Qualität X 10: Das sind die Top-Aktien der €uramS-Redaktion
Die €uramS-Redaktion hat über 1000 Unternehmen aus Europa und den USA analysiert - und die zehn besten Titel für Langfristanleger gefunden. Jetzt auch als Zertifikat!
Werte in diesem Artikel
von S. Bauer, K. Schachinger und F. Westermann, Euro am Sonntag
Aktien bergen Risiken - das ist eine Binsenweisheit. Die jüngsten Turbulenzen im DAX haben Anlegern einmal mehr die Aktualität der Basis allen Börsianer-Wissens vor Augen geführt. Aber wie wäre es, wenn man Aktien fände, die ansehnliche Renditen bringen und das Risiko in Grenzen halten? Die vertrackteste aller Fragen angesichts historisch niedriger Zinsen wäre damit beantwortet: Was bringt Prozente - und schont zugleich Nerven?
Mit solchen Aktien ließe sich ein Depot aufbauen, in das man nicht börsentäglich hineinschauen müsste. Solche Aktien wären auch für Anleger interessant, die lieber vorsichtig agieren und gewöhnlich eher auf Anleihen oder festverzinsliche Papiere blicken. Mit solchen Papieren könnte man ein Portfolio gestalten, das unabhängig von den Marktschwankungen für die Altersvorsorge und den Vermögensaufbau taugt.
Doch gibt es solche Werte überhaupt? Und falls ja, wie findet man sie? Seit 2014 analysiert €uro am Sonntag regelmäßig die größten Unternehmen Europas und der USA, um die besten Aktien der (westlichen) Welt zu finden. Die Werte, die unseren auf Basis langjähriger Analysen entstandenen Auswahlkriterien genügen, müssen solide Bilanzen vorweisen, überdurchschnittlich profitabel sein und nachhaltig Dividenden zahlen. Und ihre Aktien sollen stabil laufen. Diesen Ansprüchen genügen nur Unternehmen mit einem herausragenden Geschäftsmodell. Solche Aktien bieten Qualität im beste Sinne des Worts.
Unser Ansatz hat überzeugende Ergebnisse geliefert. Die Auswahl des Jahres 2014 etwa brachte inklusive Dividenden rund 40 Prozent Rendite und liegt damit weit vor dem bei deutschen Anlegern so beliebten DAX. Der Leitindex kam im gleichen Zeitraum bloß auf knapp sieben Prozent Wertzuwachs.
Die Redaktion hat jetzt aus gutem Grund den Investmentansatz optimiert und aus den 1.175 größten Unternehmen Europas und der USA - in Zusammenarbeit mit dem Bankhaus Vontobel und dem Indexanbieter Solactive - die zehn weltbesten Qualitätsaktien herausgesucht (siehe Tabelle unten).
20 Prozent pro Jahr
Aus gutem Grund deshalb, weil wir mit unseren Partnern einen Index erstellt haben, der die Entwicklung aller zehn Aktien abbildet und in den Leser investieren können. In der Rückrechnung bis 2013 liefert unser aktualisierter Ansatz eine Überrendite von rund 30 Prozent zum DAX.In der neuen Auswahl finden sich Klassiker aus der Weltliga der Dividendentitel wie der Lebensmittelkonzern Nestlé. Die Spitze bei der Performance stellt das Papier des US-Tabakkonzerns Reynolds dar: Wer diese Aktie vor zehn Jahren kaufte, freut sich inklusive Ausschüttungen über einen Wertzuwachs von rund 500 Prozent - macht fast 20 Prozent Rendite jährlich.
Unter den Top-Titeln dürften viele Leser auch Neues entdecken - wie den Industriedienstleister Rubis. Die Franzosen haben im betrachteten Zeitraum seit 2006 ihre Ausschüttungen regelmäßig gesteigert, die Aktie rentierte mit durchschnittlich rund 16 Prozent pro Jahr. Das ist wahre Qualität: In der Weltwirtschaftskrise waren Firmenpleiten - und nicht Dividendensteigerungen - Alltag.
