Dax-Stimmung

Cognitrend-Experte Hirschmüller: "Der Dax-Rally wird die Puste ausgehen"

aktualisiert 28.10.09 22:02 Uhr

Gianni Hirschmüller warnt Anleger davor, jetzt kleinere Korrekturen zum Einstieg zu nutzen. Der Markt habe sich auf die Long-Seite geschlagen. „In solch einem Markt möchte ich kein Schnäppchenjäger sein“, sagt Hirschmüller.

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21.350,8 PKT 375,2 PKT 1,79%

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7.405,0 PKT -10,1 PKT -0,14%

7.719,3 PKT -48,5 PKT -0,62%

5.947,3 PKT 78,8 PKT 1,34%

13.815,5 PKT -71,6 PKT -0,52%

4.316,0 PKT -22,8 PKT -0,52%

3.415,1 PKT -21,5 PKT -0,63%

von Benjamin Summa

Sie berechnen wöchentlich den DAX Bull/Bear-Index. Wie würden Sie die derzeitige Stimmung bei den Institutionellen zusammenfassen?
Die aktuelle Erhebung hat gezeigt, dass wir eine deutliche Verschiebung vom Bullen- ins Bärenlager hatten. Das ist meiner Meinung nach aber nur ein Kurzzeiteffekt. Es wird kein dauerhafter Stimmungsumschwung sein. Es handelte sich um eine reine tradingtaktische Maßnahme. Viele Anleger, die in den vergangenen Wochen zukauften, haben einen Teil der Gewinne - ich gehe von vier bis fünf Prozent aus - mitgenommen. Wir gehen davon aus, dass die Bären, die wir in der vergangenen Woche festgestellt haben, bald schon wieder auf der Käuferseite sein werden, wenn sich der Dax um 100 Punkte verbilligt hat.

Cognitrend-Experte Gianni Hirschmüller
Wie hat sich die Stimmung der institutionellen Anleger im Laufe dieser Hausse insgesamt geändert?
Wir können feststellen, dass sich die Marktmeinung in den vergangenen sechs Monaten stark geändert hat. Die positive Einstellung, die Anleger noch im März hatten, haben sie nicht lange durchgehalten. Ab Ende April haben sie noch gegen die stark laufende Rally angekämpft. Das hat bis Anfang September angedauert. Dann merkten die Institutionellen, dass die Rally viel stärker ist als bisher gedacht. Jetzt begannen die meisten, ihre Untergewichtung anzupassen. Anschließend haben die Anleger weiter gekauft, also Long-Positionen aufgebaut.

Sind Anleger schon wieder zu euphorisch, oder gibt es ein neu erwachtes Risikobewusstsein?
Euphorisch sind sie sicherlich noch nicht. Sie sind vielmehr mit der Brechstange vom Markt überzeugt worden. Die Überzeugung kam nicht, weil die Anleger etwa an eine V-förmige Rezession oder gute Quartalszahlen glaubten. Diese guten Nachrichten wurden erst betont, als das Gros der Anleger schon auf der Käuferseite war, also Mitte September.

Die große Korrektur gab es im September nicht. Was raten Sie Anlegern, die diese liquiditätsgetriebene Hausse verpasst haben? Sollten kleine Korrekturen zum Einstieg genutzt werden oder ist die Zeit der Schnäppchen erst einmal vorbei?
Ich würde jetzt auf keinen Fall zum Einstieg raten. In der Phase, in der die Marktteilnehmer auf short spielten, also auf fallende Kurse warteten, hätte man Korrekturen kaufen müssen. Der jetzige Markt ist ein anderer. Er hat sich nun auf die Long-Seite geschlagen. In solch einem Markt möchte ich kein Schnäppchenjäger sein.

Wo sehen Sie Belastungsfaktoren für die Aktienmärkte?
Aus Sicht der Behavioral Finance ist es natürlich ungünstig, dass mittlerweile schon zu viele Anleger auf den schnell fahrenden Zug aufgesprungen sind. Ich sehe in naher Zukunft keine treibende Kraft mehr für die Aktienmärkte. Die Dynamik nach oben fehlt, weil nicht mehr der Bedarf da ist, Untergewichtungen aufzuheben.

Was ist Ihrer Meinung nach bis Ende des Jahres das wahrscheinlichste Szenario?
Man könnte durchaus noch einen Schub nach oben sehen, in Richtung knapp vor 6000 Punkte. Dann sollte aber die Dynamik ausbleiben, weil Anschlusskäufe fehlen. Im Frühjahr 2009 haben die Staatsfonds kräftig zugegriffen, später kamen Institutionelle Anleger hinzu, die es vorher versäumt hatten, in den Markt einzusteigen. Das sind zwei wichtige mittelfristige und langfristige Nachfragequellen, die mittlerweile in den Markt eingeflossen sind. Es wird schwer werden, eine weitere Nachfragequelle zu eröffnen. Ich habe wenig Fantasie diesbezüglich.

Die Notenbanken werden den Märkten wohl die zur Verfügung gestellte Liquidität zumindest mittelfristig wieder entziehen. Als Kurstreiber fällt die Liquidität also künftig auch aus. Welche Auswirkungen wird dies für die Aktienmärkte haben?
Es kommt darauf an, welches Szenario die Marktteilnehmer zugrunde legen. Wenn dieses hochinflationär sein sollte, dann könnten die Aktienmärkte trotz zurückgenommener Liquidität weiter steigen. Das haben wir in der Vergangenheit auch schon gesehen. Ich kann mich mit einem solchen Szenario allerdings nicht anfreunden. Ich glaube vielmehr, dass der Rally die Luft ausgehen wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Basismetalle, Edelmetalle, Rentenmärkte, Euro-Dollar, Öl und die Aktienmärkte weiterhin derart parallel ansteigen werden. Für mich sind die Aktienmärkte die ersten Kandidaten, die fallen werden.

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27.12.2024Deutsche Bank OutperformRBC Capital Markets
13.12.2024Deutsche Bank OverweightBarclays Capital
06.12.2024Deutsche Bank OverweightJP Morgan Chase & Co.
27.11.2024Deutsche Bank OutperformRBC Capital Markets
14.11.2024Deutsche Bank BuyWarburg Research
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27.12.2024Deutsche Bank OutperformRBC Capital Markets
13.12.2024Deutsche Bank OverweightBarclays Capital
06.12.2024Deutsche Bank OverweightJP Morgan Chase & Co.
27.11.2024Deutsche Bank OutperformRBC Capital Markets
14.11.2024Deutsche Bank BuyWarburg Research
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12.08.2024Deutsche Bank HoldJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
29.04.2024Deutsche Bank Equal WeightBarclays Capital
29.04.2024Deutsche Bank HoldJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
25.04.2024Deutsche Bank Equal WeightBarclays Capital
23.04.2024Deutsche Bank Equal WeightBarclays Capital
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27.07.2023Deutsche Bank UnderperformCredit Suisse Group
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