Euro am Sonntag-Analyse

Wall Street: Auf diese US-Aktien setzen die Profis!

11.07.16 14:00 Uhr

Wall Street: Auf diese US-Aktien setzen die Profis! | finanzen.net

Die US-Konzern-Gewinne schrumpfen. Das macht die Suche nach attraktiven Aktien schwierig. Welche Unternehmen an der Wall Street jetzt begehrt sind.

Werte in diesem Artikel
Fonds

225,92 USD 2,13 USD 0,01%

Aktien

36,03 EUR 0,74 EUR 2,08%

185,42 EUR 2,16 EUR 1,18%

216,35 EUR 1,50 EUR 0,70%

244,90 EUR 1,40 EUR 0,57%

140,30 EUR 1,20 EUR 0,86%

505,90 EUR 2,60 EUR 0,52%

59,08 EUR 0,42 EUR 0,72%

566,60 EUR 6,70 EUR 1,20%

72,92 EUR -0,16 EUR -0,22%

147,00 EUR 0,42 EUR 0,29%

31,80 EUR 0,43 EUR 1,35%

84,75 EUR 0,47 EUR 0,56%

38,57 EUR 0,07 EUR 0,17%

Rohstoffe

72,58 USD -0,40 USD -0,55%

69,12 USD -0,45 USD -0,65%

Indizes

5.930,9 PKT 63,8 PKT 1,09%

von Sven Parplies, Euro am Sonntag

Zum amerikanischen National­feiertag Anfang Juli hat New York einiges zu bieten. Legendär ist das Feuerwerk am Hudson River. 25 Minuten leuchtete der Himmel über der Finanzmetropole. Wer hungrig war, konnte sich beim vielleicht amerikanischsten aller Wettbewerbe messen: dem Hotdog-Wettfressen. Joey Chestnut, der diesjährige Sieger, stellte einen Rekord auf. 70 Hotdogs. Innerhalb von zehn Minuten.



Börsianern steht der Sinn wohl eher nach Kursfeuerwerk, auch wenn Kursraketen in dem turbulenten Börsenumfeld selten geworden sind. Stattdessen gibt es einige Unannehmlichkeiten zu verdauen. Großbritannien hat mit dem Brexit eine Überraschung aufgetischt. Noch ist nicht absehbar, welche Folgen der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union haben wird - die Verunsicherung bei Unternehmen und Investoren aber ist schlagartig ge­stiegen. Und dann ist da Präsidentschaftskandidat Donald Trump mit seinen Tiraden gegen den Welthandel.

Die Strategen der Investmentbank UBS sehen die Lage mit einer Prise ­Humor: Wer sich über gestörte Urlaubsruhe beklage, der solle jetzt lieber durchatmen. Denn für den Juli stehen nach den Arbeitsmarktdaten vom Freitag noch etliche Termine im Kalender: die Nominierungsparteitage der beiden großen Parteien, das nächste Treffen der amerikanischen Notenbank - alles potenziell kursbewegende Ereignisse. Fast schon beruhigend wirkt da eine vertraute Prozedur: die Berichtssaison der amerikanischen Konzerne, die derzeit ihre Quartalsergebnisse zusammenstellen. Die Daten sind bedeutsam, weil Unternehmensgewinne ein wichtiger Kurstreiber für die Aktienmärkte sind. Bislang geht der Trend nach oben: Seit dem Tiefpunkt in der großen Finanzkrise 2009 haben die Unternehmen aus dem großen Aktienindex S & P 500 jedes Jahr im Schnitt fast zwölf Prozent mehr verdient.


Inzwischen aber läuft es nicht mehr so richtig. In jedem der vergangenen drei Quartale sind die Konzerngewinne leicht gesunken. Jetzt dürfte das vierte mit einem Minuszeichen folgen. Analysten erwarten laut der vom Datendienst Thomson Reuters ermittelten Konsensschätzung einen Rückgang von knapp vier Prozent. Das hat verschiedene Gründe: Der starke Dollar etwa nagt an den im Ausland erzielten Erträgen. Zudem lahmt die Konjunktur in vielen Auslandsmärkten. Auch die US-Wirtschaft ist behäbig ins Jahr gestartet.