Wie hat die Redaktion die zehn Top-Aktien gefunden? Kern der harten Auslese nach insgesamt sieben Kriterien sind regelmäßige Dividendensteigerungen. Unsere These: Nur Firmen mit herausragendem Geschäftsmodell können in schwierigen Zeiten mehr zahlen - und Anleger auch dann ruhig schlafen lassen. Damit sich keine Kandidaten untermischen, die aus der Substanz ausschütten, müssen die Firmen zudem hochprofitabel sein, die Verschuldung muss sich in engen Grenzen halten.
Zugleich dürfen die Aktien nicht zu teuer sein. Es gibt deshalb feste Obergrenzen beim Kurs-Gewinn-Verhältnis sowie eine Untergrenze bei der Dividendenrendite. Und: Die Kurse dürfen nur moderat schwanken, um nervenschonend zu sein. Das stellt eine Obergrenze beim sogenannten Betafaktor sicher.
Nachfolgend lesen Sie das Wichtigste zu den Geschäftsmodellen unserer zehn Top-Unternehmen. Außerdem finden Sie sämtliche Details zum neuen Zertifikat von Vontobel, das den Index auf die €uro am Sonntag-Qualitätsaktien abbildet - und mit dem sich unsere bewährte Investmentidee einfach in jedes Depot aufnehmen lässt.
Cincinnati Financial
Profitable Prämien
Auch in Frankfurt dürfte die Aktie von Cincinnati Financial inzwischen auf den Kauflisten etlicher Börsianer gelandet sein. Das Papier des US-Versicherers stellt jedenfalls mit fast 30 Prozent Plus seit Jahresbeginn die Aktien der Branchenvertreter im DAX, Allianz und Munich Re, weit in den Schatten. Die Papiere der stolzen Nummer 1 unter den europäischen Erstversicherern sowie die des weltgrößten Rückversicherers notieren im Minus, selbst wenn man die Dividenden berücksichtigt.
Sicher, die DAX-Schwergewichte bieten höhere Dividendenrenditen. Bei der Nachhaltigkeit der Ausschüttungen macht der mit knapp elf Milliarden Euro Börsenwert weitaus kleinere US-Versicherer den deutschen Riesen aber etwas vor: Cincinnati Financial hat 55 Jahre in Folge die Dividenden kontinuierlich erhöht. Das haben nur acht US-Konzerne geschafft. Damit zählt Cincinnati zum erlauchten Kreis der Dividendenaristokraten der Wall Street - Unternehmen, die ihre Ausschüttung seit mindestens 25 Jahren erhöhen. Anleger, die die Ausschüttungen regelmäßig reinvestieren, verbuchten in zehn Jahren einen Wertzuwachs von rund 180 Prozent - oder knapp elf Prozent Rendite pro Jahr.
Der weitgehend auf Amerika fokussierte Sachversicherer zählt in vielen seiner Sparten zu den 25 größten und vor allem profitabelsten Unternehmen der Branche. Rund zwei Drittel der Prämien stammen aus Industrieversicherungen, ein Viertel entfällt auf personenbezogene Policen wie Autoversicherungen.
Deutlich besser als die meisten seiner Konkurrenten ist Cincinnati mit seinen Investments im Aktienmarkt. Sie liefern einen wesentlichen Anteil der Gewinne. Knapp ein Drittel der Gelder aus Versicherungsprämien sind derzeit in Aktien investiert. Der durchschnittliche Anteil in der US-Versicherungsbranche beträgt derzeit lediglich 3,5 Prozent.
