Wacker Chemie: Bereit zum Abheben?
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Die Nachfrage zieht an, die Tochter Siltronic ist begehrt. Das macht den MDAX-Konzern Wacker Chemie aus München zu einer heißen Spekulation für das neue Börsenjahr.
Werte in diesem Artikel
von Sven Parplies, Euro am Sonntag
Tief in der amerikanischen Provinz, im Bundesstaat Tennessee, liegt eines der wichtigsten Projekte des deutschen Chemiekonzerns Wacker Chemie.
Unweit der Kleinstadt Charleston haben die Münchner im vergangenen Jahr ein neues Werk in Betrieb genommen. Es ist die größte Einzelinvestition in der Konzerngeschichte und eine der weltweit modernsten Anlagen zur Herstellung von hochreinem Polysilizium. Das ist ein Basismaterial für die Herstellung von Solaranlagen. Im neuen Jahr dürfte das Werk mit voller Kapazität laufen. Da passt es gut, dass sich die Preise auf dem Weltmarkt erholt haben und inzwischen über dem Niveau des Vorjahres liegen.
Wie alle Chemiekonzerne ist das Geschäft von Wacker stark den Schwankungen der Weltwirtschaft ausgeliefert. Wacker stellt mehr als 3.200 Produkte her. Basis sind die Grundstoffe Silizium oder Ethylen. Die Bandbreite der Produkte ist extrem groß - sie reicht von Kosmetikpuder bis Solarzellen. Wichtige Branchen sind die Automobil- und die Bauindustrie.
So werden Silikone von Wacker etwa zum Dichten, Dämpfen und Isolieren eingesetzt. Durch seinen großen Kundenkreis in mehr als 100 Ländern spürt Wacker jede Wirtschaftskrise. Weil viele Kunden Produkte kurzfristig bestellen oder auch Aufträge stornieren können, ist die Planungsunsicherheit groß. Umso wichtiger sind Vorteile, die Wacker an seinen großen Standorten wie in Burghausen erzielen kann, etwa bei der Energieversorgung oder in der Produktion.
Eine Sonderstellung im Konzern nimmt der Waferhersteller Siltronic ein. Wacker hat die Sparte im Sommer 2015 als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht. Der Mutterkonzern hält noch immer 58 Prozent der Aktien, will aber weitere Anteile an seiner kapitalintensiven und zyklischen Tochter abgeben. Angeblich gab es bereits Gespräche mit einem chinesischen Investor, die aber zu keinem Abschluss führten.
Wacker hat keinen Zeitdruck: Das Geschäft bei der Wafer-Tochter entwickelt sich gut. Die Nachfrage nach den in der Halbleiterindustrie eingesetzten Siliziumscheiben ist so groß, dass Siltronic zuletzt sogar Aufträge ablehnen musste. Die Preise auf dem Weltmarkt steigen darum. Die Aufschläge könnten nach Einschätzung der Privatbank MM Warburg kräftiger ausfallen als bislang angenommen. Sollte Wacker seine Siltronic-Aktien schließlich verkaufen, werde ein Großteil der Erlöse über eine Sonderdividende an die Aktionäre fließen, kalkuliert Warburg.
Auch der zuletzt deutlich gestiegene Dollar ist unter dem Strich ein Plus für Wacker, da ein großer Teil des Geschäfts in der US-Währung abgewickelt wird. Wacker sichert dabei mindestens die Hälfte seines Währungsrisikos über Derivate ab. Im Jahr 2015 beispielsweise stieg das operative Ergebnis (Ebitda) von Wacker durch den Dollar um 120 Millionen Euro. Abzüglich der Kosten der Währungssicherung blieben davon 60 Millionen Euro übrig.
Die Wacker-Aktie spiegelt die extremen Zyklen des Geschäfts wider. In den beiden vergangenen Wirtschaftskrisen der Jahre 2008/09 und 2011/12 stürzte der Kurs jeweils um rund 75 Prozent ab. Derzeit setzen Börsianer darauf, dass die Wacker-Aktie auf dem Weg nach oben ist. Die DZ Bank sieht sie sogar als eine ihrer Topempfehlungen für das Jahr 2017.
Investor-Info
Die Aktie
Zyklischer Rhythmus
Die Aussicht auf eine Beschleunigung der Weltkonjunktur und den Verkauf der Tochter Siltronic treiben die Wacker-Aktie. Der Kurs ist bereits spürbar gestiegen, das Potenzial dürfte aber noch nicht ausgereizt sein. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt nur leicht über dem Schnitt der vergangenen zehn Jahre. Die Dividendenrendite ist nicht sehr hoch, es besteht aber die Chance auf eine Sonderzahlung, wenn Siltronic verkauft wird. Wacker ist eine Aktie für risikofreudige Anleger.Ausgewählte Hebelprodukte auf Siltronic
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Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: Wacker Chemie, Lichtmeister / Shutterstock.com
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19:06 | WACKER CHEMIE Add | Baader Bank | |
07.02.2025 | WACKER CHEMIE Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
29.01.2025 | WACKER CHEMIE Buy | Deutsche Bank AG | |
29.01.2025 | WACKER CHEMIE Kaufen | DZ BANK | |
28.01.2025 | WACKER CHEMIE Buy | Baader Bank |
Datum | Rating | Analyst | |
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19:06 | WACKER CHEMIE Add | Baader Bank | |
29.01.2025 | WACKER CHEMIE Buy | Deutsche Bank AG | |
29.01.2025 | WACKER CHEMIE Kaufen | DZ BANK | |
28.01.2025 | WACKER CHEMIE Buy | Baader Bank | |
28.01.2025 | WACKER CHEMIE Buy | Warburg Research |
Datum | Rating | Analyst | |
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07.02.2025 | WACKER CHEMIE Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
28.01.2025 | WACKER CHEMIE Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
27.01.2025 | WACKER CHEMIE Hold | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
20.01.2025 | WACKER CHEMIE Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
15.01.2025 | WACKER CHEMIE Hold | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) |
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12.03.2024 | WACKER CHEMIE Reduce | Baader Bank | |
13.02.2024 | WACKER CHEMIE Verkaufen | DZ BANK | |
30.01.2024 | WACKER CHEMIE Verkaufen | DZ BANK | |
29.01.2024 | WACKER CHEMIE Reduce | Baader Bank | |
18.12.2023 | WACKER CHEMIE Reduce | Baader Bank |
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