Merck-Aktie am DAX-Ende: Ausblick enttäuscht

Der Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck hat im vierten Quartal operativ mehr verdient als am Markt erwartet.
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Der Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck will seine Aktionäre nach einem kräftigen Wachstum im vergangenen Jahr eine höher als erwartete Dividende zahlen. Vor allem die Übernahme des US-Laborausrüsters Sigma-Aldrich beflügelte den Anstieg bei Umsatz und Gewinn. In das neue Jahr blickt der Konzern indes noch verhalten: Merck stellt für 2017 lediglich ein leichtes bis moderates organisches Umsatzwachstum und ein in etwa stabiles EBITDA vor Sondereinflüssen in Aussicht.
Die Merck-Aktie büßt am Donnerstag im XETRA-Handel zeitweise mehr als 2,7 Prozent ein und notiert damit am Ende des DAX. "Der Ausblick ist sehr vorsichtig", sagt ein Marktteilnehmer. "Angesichts des kräftigen Kursanstiegs der vergangenen Wochen ist das vermutlich zu wenig", sagt ein Marktteilnehmer. Die Geschäftszahlen für das vergangene Jahr bewegten sich nahe an den Erwartungen.
Der Konzernumsatz stieg 2016 um 17 Prozent auf 15,02 Milliarden Euro. Das organische Umsatzwachstum von 3,2 Prozent wurde dabei von allen Regionen getragen. Der Laborausrüster Sigma-Aldrich, der seit November 2015 seit bei Merck konsolidiert wird, sorgte für ein akquisitionsbedingtes Umsatzwachstum von 16,4 Prozent. Das operative Ergebnis (EBITDA) vor Sondereinflüssen sprang um 23,7 Prozent auf 4,49 Milliarden Euro.
Merck selbst hatte zuletzt ein operatives Ergebnis vor Sondereinflüssen (EBITDA) von 4,45 Milliarden bis 4,6 Milliarden Euro bei einem Umsatz zwischen 14,9 Milliarden bis 15,1 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Die Dividende für 2016 will Merck um 15 Cent auf 1,20 Euro je Aktie anheben. Analysen hatten nur mit einer Anhebung von 10 Cent gerechnet.
Im Schlussquartal stieg der Umsatz um 10,6 Prozent auf 3,830 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA legte um 15,1 Prozent auf 1,075 Milliarden Euro zu. Je Aktie verdiente Merck vor Sondereinflüssen mit 1,43 Euro über ein Viertel mehr als im Jahr zuvor. Analysten hatten im Quartal im Konsens mit einem bereinigten EBITDA von 1,051 Milliarden und einem bereinigten Ergebnis je Aktie von 1,45 Euro bei Einnahmen von 3,888 Milliarden Euro gerechnet.
Rückgänge bei Rebif und Erbitux, Zuwachs bei Gonal-f
Das umsatzstärkste Medikament Rebif zur Behandlung von Multipler Sklerose verzeichnete im vergangenen Jahr einen organischen Umsatzrückgang der Erlöse um 1,7 Prozent. Das Mittel, das gespritzt werden muss, wird von oralen Konkurrenzprodukten bedrängt. Mit Rebif setzt Merck 2016 1,7 Milliarden um, nach 1,8 Millionen Euro im Vorjahr. Auch bei dem Krebsmittel Erbitux musste Merck Einbußen hinnehmen: Das organische Wachstum wurde von negativen Währungseffekten absorbiert. Die Einnahmen sanken auf 880 Millionen von 899 Millionen Euro.
Mit Gonal-f, einem Mittel zur Behandlung von Unfruchtbarkeit, erzielte der Konzern dagegen ein kräftiges organisches Umsatzwachstum von 12,4 Prozent. Die Erlöse stiegen trotz ungünstiger Wechselkurseffekte auf 753 Millionen Euro, von 685 Millionen Euro im Vorjahr.
Merck benötigt dringend Nachschub bei umsatzträchtigen Medikamenten. Große Hoffnungen ruhen auf dem Krebsmedikament Avelumab und auf den Cladribin-Tabletten zur Behandlung von Multipler Sklerose, die sich derzeit im Zulassungsprozess befinden.
Fortschritte bei Integration von Sigma-Aldrich
Die Integration von Sigma-Aldrich kommt gut voran. Bis Ende 2016 konnten bereits Synergien in Höhe von 105 Millionen Euro statt der ursprünglich geplanten 90 Millionen Euro gehoben werden. Neu hinzugekommen seien bisher nicht eingeplante Umsatzsynergien, weshalb Merck bereits im Oktober das Ziel für die erwarteten Synergien aus der Akquisition um 20 Millionen auf 280 Millionen Euro angehoben hatte.
Die Schulden, die vor allem aus der milliardenschweren Übernahme stammen, wurden bis Ende Dezember von 12,7 Milliarden auf 11,5 Milliarden Euro verringert. Diesen Kurs werde Merck auch weiter konsequent fortsetzen, so der DAX-Konzern.
DJG/sha/kla Dow Jones Newswires
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Bildquellen: Merck 2016, Merck KGaA
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