Genuine Parts
Amerikas Nummer 1
Für regelmäßige Leser von €uro am Sonntag ist die Aktie des US-Autoteilehändlers Genuine Parts keine Unbekannte: Das Papier fand sich bereits in unseren weltbesten Aktien 2014 und zählt seither zur Elite. Samt Dividenden hat Genuine seit dieser Empfehlung über 40 Prozent Rendite gebracht. Für Amerikaner ist Genuine Parts quasi allgegenwärtig: Autoteile der Marke Napa gehören zum Alltag für das motorisierte Amerika mit seinen rund 250 Millionen Fahrzeugen, die regelmäßig gewartet und repariert werden müssen.
Der Konzern aus Atlanta betreibt eine der größten Werkstattketten der USA. Zudem ist die 1928 gegründete Genuine Parts bestens im Handel mit Industrieersatzteilen aufgestellt. Die Strategie: Aus dem üppigen operativen Cashflow zieht das Management um Boss Tom Gallagher die Finanzkraft, um regelmäßig zuzukaufen und die Marktposition zu stärken. Hohe Schulden sind tabu, die Bilanz ist mit einem Verschuldungsgrad von 21 Prozent bärenstark, die Eigenkapitalrendite liegt über 20 Prozent.
Beinahe das gesamte Geschäft findet im Heimatmarkt statt. Aktionäre werden bestens bedient: Dank regelmäßiger Dividendensteigerungen seit über 60 Jahren ist auch Genuine Parts ein Dividendenaristokrat der Wall Street. Das Papier brachte Anlegern binnen zehn Jahren rund 14 Prozent Rendite pro Jahr.
Johnson & Johnson
Vitaler Trendsetter
Vor über 100 Jahren entwickelte der deutsche Drogist Max Riese den ersten Wundschutz für Babys, die Penaten-Creme. Heute umfasst die Produktlinie eine ganze Pflegeserie vom Puder über Seife bis hin zu Babyöl. Was kaum jemand weiß: Seit der Übernahme 1986 steht hinter Penaten der amerikanische Pharmakonzern und Konsumgüterhersteller Johnson & Johnson.
Im Produktportfolio der Amerikaner, die seit mehr als einem halben Jahrhundert regelmäßig mehr Geld an ihre Aktionäre ausschütten, finden sich zahlreiche bekannte Marken wie Bebe, Neutrogena oder Listerine. Den Großteil der Erlöse - rund 85 Prozent - erzielt Johnson & Johnson aber in den Sparten Pharma und Medizintechnik. Beide Bereiche gelten als sehr aussichtsreich. Das ist der Grund, weshalb Chef Alex Gorsky hier massiv investiert. Mitte September kündigte Johnson & Johnson etwa die Übernahme von Abbott Medical Optics an, die auf Augenheilkunde spezialisierte Medizintechnik-Tochter von Abbott Laboratories. Die Transaktion ist mehr als vier Milliarden Dollar schwer.
Analysten trauen dem Konzern bis 2019 ein durchschnittliches Gewinnwachstum von rund sieben Prozent zu. Auch bilanziell ist Johnson & Johnson grundsolide aufgestellt. Die Eigenkapitalrendite liegt bei knapp 21 Prozent. Zudem verfügt der Konzern über ein Cashpolster in Höhe von mehr als 18 Milliarden Dollar.
Nestlé
Schweizer Schatz
150 Jahre nach seiner Gründung erweitert Nestlé den Fokus über Lebensmittel hinaus auf den Gesundheitsmarkt. Den Job übernimmt Ex-Fresenius-Chef Ulf Schneider, ab Januar an der Spitze des größten Lebensmittelkonzerns der Welt. Mit Schneider hofft der Verwaltungsrat der Schweizer auf ähnliche Erfolge wie bei Fresenius - der Gesundheitskonzern entwickelte sich unter Schneider zum rentabelsten DAX-Wert. Bekannt ist Nestlé als Hersteller von Markenprodukten wie Vittel-Wasser, KitKat-Schokoriegeln oder Nespresso-Kaffeekapseln.
