Experten sehen Forschungsbedarf für PV-Anlagen auf dem Meer

12.01.25 08:59 Uhr

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EMDEN/HAMBURG (dpa-AFX) - Für einen möglichen Einsatz von schwimmenden Photovoltaik-Anlagen in der deutschen Nordsee ist nach Ansicht von Fachleuten noch viel Forschung notwendig. Zu klären sei etwa, wie die Materialien einer schwimmenden PV-Anlage, englisch auch Floating-PV genannt, unter den Umweltbedingungen auf dem Meer bestehen werden, sagt Bengt Jäckel, der am Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik in Halle forscht. "Anders als etwa bei einem Windrad auf See setzen Wind und Wellen bei Floating-PV das ganze System rund um die Uhr in Bewegung. Das ist etwas Neues", sagte der Wissenschaftler der Deutschen Presse-Agentur.

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Schwimmende Solarkraftwerke kommen bislang etwa auf Binnengewässern wie gefluteten Tagebauflächen oder Stauseen zum Einsatz. Es gibt auch erste Ansätze, die Technik in der Nordsee zu erproben. Experten sehen neben der Flächenverfügbarkeit auf See auch Synergien durch Netzanbindungen von Offshore-Windparks als mögliche Vorteile. Vergangenes Jahr wurde mit Beteiligung von RWE eine Pilotanlage vor der niederländischen Küste installiert.

Bislang keine Vorhaben in deutschen Küstengewässern

Neben weiteren technischen Fragen, etwa aus welchen Materialien die PV-Anlagen und die Trägerkonstruktionen gebaut sein müssen, brauche es auch Forschung zu dem Einfluss auf die Meeresökologie, sagte Jäckel. Grundsätzlich stehe die Forschung bei der Frage der Interaktion zwischen Wassersystem und schwimmenden PV-Anlagen noch am Anfang des Verständnisses.

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Diese Einschätzung teilt auch das zuständige Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg. Auf Anfrage teilt die Behörde mit, aktuell könne nicht eingeschätzt werden, ob eine Installation etwa in der Deutschen Bucht technisch möglich sei. "Die technische Machbarkeit ist abhängig von der eingesetzten Technologie und müsste von einem Vorhabensträger untersucht werden." Anfragen dazu lägen bislang nicht vor.

In der deutschen Küstenregion sind laut Jäckel bislang keine Pilotprojekte bekannt. "Die Nachbarländer sind da etwas aktiver." Damit die Technik einen Beitrag zur Energiewende leisten könne, brauche es eine hohe Zuverlässigkeit. Dazu seien mehr Pilotprojekte nötig, um die Komponenten über Jahre unter Umweltbedingungen auf dem Meer zu erproben./len/DP/mis

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