Tesla-Kunden in China können sich über kürzere Lieferzeiten freuen
Zum dritten Mal in diesem Monat hat der US-Autobauer Tesla seine Lieferzeiten in der Volksrepublik China reduziert. Dies könnte auf eine sich verändernde Angebot-Nachfrage-Situation hindeuten.
Werte in diesem Artikel
• Tesla verringert Lieferzeiten in China
• Zehntausende Auslieferungen für September veranschlagt
• Hinweis auf sinkende Nachfrage lässt Hoffnung auf Preiskürzungen aufkommen
Tesla-Fans in China können sich freuen. Innerhalb nur eines Monats hat der Autobauer unter der Führung von Tausendsassa Elon Musk nun schon drei Mal die prognostizierten Lieferzeiten für verschiedene Tesla-Modelle senken können. Wie das einschlägige Branchenportal InsideEVs mit Blick auf den chinesischen Webauftritt Teslas festgestellt hat, gab es hier bei den Modellen Tesla Model 3 und Tesla Model Y mit unterschiedlichen Ausstattungen Kürzungen der Wartezeiten bis zur Lieferung. Während der Model 3 zuvor mit einer Lieferzeitenspanne von sechs bis zehn Wochen angegeben wurde, müssen Käufer nun lediglich eine bis acht Wochen beziehungsweise zehn für das Performance-Modell warten. Für den Model Y ging es teilweise noch deutlicher abwärts in puncto Lieferzeiten: Während der Model Y Long Range zuvor zehn bis 14 Wochen auf sich warten ließ, ist er mittlerweile schon nach einer bis zehn Wochen lieferbar. Der Tesla Model Y Performance kann nun bereits nach einer bis zehn Wochen geliefert werden, zuvor war die Spanne mit sechs bis zehn Wochen angegeben worden. Die Senkung der Lieferzeiten scheint jedoch noch beeindruckender, bedenkt man, dass die Spanne 2022 früher zeitweise gar mit zwölf bis 16 und 16 bis 20 Wochen angegeben wurde.
Gigafabrik Shanghai upgegradet
Doch was steckt hinter diesen Lieferzeitenkürzungen? Laut InsideEVS dürfte ein Grund sein, dass die chinesische Gigafabrik in Shanghai gerade erst ein wichtiges Upgrade bekommen hat, wobei insbesondere die Produktlinien für den Model 3 und Y verbessert wurden. Schon im August hatte dies zu einem großen Zuwachs in der Produktion geführt. Darüber hinaus gehört der chinesische EV-Markt zum wichtigsten für Tesla. Wegen der niedrigen Transportkosten der lokal gefertigten Fahrzeuge, kann sich der Autobauer in der Volksrepublik nämlich über eine höhere Marge freuen.
Offenbar 80.000 bis 90.000 Auslieferungen im September veranschlagt
Für den Monat September peilt der US-Fahrzeughersteller laut dem Nachrichtenportal jiuyangongshe.com Auslieferungen in Höhe von 80.000 bis 90.000 Stromern aus Shanghai an. Bis jetzt war der Monat Juni für die Gigafabrik der beste Monat mit 78.906 ausgelieferten Fahrzeugen, wobei der Großteil in China blieb. Wie Teslarati mit Bezug auf Medienberichte vermutet, könnte hinter den kürzeren Lieferzeiten auch der Versuch stecken, Privathändlern von Teslas einen Strich durch die Rechnung zu machen. So war es in der Vergangenheit für viele ein Geschäftsmodell gewesen, Fahrzeuge früh zu buchen und zu einem späteren Zeitpunkt zu einem großen Gewinn weiterzuverkaufen. Dies war für die Käufer attraktiv, da sie so schneller an die begehrten Fahrzeuge kamen. Nun mit den schnelleren Auslieferungen lohnt es sich jedoch weniger, sich außerhalb der offiziellen Tesla-Verkaufsstandorte umzusehen.
Sinkt die Nachfrage?
Die reduzierten Lieferzeiten müssen jedoch nicht nur gute Nachrichten für den US-Autobauer sein. So würde sich laut InsideEVs auch ein Blick auf die Nachfrageseite lohnen. So sei es auch möglich, dass die Nachfrage vor Ort schwächelt oder die Exporte nach Europa zurückgehen, was angesichts der neuen Gigafabrik in Berlin auch Sinn ergeben würde. Sollte die Nachfrage tatsächlich zurückgehen, seien laut dem Nachrichtenportal auch Preiskürzungen nicht unrealistisch. Untermauert wird diese Vermutung noch durch die Tatsache, dass sich Tesla-Chef Elon Musk bereits selbst verärgert über die zahlreichen Preiserhöhungen zeigte, die in der letzten Zeit durchgeführt wurden: "Wir haben unsere Preise ziemlich oft angehoben. Sie sind mittlerweile auf einem Level, das ehrlich gesagt, peinlich ist. Aber wir hatten auch viele Probleme mit den Lieferketten und der Produktion und die Inflation ist unnormal hoch", so Musk im Rahmen des Earnings Calls zum zweiten Quartal 2022.
Piper Sandler schätzt, dass Tesla den Vorsprung ausbauen dürfte
Wie Piper Sandler-Analyst Alexander Potter in einem Kundenbericht, der StreetInsider vorliegt, erklärt, sollten sich Tesla-Konkurrenten angesichts der kürzeren Lieferzeiten warm anziehen: "Mit dem Anziehen der Produktion und dem Rückgang der Wartezeiten, glauben wir, dass Tesla weiterhin in einzigartiger Weise in der Lage sein wird, die Nachfrage der Verbraucher nach Elektrofahrzeugen schnell zu erschwinglichen Preisen zu befriedigen. Während andere Marken Schwierigkeiten haben, die Produktion hochzufahren, wird Tesla (vermutlich) damit beginnen, die Preise zu senken und dadurch den Marktanteil auf Kosten aller anderen zu steigern." Allerdings sollten sich Anleger nicht an die aktuell hohen Margen gewöhnen, da sich diese durch Preisreduktionen wieder verringern würden. Dennoch fasst der Experte zusammen: "Wenn sich die vorgelagerten Versorgungsengpässe Teslas wirklich auflösen, denken wir, dass dies beängstigende Aussichten für andere Marken sind."
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: ROBYN BECK/AFP/Getty Images, Schroders
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11.10.2024 | Tesla Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
03.10.2024 | Tesla Neutral | Goldman Sachs Group Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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24.10.2024 | Tesla Verkaufen | DZ BANK | |
24.10.2024 | Tesla Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
24.10.2024 | Tesla Sell | UBS AG | |
11.10.2024 | Tesla Underperform | Bernstein Research |
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