Umgerechnet über 80 Milliarden Euro Umsatz verschaffen den Eidgenossen enorme Größenvorteile im Einkauf. Sie nutzen diese, um Rabatte etwa bei Rohstoffen auszuhandeln. So kann Nestlé die Kosten in der Produktion stärker senken als mancher Wettbewerber. Mit diesem Geschäftsmodell und dank der niedrigen Verschuldungsquote sind die Schweizer mit beinahe 15 Prozent Eigenkapitalrendite überdurchschnittlich profitabel. Die Aufwertung des Franken und eine schwächere Nachfrage in den Schwellenländern bremsten zuletzt aber das Wachstum. Zweimal in Folge wurde die interne Vorgabe, jährlich fünf bis sechs Prozent mehr Umsatz, verfehlt. Schneider, ausgewiesener Experte in der Gesundheitsbranche, soll das Wachstum nun wieder ankurbeln - und die Wertsteigerung samt Ausschüttungen bei rund 14 Prozent pro Jahr halten.
Procter & Gamble
Marken-Macht
Seit 178 Jahren ist der amerikanische Konsumgüterriese im Geschäft, seit 60 Jahren hebt Procter & Gamble seine Dividende kontinuierlich an. In den kommenden Jahren sollen Umsatz und Gewinn zwar langsam, aber stetig zulegen. Die Aktionäre dürfen so mit weiter wachsenden Ausschüttungen rechnen.
Vor zwei Jahren beschloss die Konzernführung, sich von rund 100 Marken, die nicht zum Kerngeschäft gehören, zu trennen. Im letzten großen Deal des Umbaus verkaufen die Amerikaner über 40 Parfüm- und Kosmetiklabels - darunter Wella, Hugo Boss und Gucci - für 12,5 Milliarden Dollar an den Parfüm- und Kosmetikkonzern Coty. Dank dieser Fokussierung soll sich das Unternehmen wieder auf seine Kernmarken konzentrieren und damit die Margen steigern. Insgesamt umfasst Procters Portfolio über 30 Marken wie Pampers- Windeln, Gillette-Rasierer oder Ariel- Waschmittel, die mindestens eine halbe Milliarde Dollar jährlich umsetzen. Weniger Marken bedeuten auch geringere Marketingkosten. Deshalb setzt der neue Procter-Chef David Taylor den Rotstift bei den Werbeausgaben an. Um rund eine halbe Milliarde Dollar soll das Budget schrumpfen. Zudem will Taylor die Verwaltung auf Effizienz trimmen und in der Produktion die Kosten senken. Die Gewinnmarge soll steigen. Der Blick in die Bilanz überzeugt: Die Eigenkapitalrendite liegt bei 17 Prozent, der Verschuldungsgrad ist niedrig.
Reynolds American
Mehr als Rauch
Trotz der strengen Auflagen für die Zigarettenindustrie ist die Aktie des zweitgrößten amerikanischen Zigarettenherstellers Reynolds American ein Top-Investment. In den vergangenen zehn Jahren brachte das Papier einschließlich Dividenden im Schnitt fast 20 Prozent Rendite jährlich.
Mit Marken wie Camel oder Pall Mall steigert der Konzern seinen Nettogewinn im laufenden Jahr voraussichtlich um ein Viertel auf 4,1 Milliarden Dollar. Ein Grund für das starke Wachstum ist die 25 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Lorillard. Amerikas ehemalige Nummer 3 im Tabakgeschäft ist vor allem für die Menthol-Zigaretten der Marke Newport bekannt.
