Nextcloud: Wie ein deutsches Startup den Cloudriesen Microsoft, Google und Amazon den Rang abläuft
Im Cloudgeschäft sind US-Konzerne wie Amazon, Microsoft und Google weltweit führend. Doch in der EU tun sich immer mehr Regierungen schwer, die Datenhoheit an einen US-Unternehmensriesen abzugeben.
Werte in diesem Artikel
• Große US-Cloudanbieter enttäuschen in Sachen Datenhoheit und Datensouveränität
• Deutsches Startup Nextcloud setzt auf Transparenz
• Großaufträge von EU-Behörden erhalten
Das Cloudgeschäft boomt und beschert Amazon, Microsoft und Google starke Gewinne. Viele Unternehmenskunden weltweit setzen auf Cloudlösungen der US-Konzerne. Behörden und Regierungen in der EU haben aber ein deutsches Startup als Alternative auserkoren.
Nextcloud überzeugt Entscheidungsträger
Seit 2016 ist Nextcloud am Start - ursprünglich ging das Unternehmen aus einer Fork von Owncloud hervor und hat sich seitdem enorm weiterentwickelt. Datenhoheit hat sich das Unternehmen, das in Stuttgart gegründet wurde, auf die Fahnen geschrieben - und rennt damit besonders in der EU offene Türen ein. Denn das Startup ermöglicht es seinen Kunden, jederzeit selbst zu entscheiden, an wen und wie viel Kontrolle sie über ihre Daten abgeben wollen, indem sie wählen, ob die Daten verschlüsselt bei einem externen Anbieter, auf dem eigenen Server oder im eigenen Zuhause gesichert werden. Nextcloud verspricht: "Ihre Daten befinden sich in Ihrem Rechenzentrum auf einem von Ihnen verwalteten Server, anstatt irgendwo in der Cloud zu schweben." Für Behörden heißt das: Sie nutzen die Open-Source-Software von Nextcloud, kümmern sich aber selbst um die Infrastruktur, was ihnen die volle Hoheit über ihre Daten zusichert.
Damit agiert Nextcloud grundsätzlich anders als die großen US-amerikanischen Cloudanbieter. Denn der Quellcode der Software ist öffentlich, also für jeden einsehbar. "Nextcloud ist sicherer als eine Public-Cloud-Lösung, weil man unsere Software in einem eigenen Rechenzentrum betreiben kann, dem man vertraut. Außerdem kann jeder und zu jeder Zeit den Code einsehen, auf Sicherheitslücken prüfen und bei Bedarf auch ändern", betonte Frank Karlitschek, der Geschäftsführer von Nextcloud im vergangenen Jahr, nachdem der deutsche Konzern mit der Bundesregierung einen namhaften Großkunden für sich gewinnen konnte.
Bundesregierung als Großkunde
Denn das Konzept der Deutschen hat die Bundesrepublik überzeugt, die die Nextcloud-Software nutzt, um eine Plattform für den Datenaustausch zwischen den Mitgliedern aufzubauen. Der Server selbst wird vom Informationstechnikzentrum Bund betrieben - damit bleiben alle Daten, die über den Server ausgetauscht werden, im eigenen Haus. 300.000 Menschen sollen die neue Lösung nutzen.
Das Thema Transparenz ist bei Nextcloud großgeschrieben - und ist zeitgleich wichtigster Kritikpunkt, wenn es um Cloudlösungen der Techriesen aus den USA geht. Denn weder bieten Amazon, Microsoft & Co. einen Blick in ihre Codes, noch können Kunden erkennen, auf welchem Server genau ihre Daten gespeichert werden. Hinzu kommt: Die Cloudriesen unterliegen dem US CLOUD Act - einem Gesetz, das es den US-amerikanischen Strafverfolgungsbehörden theoretisch zumindest ermöglicht, Zugriff auf Daten von EU-Bürgern einzufordern.
Andere EU-Regierungen ziehen nach
Dies dürfte auch für andere Regierungen innerhalb der Europäischen Union einer der Gründe sein, die Zusammenarbeit mit Amazon, Microsoft und Google zumindest in Frage zu stellen. Wie das "Handelsblatt" berichtet, hat Nextcloud Großaufträge in Frankreich, Schweden und den Niederlanden an Land gezogen. Behörden in diesen Ländern setzen künftig auf das deutsche Startup, wenn es darum geht, eine interne Cloudlösung zu konzipieren. Allein das französische Innenministerium plane, 100.000 Mitarbeiter mit Software von Nextcloud auszurüsten, sagte Nextcloud-Chef Frank Karlitschek dem Blatt.
Besonders in Europa setzt sich also zunehmend die Forderung nach Datensouveränität und Datenhoheit durch - ein Versprechen, das Nextcloud geben will.
Redaktion finanzen.net
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