Gewinner des Öl-Crashs

Die Lage ist je nach Branche sehr unterschiedlich. Große Probleme haben Energiekonzerne. Sie leiden unter dem niedrigen Ölpreis. Der Branchengewinn dürfte darum im zweiten Quartal im Schnitt um fast 80 Prozent gesunken sein. Bei Rohstoffwerten und Finanz­firmen kalkulieren die Analysten im Schnitt mit einem Rückgang von etwas mehr als zehn Prozent.

Am besten abschneiden werden wohl zyklische Konsumwerte. Dazu zählen Handelskonzerne, Restaurantketten oder auch Medienfirmen. Sie profitieren indirekt vom niedrigen Ölpreis, weil Verbraucher weniger Geld für Sprit ausgeben müssen und darum mehr für Annehmlichkeiten im Alltag ausgeben können. Analysten trauen dem Sektor für das zweite Quartal einen Gewinnanstieg von neun Prozent zu.


Den inoffiziellen Startschuss zur Berichtssaison gibt am Montag der Aluminiumhersteller Alcoa mit dem ehemaligen Siemens-Chef Klaus Kleinfeld an der Spitze. Vorgeprescht ist Nike. Der Turnschuhgigant, dessen Geschäftsjahr im Mai beginnt und darum einem ungewöhnlichen Rhythmus folgt, verdiente im vergangenen Quartal 49 Cent je Aktie - einen Cent mehr als die Analysten auf dem Zettel hatten. Der Softdrinkhersteller PepsiCo hat die Erwartungen sogar deutlich übertroffen.

Aktuelle Kursziele

Die Wall Street hat ein seltsames Ritual entwickelt: Am Jahresstart geben die Analysten sehr optimistische Pro­gnosen ab. Rücken die Quartalszahlen näher, wird kräftig gekürzt. So kalkulierten die Profis der Wall Street zu Jahresbeginn, dass die Konzerngewinne im zweiten Quartal um 3,7 Prozent steigen werden. Bis April wurde daraus ein Rückgang von mehr als zwei Prozent. Jetzt soll es ein Minus von knapp vier Prozent sein.

Die ständigen Korrekturen werfen kein gutes Licht auf die Aussagekraft der Analystenschätzungen, zeigen aber auch, wie schwer langfristige Voraussagen sind. Immerhin: Die stark gekürzten Prognosen machen es den Unternehmen jetzt leicht, die Hürden zu überspringen. Im ersten Quartal schafften das fast drei Viertel der Indexmitglieder. Die Berichtssaison sorgt also für viele Erfolgserlebnisse. Reicht das aber aus, um die Aktienkurse nach oben zu schieben?

Der Aufwärtstrend des S & P 500 ist ins Stocken geraten. Seit fast zwei Jahren ist der Index immer nur für wenige Tage über die Grenze von 2.100 Punkten hinausgekommen. Das Problem: Bei schrumpfenden Unternehmensgewinnen wird der Ausbruch nach oben immer schwieriger. Das zeigt ein Blick auf die Bewertungskennziffern. Das Kurs- Gewinn-Verhältnis des S & P 500 liegt über dem langjährigen Durchschnitt (siehe Investor-Info unten).

Auch die Kursziele der Aktienmarktstrategen verleiten nicht zur Euphorie. Laut einer aktuellen Umfrage des Finanzdienstes Bloomberg sehen die Finanzhäuser der Wall Street den wichtigsten amerikanischen Aktienindex am Jahresende im Schnitt bei 2.150 Punkten, also nahe dem aktuellen Stand. Die US-Bank Goldman Sachs rechnet zwischenzeitlich gar mit einem Rücksetzer von fünf bis zehn Prozent, sieht den Index bis Jahresende dann immerhin wieder auf 2.100 Punkte steigen.

Wichtigster Begleiter der Bullen bleiben die Notenbanken. Die Währungs­hüter in London und Frankfurt dürften angesichts der Brexit-Turbulenzen die Wirtschaft weiter stützen. Die amerikanischen Notenbanker, die anders als die europäischen Kollegen die Zinsen angehoben haben, werden nach Einschätzung der Investmentbank Jefferies vor der Präsidentschaftswahl im November wohl stillhalten.