Reynolds-Chefin Susan Cameron setzt aber nicht nur auf die klassische Zigarette. Der Konzern bietet auch Schnupftabak, E-Zigaretten und Nikotinprodukte zur Raucherentwöhnung an. Besonders der Markt für E-Zigaretten verspricht hohes Wachstum. In den USA dürfte das Marktvolumen im laufenden Jahr bereits auf über vier Milliarden Dollar steigen. Bis 2020 rechnen Analysten mit jährlichen Wachstumsraten zwischen 25 und 30 Prozent. Davon profitiert insbesondere Reynolds’ Marke Vuse, die in den USA auf fast 40 Prozent Marktanteil kommt. Die Bilanz überzeugt. Die Eigenkapitalrendite liegt bei 27 Prozent, die Verschuldung ist moderat. Drei Prozent Dividendenrendite gibt’s obendrauf.
Rubis
Pariser Perle
Der französische Konzern Rubis ist in der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt. Gasflaschen der Marke Vitogaz sorgen etwa in der Schweiz auf Gartenpartys für optimale Hitze am Grill. Diese konsumnahe Marke des Spezialisten für die Lagerung, den Transport und den Verkauf von flüssigen Öl- und Gasprodukten, Dünger und anderen flüssigen Chemikalien ist manchem Anleger wohl geläufiger.
Grundlage für die beachtlichen Wertsteigerungen und die nachhaltigen Ausschüttungen der Pariser Firma ist eine Serie von Übernahmen seit der Firmengründung 1990. Der Umsatz liegt inzwischen bei über drei Milliarden Euro. Dank hoher Mittelzuflüsse aus dem laufenden Geschäft ist die Verschuldung trotz dieser Strategie moderat. Das Geschäftsmodell: Die Tochter Rubis Terminal organisiert die Lagerung der Flüssigkeiten für Firmenkunden in großen Mengen, hier kommt Rubis in Europa auf etwa 65 Prozent Marktanteil - eine lukrative Nische.
Der Großteil der Lagerkapazitäten entfällt auf Europas größten Frachthafen Rotterdam. Die ebenfalls bestens positionierte Tochter Rubis Energie übernimmt internationale Logistik und Vertrieb. Die starke Präsenz in regionalen Märkten mit Anteilen von bis zu zwei Dritteln hält die Konkurrenz auf Abstand und bringt stabile Renditen. Mit langfristigen Verträgen für die Lagerung und Lieferung von Flüssiggas und anderen Substanzen ist Rubis gut gegen Preisschwankungen gewappnet. Von den derzeit niedrigen Öl- und Gaspreisen ist das Geschäft laut den Analysten der Berenberg Bank nicht betroffen.
Mit Wertsteigerungen von im Schnitt 16 Prozent in zehn Jahren ist die Aktie eine bislang noch unentdeckte europäische Dividendenperle.
Target
Lokale Expansion
Target-Chef Brian Cornell denkt klein, wenn es um die weitere Expansion des zweitgrößten Discount-Einzelhändlers der USA geht. Statt riesige Hallen in die Landschaft zu setzen, baut Cornell verstärkt auf kleinere, lokale Geschäfte direkt in den amerikanischen Innenstädten. Rund zwei Dutzend solcher CityTarget und TargetExpress genannter Läden gibt es bereits, beispielsweise in Chicago oder Philadelphia. Hunderte weitere solcher Läden sind Cornell zufolge denkbar.
Der Target-Boss will damit nicht nur näher an die Menschen in den Städten rücken, sondern auch den Konkurrenten Walmart und dem Internetriesen Amazon etwas entgegensetzen. Kunden können ihre Waren bei Target im Internet ordern und dann, etwa auf dem Weg nach Hause, direkt in der Innenstadtfiliale abholen. Besonders Amazon bereitet Target zunehmend Probleme. Der Internethändler liefert die Produkte immer schneller aus und erweitert sein Angebot stetig.
Um gegenzusteuern, will Cornell jetzt vor allem das Lebensmittelgeschäft stärken, das rund ein Fünftel zum Umsatz beisteuert. Speziell geschulte Mitarbeiter und neue Angebote sollen die Kunden wieder öfter in die Läden locken. Trotz der harten Konkurrenz durch Amazon und Co bleibt Target aussichtsreich, zumal der Konzern offenbar ein Erfolgsrezept gefunden hat, um das Wachstum anzukurbeln.
