Euro am Sonntag

Marktbericht: Vorsicht vor zu viel Optimismus

16.10.09 14:44 Uhr

Der Start in die Berichtssaison war ein Auftakt nach Maß. Vor allem Intel und Google glänzten mit guten Zahlen. Dennoch ist kurzfristig mit sinkenden Kursen zu rechnen.

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Aktien

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Indizes

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500,6 PKT -0,6 PKT -0,11%

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10.374,8 PKT -10,8 PKT -0,10%

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21.424,9 PKT 135,7 PKT 0,64%

19.699,7 PKT 127,1 PKT 0,65%

7.339,8 PKT -25,7 PKT -0,35%

16.393,8 PKT 170,4 PKT 1,05%

4.248,8 PKT -0,9 PKT -0,02%

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2.930,5 PKT 14,7 PKT 0,50%

5.948,9 PKT 18,1 PKT 0,30%

13.565,9 PKT 37,0 PKT 0,27%

4.266,3 PKT 15,3 PKT 0,36%

3.427,7 PKT 13,9 PKT 0,41%

3.761,4 PKT 0,1 PKT 0,00%

von Joachim Spiering, €uro am Sonntag

Der Start in die Berichtssaison war ein Auftakt nach Maß. Vor allem Intel und Google glänzten mit sensationellen Zahlen, die deutlich über den Erwartungen lagen. Während Google gleich mal das Ende der Krise ausrief, machte Intel mit der bemerkenswerten Äußerung auf sich aufmerksam, wonach das Wachstum vor allem vom privaten Konsumenten und nicht von großen Firmen ausgegangen sei. Insbesondere in den USA und in China hätten sich Notebooks und Netbooks extrem gut verkauft.

Die Intel-Meldung passt zu einer Umfrage, die vergangene Woche die Gesellschaft für Konsumforschung durchgeführt hat. Demnach wollen auch in Deutschland viele Bürger ihr Geld in neue Betten, Kühlschränke oder auch Computer stecken. Mitten in der Bewältigung der stärksten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten entdecken die Deutschen also das Shoppen, Sparen ist angesichts der mickrigen Zinsen plötzlich out.

In sind dagegen auch wieder Aktien. Auch das ist durchaus bemerkenswert. Wie der Fondsverbands BVI mitteilt, sind allein im Juli und August vier Milliarden Euro in Aktienprodukte geflossen. Während im Juli besonders Fonds mit Anlageschwerpunkt Euroland gefragt waren, hat sich der Schwerpunkt im August zugunsten der globalen Aktienfonds verlagert. Eine richtige Strategie, denn weltweit spielt die (Wachstums-)Musik nicht gerade in Deutschland. Unter den Einzelwerten sind dagegen deutsche Aktien nach wie vor die begehrtesten Investments. Nimmt man die Liste „Meistgesuchte Aktien“ auf www.finanzen.net als Maßstab, fällt auf, dass unter den 25 Toptiteln nur fünf ausländische Werte sind: Citigroup, Nokia, AIG, Bank of America und Google.

Doch Vorsicht: Nachdem der DAX vergangene Woche ein neues Jahreshoch erreicht hat, ist die Stimmung aus meiner Sicht zu stark ins Positive gekippt. Das verdeutlicht auch die wöchentliche Umfrage der Sentiment-Spezialisten von Cognitrend unter 150 institutionellen Investoren. Demnach sind inzwischen 54 Prozent bullish gestimmt (was immerhin ein Plus von sechs Prozent binnen einer Woche ist), 16 Prozent sind neutral und nur 30 Prozent skeptisch. Immer mehr Börsianer meldeten sich vergangene Woche zu Wort, wonach der DAX schon in wenigen Tagen die 6000er-Marke knacken wird. Unter Umständen sind nach den starken Intel- und Google-Zahlen die Erwartungen an die Berichtssaison zum dritten Quartal schon etwas hoch.

Zumal es auch Enttäuschungen geben wird – Nokia hat es vorgemacht, die Bank of America folgte am Freitag nachmittag. Ich meine deshalb: Das Gegenteil wird der Fall sein, der Markt wird kurzfristig nachgeben und in Richtung 5400 Punkte marschieren, frei nach dem Motto: Zu viel Euphorie tut selten gut. Sollte es zu dieser Korrektur kommen (wonach es momentan durchaus aussieht) dürfte es inbesondere bei den Highflyern der jüngsten Zeit wie Aixtron, Dialog Semiconductor oder ProSiebenSat.1 zu Gewinnmitnahmen kommen.

Der Marktbericht ist der aktuellen Ausgabe von €uro am Sonntag, die am 17. Oktober erscheint, entnommen.

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