Die Favoriten der Profis

Auf der Suche nach aussichtsreichen Investments hat die Redaktion nach Aktien Ausschau gehalten, die bei mehreren amerikanischen Banken auf der Empfehlungsliste stehen.

Dabei stößt man auf die großen Internetkonzerne Alphabet, Facebook und Amazon, die dank ihrer starken Marktstellung die Profiteure der wachsenden Onlinewelt sind. Beliebt ist auch die Fluggesellschaft Southwest. Der Billigflieger-Pionier aus Texas profitiert von der soliden Nachfrage des großen amerikanischen Binnenmarkts. Da die Airline Europa nicht auf dem Flugplan hat, sind die Turbulenzen um den Brexit oder Währungsturbulenzen keine direkte Bedrohung für Southwest.

Ähnlich ist die Situation auch für die auf Lebensmittel spezialisierte Supermarktkette Kroger, die in den USA knapp 2.800 Läden betreibt. Der Konzern expandiert durch die Übernahme kleinerer Konkurrenten und bietet seinen Kunden in den Läden verstärkt Bioprodukte an.

Die Kaffeehauskette Starbucks ist auf der ganzen Welt zu Hause. Mehr als die Hälfte der 24.000 Läden befindet sich aber in den USA. Marketingmaßnahmen, etwa ein Treueprogramm für Kunden und eine neue Smartphone-App, sollten das Wachstum weiter anheizen.

Eine verlässliche Geldquelle für Aktionäre ist Verizon, der nach Kundenzahlen größte US-Mobilfunkanbieter. Die Aktie kommt auf rund vier Prozent Dividendenrendite - angesichts der Minizinsen am Anleihemarkt ist dies so spektakulär wie ein Feuerwerk.

Investor-Info

Index
Hoch im Kurs

Der Index S & P 500 bildet die Kursentwicklung der 500 nach Börsenwert größten US-Unternehmen ab. Nach der Rally der Jahre 2011 bis 2015 bewegten sich die Kurse zuletzt seitwärts. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt rund 15 Prozent über dem Schnitt der vergangenen zehn Jahre. Der Index ist also nicht günstig, aber auch nicht extrem teuer.

Fonds
AB American Growth

Alphabet, Facebook, Apple: Auf den Top-­Positionen des American Growth der Fondsgesellschaft Alliance Bernstein finden sich die Stars der Technologiebranche. Daneben sind innovative Gesundheitstitel wie Biogen und Intuitive Surgical Teil des sehr konzentrierten Portfolios. Obwohl sein Fokus auf Wachstumswerten liegt, glänzt der Fonds mit geringen Schwankungen und sehr guten 125 Prozent Plus in fünf Jahren.

Favoriten
Fünf starke Aktien

Die Redaktion hat aus den aktuellen Empfehlungslisten führender US-Banken fünf Aktien herausgesucht, die mehrfach genannt werden und auch nach Einschätzung der Redaktion ein gutes Investment für einen langfristig orientierten Anleger sind.

Name ISIN Div.-Ren.1)
Facebook US 303 03M 102 7 0,0 %
Kroger US 501 044 101 3 1,2 %
Southwest Airl. US 844 741 108 8 0,9 %
Starbucks US 855 244 109 4 1,7 %
Verizon US 923 43V 104 4 4,2 %
1 Dividendenrendite auf Basis der Analystenschätzungen für 2017 Quelle: Bloomberg, Stand: 07.07.16

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Bildquellen: Stephen Chernin/Getty Images/iStockphoto, 123RF

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DatumRatingAnalyst
20.12.2024Amazon OutperformRBC Capital Markets
16.12.2024Amazon BuyUBS AG
16.12.2024Amazon BuyJefferies & Company Inc.
05.12.2024Amazon KaufenDZ BANK
20.11.2024Amazon OverweightJP Morgan Chase & Co.
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02.02.2018Amazon neutralJMP Securities LLC
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11.04.2017Whole Foods Market SellStandpoint Research
23.03.2017Whole Foods Market SellUBS AG
14.08.2015Whole Foods Market SellPivotal Research Group
04.02.2009Amazon.com sellStanford Financial Group, Inc.
26.11.2008Amazon.com ErsteinschätzungStanford Financial Group, Inc.

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