Die Aktie ist günstig bewertet und mit einer Eigenkapitalrendite von fast 25 Prozent grundsolide. Und sie ist für Anleger attraktiv: Das Papier brachte Investoren seit 2006 einschließlich der regelmäßig steigenden Ausschüttungen eine Durchschnittsrendite von attraktiven sechs Prozent pro Jahr.
WalMart
Felsenfeste Bilanz
Walmart ist ein Konzern der Superlative: Rund 2,3 Millionen Beschäftigte arbeiten für den Einzelhändler aus Rogers im US-Bundesstaat Arkansas, Walmart ist damit der größte private Arbeitgeber der Welt. Nicht nur das: Mit umgerechnet rund 430 Milliarden Euro erzielen die Amerikaner auch den größten Konzernumsatz weltweit - und liegen damit in etwa auf dem Niveau des Bruttosozialprodukts von Nigeria.
Seit Gründung im Jahr 1962 durch Sam Walton hat der Handelskonzern mit seinen standardisierten, riesigen Filialen das Einkaufsverhalten nicht bloß der Amerikaner revolutioniert, sondern auch die Gründerfamilie unvorstellbar reich gemacht. Die außenstehenden Aktionäre kommen ebenfalls auf ihre Kosten. Walmart ist dank seiner nachhaltigen Steigerungen Mitglied im exklusiven Klub der Dividendenaristokraten der Wall Street. Mit dem Kurs der Aktie ging es nach dem Hoch zur Jahrtausendwende zunächst einmal bergab - die wachsende Konkurrenz im Onlinehandel, allen voran durch Marktführer Amazon, machte dem Riesen zunehmend zu schaffen. Doch zuletzt hat Walmart, vor allem seit 2014 unter Vorstandschef Doug McMillan, Boden gut gemacht und erfolgreich Onlinedienste etabliert. Die Bilanz des Konzerns ist felsenfest, die Eigenkapitalrendite mit knapp 19 Prozent mehr als ordentlich. Und die Aktie schont die Nerven der Anleger - das Papier ist eines der stabilsten unter unseren zehn Qualitätstiteln.
WS Atkins
Britisches Kraftwerk
Der Ingenieurdienstleister aus dem Königreich blickt auf 78 Jahre Tradition zurück: Im Jahr 1938 gründete der junge und ehrgeizige Ingenieur William Atkins das Unternehmen, nachdem er zuvor als nur 26-Jähriger mit der Projektleitung beim Bau des Battersea-Kohlekraftwerks in London auf sich aufmerksam gemacht hatte. Die Battersea Power Station gelangte vier Jahrzehnte später auf das Cover eines Albums der Kultband Pink Floyd und damit zu gewisser Berühmtheit - die Firma hingegen entwickelte sich zu einem global aufgestellten Ingenieursdienstleister.
Heute beschäftigt Atkins knapp 10.000 Mitarbeiter weltweit und schreibt umgerechnet rund 2,5 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr. Die Briten bieten von Design und Konstruktion bis Projektmanagement und Beratungsleistungen eine breite Palette an Diensten. Atkins ist traditionell stark im Bereich Kraftwerke und zurzeit als Partner des französischen Versorgers EdF an der Konstruktion des größten neuen Nuklearkraftwerksprojekts in England, Hinkley Point C, beteiligt. Weiterer Schwerpunkt ist das Architekturdesign. Ende August wurde etwa die Oper in Dubai eröffnet, die Architekten am Firmensitz Epsom konstruiert hatten, ebenso wie den neuen Flughafen in New Orleans im US-Bundesstaat Louisiana.
