Tesla, Apple, GM: Ein Belastungsfaktor zieht sich durch die komplette Berichtssaison
Ein Großteil der US-Unternehmen hat seine Zahlen für das abgelaufene Geschäftsquartal bereits veröffentlicht. Und auch wenn die Bilanzen mehrheitlich gut ausgefallen sind: Ein Belastungsfaktor hat zahlreichen Konzernen den Ausblick auf das Jahr 2019 verhagelt.
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Bereits zum Jahresstart hatte US-Ökonom Stephen Roach vor den Auswirkungen des Handelskrieges zwischen den Vereinigten Staaten und China auf die Bilanzen großer US-Unternehmen gewarnt. Und er sollte recht behalten: Der von US-Präsident Donald Trump angezettelte Zollstreit hat auch auf US-Unternehmen unangenehme Auswirkungen, die insbesondere im weiteren Jahresverlauf deutlich werden dürften.
Apple machte den Anfang
Einen ersten Hinweis darauf, wie stark der Handelskrieg auf die Bilanzen durchschlagen wird, gab ausgerechnet der bei Quartalszahlen lange übererfüllende Apple-Konzern. Der Techriese überraschte Anfang Januar mit einer seltenen Umsatzwarnung und verwies dabei insbesondere auf schwache iPhone-Verkäufe in China. Zwar hatte die schwache Nachfrage im Land nur bedingt mit dem Handelsstreit zu tun, dieser dürfte aber auch dazu beigetragen haben, dass Chinesen sich bei iPhone-Käufen in Zurückhaltung übten, was auch Apple-Chef Tim Cook mutmaßte: Chinesen hätten sich angesichts des Zollstreites bewusst gegen US-Produkte entschieden, erklärte der Manager in einem offenen Brief.
China hat Apple nicht nur das Weihnachtsquartal verhagelt, kommt es nicht zu einer Einigung zwischen Donald Trump und seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping, dürfte auch die künftige Geschäftsentwicklung bei Apple heftig leiden. Immerhin erzielt der Konzern 20 Prozent seines Gesamtumsatzes in China, zudem sitzen zahlreiche Apple-Zulieferer und Teileproduzenten im Land des Lächelns. Kein Wunder also, dass Tim Cook auf eine einvernehmliche Lösung im Handelsstreit dringt: Ein Kompromiss sei in beiderseitigem Interesse, ließ der Apple-Chef kürzlich wissen.
Zahlreiche andere US-Riesen folgen
Während Apple als vermeintlich prominentester Vertreter von US-Großkonzernen den Anfang machte, zeigten sich in den Folgewochen noch zahlreiche weitere Unternehmen von der Unsicherheit über den Fortgang des Handelsstreites belastet. Zwar hat die Auseinandersetzung zwischen den beiden Ländern bei vielen Unternehmen noch nicht auf die Geschäftsentwicklung durchgeschlagen, wie sehr der Faktor aber für Sorgenfalten bei den Managern von Großkonzernen sorgte, zeigte sich in zahlreichen Konzernausblicken.
Besonders belastet dürfte eine US-amerikanische Traditionsindustrie sein: Die Autobranche. Bereits im vergangenen Jahr warnte unter anderem General Motors vor den Folgen des Zollstreits und auch in der aktuellen Bilanz wurde deutlich, wie stark das exportlastige Unternehmen von der Abfolge aus Strafzöllen und Gegenzöllen belastet ist. Zwar konnte das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsquartal noch die Markterwartungen schlagen, zu verdanken war dies aber insbesondere einem starken Geschäft auf dem Heimatmarkt. Der Einbruch in China um 25 Prozent zehrte indes rund 200 Millionen Dollar Gewinn auf. GM-Finanzchefin Dhivya Suryadevara erklärte aber nach Vorlage der Zahlen, man habe die Strafzölle im Ausblick auf das Gesamtgeschäftsjahr eingepreist.
Auch Branchenkollege Ford ist ein Opfer des Handelsstreites zwischen den USA und China. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Autobauer vor einer Eskalation gewarnt und erhebliche Belastungen in Aussicht gestellt. Auch in der aktuellen Bilanz hat sich der Zollstreit mit China aber auch der Machtkampf mit der EU in der Bilanz niedergeschlagen: Die Materialkosten für Ford waren deutlich gestiegen. In Asien fiel wegen der Probleme in China ein Verlust von 381 Millionen Dollar an und auch in Europa schrieb der Autogigant rote Zahlen.
Massiv betroffen ist daneben der Elektroautobauer Tesla, der mit der Vorlage seiner Zahlen für das abgelaufene Geschäftsquartal einen massiven Einbruch der Verkaufszahlen in China einräumen musste.
Beim Deutsche Post-Rivalen FedEx mündete die Sorge um den weltweiten Handel sogar in einer Prognosesenkung für das Gesamtjahr 2019.
Chipriesen zittern
Und auch weitere Techriesen schauen mit Sorge auf die Entwicklungen an der Handelsfront. So dürften insbesondere Chipwerte starken Gegenwind zu spüren bekommen, wenn Trump und Xi keine Einigung erzielen können. Intel hat im Windschatten schwacher iPhone-Verkäufe schon seine Prognose angepasst, auch QUALCOMM beklagte jüngst schlechte Verkäufe in China - eine Entwicklung, die der andauernde Handelskrieg noch weiter verschärfen dürfte. Ähnliche Entwicklungen zeigen sich auch bei NVIDIA, der Konzern kappte aufgrund der schwachen Entwicklung in China sogar seine Umsatzprognose.
Nach der Vorlage zahlreicher Quartalsbilanzen lässt sich festhalten: Die enttäuschende Wirtschaftsentwicklung in China hat bei vielen US-Unternehmensriesen auf die Bilanz durchgeschlagen. Dabei war es nicht nur das schwache Wirtschaftswachstum, was zu einer deutlich geringeren Nachfrage im Land des Lächelns geführt hat - insbesondere die Unsicherheit über den Ausgang des Handelskrieges hat chinesische Konsumenten in den vergangenen Monaten dazu veranlasst, viele US-Produkte zu meiden. Wenn die - während der Verhandlungen ausgesetzten - Strafzölle tatsächlich aktiviert werden, könnten die Folgen für US-Unternehmen noch ungleich höher sein. Denn China hat insbesondere mit Samsung eine durchaus erfolgreiche Apple-Alternative im Techsektor, mit BYD, Geely & Co. gibt es Elektroautoalternativen, die Tesla durchaus weitere Marktanteile abnehmen könnten.
Redaktion finanzen.net
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