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DAX nimmt zeitweise 21.000-Punkte-Hürde - EU verschiebt Gegenzölle auf US-Waren

14.04.25 18:09 Uhr

BÖRSE AKTUELL: Montag an Börse Frankfurt - DAX nach Trumps Zoll-Ausnahmen fester - EU verschiebt Gegenzölle | finanzen.net

Der DAX zeigt sich am Montag deutlich erholt. Die Gründe.

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Der DAX zeigte sich zur Startglocke mit einem Aufschlag von 2,1 Prozent auf 20.802,42 Punkte. Auch im weiteren Verlauf standen grüne Vorzeichen an der Kurstafel. Im Tageshoch ging es bis auf 21.048,33 Einheiten nach oben, sodass sich das Börsenbarometer wieder der psychologisch wichtigen 21.000er-Marke näherte. Zum Schluss stieg der DAX um 2,85 Prozent auf 20.954,83 Punkte.
Am 18. März hatte der deutsche Leitindex mit Blick auf die Bundestagsabstimmung zum Finanzpaket bei 23.476,01 Zählern noch einen neuen Höchststand erreicht. Den 6. März hatte der DAX bei 23.419,48 Einheiten - mit einem neuen Allzeithoch auf Schlusskursbasis - beendet.

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Entschärfung im Handelsstreit treibt an

Der Grund für die Kursgewinne ist eine weitere Entschärfung im globalen Zollstreit. So will die US-Regierung bei bestimmten elektronischen Produkten wie Smartphones von Sonderzöllen gegen zahlreiche Länder - darunter China - absehen.

Auch in Asien reagierten die Börsen zum Wochenauftakt mit kräftigen Zuwächsen auf die Ankündigungen.

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Im Handelskonflikt mit den USA hat die EU die Anwendung geplanter Sonderzölle unterdessen auf US-Produkte bis zum 14. Juli ausgesetzt. Mit der entsprechenden Veröffentlichung im EU-Amtsblatt setzt die EU eine Ankündigung von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen um. Sie hatte vergangene Woche mitgeteilt, die eigentlich für Mitte April vorgesehene Maßnahme solle für rund drei Monate ausgesetzt werden.

US-Rezession maximal zur Hälfte eingepreist

In den USA hatten zudem am Freitag die Börsen deutlich höher geschlossen. Stratege Mislav Matejka von JPMorgan sieht den US-Aktienmarkt allerdings aus dem Gröbsten bisher nicht heraus. Eine Rezession sei bestenfalls zur Hälfte eingepreist, schrieb er in einer aktuellen Einschätzung.

Vertrauensverlust gegenüber der US-Wirtschaft - Staatsanleihen nicht mehr sichere Häfen?

In dem unsicheren Zoll-Umfeld scheint es Anlegern zunehmend schwer zu fallen, vernünftig zu investieren. Selbst US-Staatsanleihen - bislang in unsicheren Zeiten ein Hort der Sicherheit - werden gemieden, wie am jüngsten Renditeanstieg gerade bei Papieren mit längerer Laufzeit zu beobachten war.
Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank, spricht daher von einem Vertrauensverlust gegenüber der gesamten US-Wirtschaft. Dieser werde bleiben, unabhängig davon, welche Zollsätze in den kommenden Wochen wieder zurück-verhandelt werden. "Finanzinvestoren wie auch international aufgestellte Unternehmen sind nachhaltig verunsichert, welche Sicherheit die größte Volkswirtschaft und der größte Kapitalmarkt der Welt künftig für Investitionen noch bietet", schrieb Kater.

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EZB-Zinsentscheid ante portas

Die mit dem Zollkonflikt einhergehenden Rezessionsrisiken dürften Einfluss auf die Entscheidungen der großen Notenbanken haben. Am Markt wird fest damit gerechnet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) am Gründonnerstag den Leitzins um nochmals 0,25 Prozentpunkte senken wird. Die Risiken für Wirtschaftswachstum und Inflation hätten wegen der Zoll-Kapriolen von US-Präsident Trump deutlich zugenommen, hieß es dazu von der Commerzbank.

Ob niedrigere Zinsen - wie eigentlich üblich - im aktuellen Zoll-Umfeld Aktienkäufe attraktiver machen, darf bezweifelt werden. Die Commerzbank geht denn auch davon aus, dass in den kommenden Wochen die negativen Auswirkungen der hohen politischen Unsicherheit in den USA den Ausblick für Aktien trüben werden und Analysten beginnen dürften, ihre optimistischen Prognosen für die Unternehmensgewinne zu senken.

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires

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