Mercedes-Benz- VW-Aktie und Co. im Plus: Autosektor spürt EU-Strafzölle gegen China kaum noch
Die an den Börsen allgemein erwartete Einführung von EU-Strafzöllen auf Elektroautos aus China hat am Donnerstag im Autosektor für etwas Zurückhaltung gesorgt.
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Größerer Druck auf die Kurse der europäischen Hersteller kam aber nicht mehr auf, hatten die Anleger die Maßnahme der Europäischen Union zuletzt doch schon weitgehend eingepreist. Aktien von Mercedes-Benz, Volkswagen und Porsche wiesen Kursgewinne auf.
Die Mercedes-Benz-Aktie gewinnt via XETRA zeitweise 0,70 Prozent auf 65,76 Euro. Die Papiere von Volkswagen steigen derweil um 0,94 Prozent auf 107,50 Euro. Die Porsche-Aktien liegen 0,20 Prozent auf 69,10 Euro im Plus.
Der europäische Sektorindex der Autohersteller und deren Zulieferer lag am Mittag mit einem halben Prozent im Plus. Im frühen Handel hatte der aus 14 Aktien zusammengesetzte Index noch um eineinhalb Prozent zugelegt.
Allerdings hatten Investoren in den vergangenen Wochen bereits kräftig auf die Bremse getreten: Im April war der Auswahlindex auf ein Rekordhoch von 740 Punkten gestiegen. Seitdem war das Branchenbarometer um 15 Prozent gefallen. Zum Vergleich: Der marktbreite Stoxx 600 Index (Stoxx Europe 600) ist in diesem Zeitraum leicht gestiegen. Autoaktien sind also zuletzt deutlich hinter dem Gesamtmarkt zurückgeblieben.
Die Aussicht auf Strafzölle und die Angst vor Gegenmaßnahmen Chinas sorge "seit Monaten für massive Unsicherheit in der Automobilbranche", schrieb die Börsenplattform eToro. Westliche Marken kämpften darum, sich auf dem chinesischen Markt zu behaupten. Deutschlands Marktanteil auf dem Absatzmarkt China sei von einem Höchststand Mitte 2020 bei 27,3 auf 22,5 Prozent gesunken. Der Marktanteil chinesischer Hersteller habe sich hingegen "rasant" auf 50 Prozent erhöht.
"Die Stimmung für den Sektor, vor allem für die großen deutschen Hersteller, war in den vergangenen Monaten schon schlecht", merkte Analyst Patrick Hummel von der Bank UBS an. Die mit Strafzöllen einhergehenden Risiken dürften also bereits in den Kursen eingepreist sein. Allerdings könne es in den kommenden Monaten noch Bewegung geben, denn sowohl die Verhandlungen zwischen der EU und China als auch innerhalb der EU gingen weiter, so Hummel.
Dass gute Nachrichten in puncto China an der Börse gut ankommen, bewies eindrucksvoll der Zulieferer Continental. Dieser hatte am Vorabend wissen lassen, dass der chinesische Markt im zweiten Halbjahr Schwung geben dürfte. Börsianer goutierten dies und weitere Aussagen zur Profitabilität mit einem Kursaufschlag von mehr als 8 Prozent.
/bek/men/jha/
FRANKFURT (dpa-AFX)
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