Facebook kommt bald auch im Fernsehen - Direktangriff auf YouTube
Mark Zuckerberg hat große Pläne. Das größte soziale Netzwerk unternimmt nun auch einen Angriff auf die TV-Geräte. Die TV-App ist aber nur eine von vielen Änderungen, die Facebook plant - und einige davon dürften Facebook-Nutzern sauer aufstoßen.
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Der Internetriese Facebook ist den Kinderschuhen entwachsen: Längst ist das weltgrößte soziale Netzwerk mehr als eine Plattform, auf der Bekannte und Freunde mehr oder weniger interessante Begebenheiten aus ihrem Leben austauschen. Mark Zuckerberg hat den Konzern zu einem allumfassenden Informationsmedium umgebaut. Facebook-Nutzer erhalten in ihrem Newsstream längst nicht mehr nur Informationen aus den Leben ihrer Facebook-Freunde: Stattdessen ist das Netzwerk für viele eine Plattform zur täglichen Informationsbeschaffung geworden. Für Facebook-User ist die Nutzung kostenlos - und doch zahlen registrierte Nutzer auf andere Art und Weise, denn 90 Prozent seines Milliardenumsatzes erzielt Facebook mit Werbung. Die neuesten Pläne von Mark Zuckerberg dürften diese Entwicklung noch begünstigen.
Facebook goes TV
Facebook hat den Fokus auf seine Video-Strategie weiter verstärkt. Facebook-Vizepräsident Dan Rose hat auf auf der "Code Media"-Konferenz in Kalifornien die neuesten Pläne des Internetriesen verraten. Demnach soll es "bald" eine externe TV-App von Facebook geben. User könnten dann Videos aus ihrer Facebook-Timeline - statt auf ihren Smartphones oder Computern - in besserer Auflösung auf dem großen TV-Bildschirm genießen. Ähnlich wie bei "Amazon Prime Video" und dem Streamingdienst "Netflix" will man Usern auf Basis ihrer Interessen passende zusätzliche Inhalte empfehlen. Auch zuvor auf anderen Geräten gespeicherte Videos sollen in der App auffindbar sein. Zunächst soll die App für das Apple TV, Amazons Fire TV und Samsungs Smart-TVs verfügbar sein. Und - das dürfte viele User interessieren - zunächst soll die App keine Werbung zeigen.Auf Dauer wird Facebook dieses Geschäftsmodell allerdings monetarisieren wollen. Erst im Januar war bekannt geworden, dass Video-Publisher für die Werbung, die von Facebook vermarktet wird, eine Umsatzbeteiligung erhalten sollen. Diese Pläne dürften also über kurz oder lang auch in der TV-App umgesetzt werden.
Frontalangriff auf Google
Bereits seit geraumer Zeit versucht Facebook, Googles Videoplattform YouTube das Wasser abzugraben. Videos, die direkt in Facebook hochgeladen und im Rahmen der Plattform abgespielt werden, erhalten einen größeren Verbreitungsgrad als externe Links (etwa zu YouTube), die User von der Plattform wegführen. Im Rahmen der aggressiven Video-Strategie hatte Facebook auch "Live-Videos" eingeführt und ist dem Vernehmen nach auf der Suche nach Partnern, um die Übertragung von Sportveranstaltungen via Facebook auszuloten.
Änderungen dürften viele Facebook-User verärgern
Zusätzlich zur eigenen App und den bislang umgesetzten Maßnahmen hat Facebook weitere Anpassungen in petto, die die Newsfeeds der Facebook-Nutzer betreffen. Um Videos vermehrt in den Timelines der Nutzer auszuspielen und die Aufmerksamkeit zu erhöhen, kommen Facebook-Videos künftig direkt mit Ton. Bislang können User diesen durch einen Klick in das Video aktivieren, standardmäßig werden die Bewegtbilder bislang ohne Ton ausgespielt. Nur durch Stummschalten des Endgerätes können User die Videos mit Audiospur dann verhindern. Zudem sollen die Videos deutlich großflächiger präsentiert werden und möglicherweise sogar als "Bild-in-Bild" ausgegeben werden - Videos würden dann in einem kleinen Fenster, das beliebig verschoben werden kann, weiter abgespielt, während User weiter durch ihre Timeline scrollen. Android-Nutzer können das Video sogar nach dem Schließen der App weiter ansehen.
Redaktion finanzen.net
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22.10.2024 | Alphabet A (ex Google) Market-Perform | Bernstein Research | |
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