Dirk Müller und Co.: Deutsche Experten erwarten den DAX-Crash
Auf der Invest in Stuttgart trifft sich alljährlich das "Who is Who" der Finanz- und Börsenbranche. So auch in diesem Jahr - die Ausblicke der Experten lassen jedoch nichts Gutes erahnen.
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Am vergangenen Freitag und Samstag fand in Stuttgart die Invest 2018 statt. Wie üblich äußerten sich dort auch Experten und beantworteten Fragen der Besucher. Auf der Bühne des "Handelsblatts" und der "Wirtschaftswoche" kamen dabei insbesondere negative Prognosen zur Sprache.
"Das kann wieder passieren"
Dr. Max Schott, Chef der Vermögensverwaltung Sand und Schott, geht von einem Crash des deutschen Leitindex DAX aus. "Der DAX hat in den vergangenen 17 Jahren zwei Mal 15 bis 20 Prozent verloren, das kann wieder passieren", wird der Vermögensverwalter vom "Handelsblatt" zitiert. Bei einem Verlust von 20 Prozent würde der deutsche Leitindex die 10.000-Punkte-Marke nach unten durchbrechen. Und auch Schotts anwesende Kollegen, wie zum Beispiel Gottfried Heller, ebenfalls Vermögensverwalter, stimmen dem zu.
Auslöser für einen kräftigen Kursrückgang dürfte eine bestimmte Person sein: Donald Trump. Der US-Präsident hat mit seinen Aussagen und Taten bereits in den vergangenen Monaten für viel Volatilität an den Aktienmärkten gesorgt. Nicht nur der Konflikt mit Syrien und damit auch Russland, auch der Handelsstreit mit China und die US-Sanktionen gegen Russland sorgten für deutliche Ausschläge.
"Mr. DAX": "Der Crash ist unausweichlich"
Bereits Mitte März gab auch der als "Mr. DAX" bekannte Investor Dirk Müller schlechte Prognosen für den deutschen Leitindex ab. Im exklusiven Interview mit finanzen.net mahnte Müller insbesondere vor einem Handelskrieg: "Aber wenn der Handelskrieg Realität werden wird, also viele Länder mit Gegenmaßnahmen auf die protektionistischen Töne aus den USA reagieren werden, dann würden sich die Perspektiven für die Weltwirtschaft deutlich eintrüben. Ein Crash an den Aktienmärkten würde dann wahrscheinlicher." Im Gespräch mit Business Insider Deutschland Anfang März wurde Müller sogar noch deutlicher: "Ich möchte gern einen Vergleich wagen: An den Finanzmärkten bauen sich gerade Spannungen auf, wie wir es von der Erdkruste kennen. Sie werden immer größer und immer stärker - aber wann sie sich entladen, kann niemand vorhersagen. So ist es auch am Finanzmarkt: Seit langer Zeit bauen sich auch hier in verschiedenen Bereich Spannungen auf, die sich unausweichlich in einem Crash entladen werden."
Commerzbank senkt DAX-Prognose für 2018
Auch die Anlagestrategen der Commerzbank revidierten erst in der vergangenen Woche ihren DAX-Ausblick für das laufende Jahr. Zuvor lag die Prognose für den DAX zum Ende des Jahres bei 14.000 Punkten. Nun geht das Team um Anlagestratege Andreas Hürkamp von rund 13.500 Indexpunkten aus.
Ray Dalio geht short - und verliert?
Doch nicht nur Analysten erwarten einen Kurssturz im DAX. Auch der Gründer des US-Hedgefonds Bridgewaters, Ray Dalio, baute erst Ende Februar seine Leerverkaufs-Positionen auf europäische Aktien aus. Darunter auch die DAX-Schwergewichte Deutsche Bank, Allianz, Siemens und BASF. Andere Experten wie Jan Edelmann von HSH Nordbank warnten jedoch, dass dieser Schritt nur temporär sinnvoll sein dürfte. "Kurzfristig könnte die Wette gut gehen. Die Frage ist nur, wie lange", so der Experte.
Fakt ist, dass das deutsche Börsenbarometer in der vergangenen Woche einen Gewinn von 1,6 Prozent einfahren konnte. Damit verbuchte der DAX zum ersten Mal im laufenden Jahr 2018 drei Gewinnwochen in Folge. Allerdings musste der Leitindex seit Beginn des Jahres insgesamt 3,68 Prozent einbüßen.
Redaktion finanzen.net
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