EU-Südafrika-Gipfel: Ramaphosa beklagt Wirtschafts-Nationalismus
KAPSTADT (dpa-AFX) - Südafrikas Präsident hat in Zeiten einer erratischen US-Außenpolitik vor "zunehmendem Unilateralismus und wirtschaftlichem Nationalismus" gewarnt. "Wenn es einen Moment gibt, an dem es absolut notwendig ist, dass Partner, die dieselben Werte teilten, zusammenarbeiten, dann ist es jetzt", sagte Cyril Ramaphosa während des EU-Südafrika-Gipfels im südafrikanischen Kapstadt.
Die aktuellen geopolitischen Spannungen verliehen dem Gipfeltreffen, das zum letzten Mal vor sieben Jahren stattfand, neue Bedeutung und Dringlichkeit. Die EU sowie Südafrika sind stark von der außenpolitischen Kehrtwende der USA unter Präsident Donald Trump betroffen. Zudem treffen die EU die von den USA in Kraft gesetzten neuen Zölle auf Stahl und Aluminium. Auch der Ukraine-Krieg und der Nahost-Konflikt waren zentrale Themen während des eintägigen Gipfels.
Als Reaktion auf den außenpolitischen Kurswechsel der USA setze die EU auf Allianzen mit Verbündeten, die ein hohes Maß an Stabilität, Berechenbarkeit und Zuverlässigkeit gewährleisteten, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Südafrika, das in diesem Jahr der Gruppe der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) vorsitzt, ist der einzige strategische Partner der EU in Afrika.
Für die EU ist das 65-Millionen-Einwohnerland am Südzipfel des Kontinents als Handelspartner, aber auch als Verbündeter im Kampf gegen den Klimawandel und den Erhalt einer regelbasierten internationalen Ordnung wichtig./kpa/DP/ngu