Die Eigenkapitalrendite des Mittelständlers, der zu den größten 250 Firmen Großbritanniens zählt, liegt bei überdurchschnittlichen 40 Prozent. Atkins hat in den vergangenen zehn Jahren regelmäßig die Ausschüttungen erhöht. Die Aktie hat Anlegern seit 2006 im Schnitt eine Wertentwicklung inklusive Dividende von mehr als sieben Prozent pro Jahr gebracht.
Das Auswahlverfahren
Basis sind die 1.175 größten Unternehmen aus Europa und den USA. Alle Werte werden anhand von sieben harten Kriterien ausgefiltert (siehe Grafik). Die zehn Kandidaten mit der höchsten Dividendenrendite schaffen es in den Solactive €uro am Sonntag Qualitätsaktien Performance Index. Die Zusammensetzung des Index wird jährlich überprüft.Die 10 Aktien mit Top-Qualität
Der Aktienmix der Redaktion hat es in sich: Fast 500 Prozent Wertentwicklung inklusive Ausschüttungen schaffte der Topwert Reynolds in zehn Jahren. Damit solche Renditen möglich sind, prüft €uro am Sonntag die finanzielle und bilanzielle Fitness der Unternehmen. Die wichtigsten Begriffe: Die Dividendenrendite errechnet sich aus dem Verhältnis von jährlicher Dividendenzahlung und Aktienkurs. Steuern senken in der Regel diese Rendite, das ist hier nicht berücksichtigt. Ein Verschuldungsgrad kleiner 100 Prozent bedeutet technisch gesprochen, dass die Nettoschulden geringer sind als das Eigenkapital. Unternehmen gelten dann als solide finanziert. Die Eigenkapitalrendite zeigt an, wie sich das Eigenkapital innerhalb einer Periode durch den Geschäftsbetrieb verzinst. Die Eigenkapitalbesitzer (Aktionäre) können sie mit Anlagealternativen vergleichen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis, die geläufigste Bewertungskennziffer für Aktien, gibt an, wie viele Jahre es dauert, bis sich der Kauf der Aktie aus dem Gewinn der Firma amortisiert. Betafaktor heißt ein Maß für die relative Schwankungsintensität einer Aktie zum Index. Bei einem Beta unter 1 ist eine Aktie vergleichsweise stabil.
Im Überblick: 10 Aktien mit Top-Qualität (PDF)
Das Zertifikat
Produkt: Vontobel begibt das Partizipationszertifikat auf den Solactive €uro am Sonntag Qualitätsaktien Performance Index. Im Index werden die Dividenden der zehn Mitglieder rechnerisch reinvestiert. Das Zertifikat bildet die Entwicklung des Index eins zu eins ab. Alle zehn Aktien sind im Index gleichgewichtet. ISIN des Zertifikats: DE 000 VN4 AA1 6.
Das Auswahlverfahren wird einmal jährlich durchgeführt, es werden immer zehn Indexmitglieder bestimmt. Der nächste Überprüfungstermin ist im Mai 2017.
Zeichnungsfrist: Die Zeichnungsfrist für das Produkt läuft seit dem 12. September und dauert noch bis 17. Oktober 2016 (12:00 Uhr MEZ) an.
Handel: Erster Börsenhandelstag des Zertifikats ist am 21. Oktober 2016.
Kosten: Der anfängliche Ausgabepreis pro Zertifikat im Wert von 100 Euro beträgt 100,50 Euro. Zusätzlich können bis zu ein Prozent Agio (Ausgabeaufschlag) fällig werden. Die jährliche Managementgebühr beträgt 1,5 Prozent. Hinweise: Zu beachten ist, dass bei dem Produkt keine laufenden Erträge anfallen. Das Produkt ist nicht kapitalgeschützt. Bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten droht ein Geldverlust.
Ausgewählte Hebelprodukte auf Cincinnati Financial
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Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
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20.11.2024 | Nestlé Neutral | UBS AG | |
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19.11.2024 | Nestlé Neutral | JP Morgan Chase & Co. |
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