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Portfolio: Unsere Gewichtung der Anlageklassen in einem ausgewogenen Portfolio

08.05.15 11:36 Uhr

Portfolio: Unsere Gewichtung der Anlageklassen in einem ausgewogenen Portfolio | finanzen.net

Traditionelle Anlageklassen: Mit dem überwiegenden Teil unseres ausgewogenen Portfolios decken wir traditionelle liquide Anlageklassen wie Aktien, Anleihen und Rohstoffe ab.

Die Grafik veranschaulicht den aktuellen Aufbau eines ausgewogenen Beispielportfolios. Dieses beinhaltet auch alternative Anlageklassen.

Aktien

Die Rally der US-Aktien könnte schon bald zur drittlängsten in der Geschichte werden. Dadurch sind US-Aktien inzwischen sehr hoch bewertet. Insbesondere angesichts der Ungewissheit bezüglich des Gewinnwachstums ist eine selektive Branchenauswahl gefordert. Einige andere entwickelte Märkte scheinen vergleichsweise attraktiver bewertet. In Japan werden die Gewinnschätzungen nach oben korrigiert, und europäische Aktien sind nach ihrer Rally nicht nur historisch teuer, sondern haben auch großteils ihren Bewertungsabschlag gegenüber US-Aktien abgebaut. Unter den Schwellenmärkten sehen wir Asien weiter vor Lateinamerika und EMEA. Wir empfehlen Märkte mit soliden wirtschaftlichen Fundamentaldaten.

Anleihen

Die Renditedivergenz zwischen US-Staatsanleihen und deutschen Bundesanleihen dürfte fortbestehen. Im Verhältnis zum BIP ist das QE-Programm der EZB kleiner als das der Fed, im Verhältnis zu den Nettoanleiheemissionen aber deutlich größer. Das spiegelt sich in negativen Renditen am kürzeren Ende der Zinskurve in mehreren Ländern der Eurozone - nicht nur Deutschland - wider. Gewöhnlich kommt es an den Kreditmärkten nach Einleitung eines Fed-Zinserhöhungszyklus zu einer Spreadverengung bei Hochzinsanleihen. Außerdem werden sich Chancen bei Emerging-Market-Anleihen ergeben, wobei diese zwischen Hart- und Lokalwährung sowie in Abhängigkeit von der Heimatwährung des Anlegers variieren werden.

Rohstoffe

Wir sind etwas optimistischer bei Rohstoffen, da wir mit einer Stabilisierung der Preise etwa auf dem derzeitigen Niveau rechnen. In Zeiten steigender Inflation und/oder Zinsen laufen Rohstoffe gewöhnlich zwar überdurchschnittlich. Aktuell stehen aber sowohl Öl als auch Gold weiter unter Druck. Beim Öl ist das Hauptproblem der Angebotsüberhang. Die geringere Zahl aktiver Bohrtürme in den USA hat nicht zu Produktionsrückgängen geführt, und die US-Ölvorräte sind weiter gestiegen. Dadurch dürfte sich Öl höchstens leicht verteuern. Gold wird das nächste Quartal vermutlich in einer engen Spanne notieren, könnte aber im weiteren Jahresverlauf von Anzeichen profitieren, dass der starke US-Dollar sich negativ auf das US-Wachstum auswirkt.

Die amerikanische Notenbank wird sich Zinserhöhungen vorsichtig nähern.

LONG Die Fed wird dieses Jahr - höchstwahrscheinlich im September - anfangen, die Leitzinsen anzuheben, obwohl Inflation in den USA derzeit noch kein Thema ist. Die Notenbank wird aber sehr sensibel vorgehen. Anleger sollten jedoch mit Marktschwankungen rechnen. Das Ausmaß dieser Schwankungen dürfte begrenzt sein, denn ein solcher Schritt wird seit Monaten immer wieder diskutiert. Er würde also nicht völlig überraschend kommen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird das angekündigte Programm der quantitativen Lockerung nicht in vollem Umfang durchführen können.

