo gab es keine vergleichbaren Vorfälle.Weiter zum vollständigen Artikel bei aeroTELEGRAPH

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Quelle: aeroTELEGRAPH

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