K+S: Heftiger Poker mit Potash
Die Politik will eine Übernahme von K+S durch den kanadischen Konkurrenten Potash verhindern. Doch ob die Gegenwehr hilft, ist zweifelhaft. Der Poker geht in die entscheidende Phase.
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von Joachim Spiering, Euro am Sonntag
Der Übernahmepoker um K+S wird immer spannender. Und verworrener. Das hinterlässt auch an der Börse Spuren. So setzen - Anfang der Woche nachlassende - Spekulationen auf eine Übernahme des deutschen Herstellers von Salz und Düngemitteln durch den kanadischen Konkurrenten Potash der Aktie schwer zu. Die Anteilscheine verbilligten sich am Dienstag um gut sechs Prozent und waren größter Verlierer im DAX.
Händler verwiesen auf Aussagen des thüringischen Ministerpräsidenten Bodo Ramelow, er habe sich mit seinen Kollegen aus Hessen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen darauf geeinigt, K+S als deutsches Unternehmen in der Region zu stabilisieren -mit den Mitteln, die ihnen zur Verfügung stünden.
"Wir wollen, dass das Unternehmen ein in Deutschland ansässiges und von Deutschland aus geführtes Unternehmen bleibt", hatte Ramelow nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters anlässlich der Eröffnung eines neuen Analytik- und Forschungszentrums von K+S im thüringischen Unterbreizbach gesagt. Ramelow hält eine feindliche Übernahme von K+S, größter Arbeitgeber in der infrastrukturschwachen Region, für den falschen Weg. "Eine feindliche Übernahme eines Konzerns ist zwar legitim im Weltmaßstab, aber keine hilfreiche Lösung hier vor Ort." K+S-Chef Norbert Steiner machte deutlich: "K+S braucht Potash nicht. Potash braucht vielleicht K+S. Das ist der Punkt, an dem wir stehen."
Der Vorstand hat das informelle Angebot von Potash von 41 Euro je K+S-Aktie wiederholt als zu niedrig abgelehnt. Steiner fürchtet, dass die vorgeschlagene Übernahme Arbeitsplätze und Standorte gefährdet.
Gegen Ende der Woche flammten die Übernahmefantasien jedoch wieder auf, nachdem Potash-Chef Jochen Tilk die mögliche Übernahme von K+S auf einer Investorenkonferenz zum Thema gemacht hatte. Dies deute darauf hin, dass die Kanadier nach wie vor ein starkes Interesse an K+S haben, so Branchenanalyst Michael Schaefer vom Research-Haus Equinet.
Tilk hatte laut Reuters am Mittwoch erklärt, der kanadische Düngemittelhersteller stehe derzeit zwar nicht aktiv mit dem Kasseler Rivalen in Kontakt, sei aber weiter an einer Transaktion interessiert.
Ähnlich wie Schaefer rechnet auch Analyst Marc Gabriel vom Bankhaus Lampe weiterhin mit einer feindlichen Übernahme durch Potash - trotz der Gegenwehr aus der Politik. Gabriel hat sogar konkrete Vorstellungen. Der Banker erwartet "in Kürze" ein offizielles Gebot von Potash, das 15 Prozent über dem bisherigen Angebot von 41 Euro je K+S-Aktie liegen dürfte, also bei 47 Euro. Gabriels Kursziel für die Aktie liegt übrigens bei 46 Euro - und zwar unter rein fundamentalen Gesichtspunkten ganz ohne Übernahmefantasie.
Interessant: Die kanadische Scotiabank kommt zu einem ganz anderen Ergebnis. Angesichts des Gegenwinds durch die Politik sei eine feindliche Übernahme durch Potash sehr unwahrscheinlich geworden. Die Analysten senkten ihr Kursziel von 32 auf 26 Euro.
Während deutsche Banken also eher kurstreibende Studien auf den Markt bringen, kommen aus Kanada gegensätzliche Einschätzungen. Ob das wohl Zufall ist?
Investor-Info
K+S
Begrenztes Risiko
Die Aktie gehört zu den diesjährigen Top-Performern im DAX. Das hat vor allem mit der Übernahmespekulation zu tun. Fundamental ist das Bild gemischt. Der Düngemittelabsatz stagniert, der Kalipreis ist 2013 eingebrochen. Auf der anderen Seite profitiert K+S vom starken Dollar. Zudem wird 2016 eine neue Produktion in Kanada hochgefahren. Unter dem Strich sollte das Verlustrisiko für die Aktie begrenzt sein, während bei einer Übernahme deutliche Kursgewinne locken.Ausgewählte Hebelprodukte auf K+S
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: K+S
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09.12.2024 | K+S Sell | UBS AG | |
02.12.2024 | K+S Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
02.12.2024 | K+S Sell | Deutsche Bank AG | |
22.11.2024 | K+S Sell | UBS AG | |
15.11.2024 | K+S Halten | DZ BANK |
Datum | Rating | Analyst | |
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15.11.2024 | K+S Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
15.08.2024 | K+S Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
14.08.2024 | K+S Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
14.08.2024 | K+S Add | Baader Bank | |
06.08.2024 | K+S Add | Baader Bank |
Datum | Rating | Analyst | |
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02.12.2024 | K+S Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
15.11.2024 | K+S Halten | DZ BANK | |
15.11.2024 | K+S Hold | Deutsche Bank AG | |
15.11.2024 | K+S Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
14.11.2024 | K+S Neutral | JP Morgan Chase & Co. |
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