SHORT Manche Marktbeobachter waren skeptisch, ob die EZB überhaupt so viele Anleihen kaufen kann, wie sie sich im Januar vorgenommen hat. Die Folge waren Zweifel an der Wirksamkeit des Aufkaufprogramms. Die Erfahrungen der ersten Wochen sprechen dafür, dass die EZB die angekündigten monatlich 60 Milliarden Euro durchaus auftreiben kann, wenn sie das für notwendig hält. Das Anlageuniversum wird derzeit auch sukzessive erweitert. Wir rechnen deshalb nicht mit größeren Problemen.

Amerikanische Konsumaktien sind nicht mehr attraktiv.

SHORT Die konsumabhängigen Aktien amerikanischer Unternehmen sollten weiterhin Rückenwind bekommen. Die rückläufigen Ölpreise wirken wie ein Konjunkturprogramm, das den dortigen Konsumenten zusätzliche Kaufkraft beschert. Wir rechnen auch nicht damit, dass der amerikanische Konsument plötzlich deutlich weniger konsumiert. Die jüngsten Daten zum Ausgabeverhalten, zum Beispiel für Reisen oder Freizeit, bestätigen dies.

Der Weg für steigende Kurse bei europäischen und japanischen Aktien bleibt frei.

LONG Der Aufschwung wird derzeit von zwei Faktoren gestützt. Zum einen durch vernünftiges Wachstum der Wirtschaft und damit auch der Unternehmensgewinne, unterstützt nicht zuletzt durch die relative Schwäche von Euro und Yen zum US-Dollar, zum zweiten durch ausreichende Versorgung der Kapitalmärkte mit Liquidität. Solange das so bleibt, wird sich an unserem positiven Ausblick kaum etwas nachhaltig ändern. Allerdings: Wenn einer dieser Faktoren wegfallen sollte, dann wäre mit erheblichen Marktschwankungen zu rechnen.

Schwellenländeranleihen bieten noch attraktive Einstiegschancen.

LONG Die Anlagekategorie hat sich gut entwickelt, die Renditeaufschläge sind noch attraktiv - per saldo sind Anleihen von soliden Schwellenländern deshalb immer noch eine unserer bevorzugten Anlageformen. Unser Fokus liegt allerdings auf Anleihen, die auf die sogenannten Hartwährungen lauten, wie zum Beispiel auf den US-Dollar. Bei Anleihen, die in den lokalen Währungen emittiert sind und entsprechend zusätzliches Währungsrisiko bergen, sind wir zurückhaltender.

Der Ölpreis wird sich bald und deutlich erholen.

SHORT Von einer schnellen, massiven Erholung im Sinne eines steilen Preisanstieges gehen wir für die nächste Zeit nicht aus. Wir rechnen aber damit, dass sich der Ölpreis weiter stabilisiert. Den Tiefpunkt haben wir wahrscheinlich hinter uns. Das schlägt sich auch in unserer Positionierung für Energieaktien nieder - wir gewichten sie seit Kurzem relativ zu Aktien anderer Sektoren wieder neutral.

LONG steht für eine positive Antwort
SHORT steht für eine negative Antwort

Johannes Müller, Chief Investment Officer für das Wealth Management, Deutschland

Mit 160 Milliarden Euro betreutem Kundenvermögen ist DWS Investments im Publikumsfondsgeschäft Marktführer in Deutschland*. 1956 gegründet, ist DWS Investments heute integraler Bestandteil der Deutschen Asset & Wealth Management, die weltweit fast eine Billion Euro** treuhänderisch für ihre Kunden verwaltet und eine der vier strategischen Säulen der Deutschen Bank ist.

Als aktiver Vermögensverwalter ermöglicht die DWS Kunden den Zugang zu einer umfassenden Palette an Anlageprodukten. Mehr als 500 Research- und Investment-Experten weltweit identifizieren Markttrends und setzen diese zum Nutzen unserer Anleger um. Führende Positionen in Rankings unabhängiger Ratingagenturen und Auszeichnungen belegen unseren Erfolg, die überdurchschnittliche Performance der DWS-Produkte und den herausragenden Service.
*Quelle: BVI, Stand 31. Mai 2013, inkl. DB-Produkte

**Stand: 30. Juni 2013