Dubai-Krise: Anleger werden Risiken und Positionen reduzieren
Euro am Sonntag Online sprach mit Matthias Jasper, Leiter Aktien der WGZ Bank, über die Folgen der Dubai-Krise.
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von Benjamin Summa
Die internationalen Aktienmärkte haben schockiert auf die Ankündigung des Emirats Dubai reagiert, bis Ende Mai die Bedienung der Schulden der Holdinggesellschaft Dubai World auszusetzen. Mittlerweile drehte der deutsche Aktienindex zwar wieder ins Plus, doch die Anleger sind alarmiert.
Euro am Sonntag Online: Gefährden die Zahlungsschwierigkeiten Dubais eine mögliche Jahresendrally an den internationalen Aktienmärkten?
Matthias Jasper: Ich möchte es so formulieren: Die Anleger insgesamt werden wieder an das Risiko erinnert. Eine gewisse Sorglosigkeit, welche sich in den vergangenen Wochen breit gemacht hatte und die Überzeugung, dass die Jahresendrally unmittelbar bevorsteht, sind nicht weiter haltbar. Die Nachrichten aus Dubai waren ein gehöriger Schlag ins Kontor, denn die Auswirkungen der Finanzkrise sind den Anlegern noch sehr präsent. Auch wenn vom Casus Dubai keine systemischen Risiken ausgehen, bedeuten die überraschenden Nachrichten doch, dass Anleger ihre Positionen überdenken und eher geneigt sein werden, vorhandene Gewinne mitzunehmen, Risiken und Positionen zu reduzieren. Das zuletzt an den Aktienmärkten zu beobachtende positive Sentiment hat sich quasi über Nacht in Luft aufgelöst. Die Nachrichten sind ein weiterer Warnschuss, dass von einem Ende der globalen Krise noch keine Rede sein kann. Etablierte Märkte werden sich im Gegensatz zu den Emerging Markets und den asiatischen Börsen aller Voraussicht nach besser halten können. Ich erwarte ein "Flight back to Quality"!
Anleger sind in Sorge, Dubai könnte Aktienpositionen auflösen, um sich Liquidität zu verschaffen. Die staatliche Börse Dubai hält beispielsweise 22 Prozent an der Betreibergesellschaft der Londoner Börse LSE. Wie begründet ist diese Angst?
Hier gilt es zu differenzieren. Aktienpositionen des Stadtstaates Dubai könnten bei einer weiteren Zuspitzung der Lage durchaus zur Disposition gestellt werden. Strategische Bestände anderer großer Investoren der Region aber eher nicht.
Verkäufe von strategischen Beteiligungen stellen auch für Investoren aus dem mittleren Osten nur die Ultima Ratio dar. In der Regel sind die Beteiligungen sehr langfristig ausgelegt. Man betreibt gewissermaßen eine breit angelegte, globale Diversifikation der Vermögenswerte aus den Erlösen
der Ölverkäufe. Strategische Bestände stehen im Normalfall nicht zur Disposition. Obgleich die Börsen seit gestern vor allem solche Aktienwerte abstrafen, die zum Teil in arabischer Hand sind (beispielsweise Finanz- und Autowerte wie Commerzbank, Deutsche Bank, Porsche und Daimler), gehe ich nicht davon aus, dass sich dies über einen längeren Zeitraum fortsetzen wird. Denn: Ein Staatsbankrott ist meiner Meinung nach sehr unwahrscheinlich. Auf Grund der Verflechtungen in der Region gehe ich davon aus, dass die Probleme mit Hilfe der Nachbarstaaten gelöst werden können -auch, um einen irreparablen Imageschaden zu verhindern.
Sehen Sie die wirtschaftliche Lage der Golfregion nun stark gefährdet oder kann sich Dubai schnell aus dem Überschuldungsdilemma befreuen und an alte Erfolge anknüpfen?
Auch wenn ein Staatsbankrott sehr unwahrscheinlich ist, halte ich eine zeitnahe Rückkehr zum "business as usual" für ausgeschlossen. Die Situation erinnert ein wenig an den Turmbau zu Babel. Der Immobilienmarkt in Dubai hat sich zu einer gigantischen Blase entwickelt. Diese Blase ist nun geplatzt. Da wird es keine Rückkehr zur Normalität geben. Im Übrigen werden die Banken zukünftig ihre Aktivitäten, insbesondere die Kreditvergabe in der Region, auf den Prüfstand stellen und deutlich restriktiver vorgehen.
Für die Golfstaaten ist Abspecken angesagt und eine Art Redimensionierung im Denken erforderlich. Eine Abkehr von der Gigantomanie vergangener Tage ist zwingend notwendig. Die Golfregion wird an den Folgen einer völlig überdimensionierten Investitions- und Immobilienpolitik noch lange zu
knacken haben. Eiszeit im Wüstensand.
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