Intel: „Die Wirtschaftskrise ist beim Privatkunden nicht angekommen“
Der weltweit größte Halbleiterkonzern Intel sorgt für neue Zuversicht in der Computerindustrie. Der Konzern bestätigt seine Zuversicht für Wachstum im Computermarkt.
Werte in diesem Artikel
Bislang erwartet Gartner für das laufende Jahr einen Rückgang des PC-Marktes um zwei Prozent. Intel-Chef Otellini glaubt jedoch, dass vor allem die Computerverkäufe an Privatkunden in Asien im globalen Markt, die Wende zum Besseren bringen. Für das laufende, vierte Quartal, erhöhte Intel die Umsatzprognose auf 10,5 Milliarden Dollar.
Und damit deutlich über die Schätzungen der Analysten von 9,5 Milliarden Dollar. Intels Bruttogewinnmarge, war mit 58 Prozent im dritten Quartal, deutlich höher, als das selbst gesetzte Ziel von 53 Prozent. Im vierten Quartal soll das von Investoren viel beachtete Maß für Profitabilität sogar 62 Prozent erreichen. Intel nähert sich schneller als erwartet seiner Allzeitbestmarke von 63,9 Prozent aus dem vierten Quartal 2000.
Ein Gespräch mit dem Intel-Deutschland-Chef Hannes Schwaderer.
Euro am Sonntag: Herr Schwaderer, wie stark wird der Start des neuen Microsoft Betriebssystems Windows 7 Intels Deutschland-Geschäft beflügeln?
Hannes Schwaderer: Aus den Unternehmen hören wir, dass man jetzt tatsächlich die alten Systeme durch Windows-7-Konfigurationen ersetzen will. Daher hoffen wir im Firmenkundengeschäft auf einem spürbaren Impuls. Beim Privatkundengeschäft, das ohnehin brummt, gehen wird davon aus, dass Windows 7 allein den Verkauf nicht zusätzlich beschleunigen wird.
Was können Sie für Deutschland aus den Vorbestellungen für das laufende Quartal rauslesen?
Schwaderer: Wir haben, wie bereits über das ganze Jahr, eine sehr starke Nachfrage bei Notebooks, vor allem von Privatkunden. Dieser Trend ist ungebremst. Wir wachsen deutlich zweistellig. Unterstützt wird das auch durch gute Netbook-Verkäufe. Die günstigeren mobilen Rechner sind für uns ein reales Zusatzgeschäft. Weil das Preisniveau ein Mitnahmepreis ist, haben 85 Prozent der Netbook-Käufer, die wir befragt haben, die Geräte zusätzlich für unterwegs, für den Urlaub, oder für ihre Kinder erworben. Die Wirtschaftskrise ist, trotz der Konkurrenz durch die Abwrackprämie für Autos, beim Privatkunden im deutschen PC-Markt nicht angekommen.
Was man von Firmenkunden in Deutschland nicht behaupten kann.
Schwaderer: Sicher. Allerdings ist die Investitionsfreude bei den großen Unternehmen über die Produktbereiche verschieden. Generell werden zwar weniger Notebooks und Desktops bestellt. Bei Servern, den Rechnern für die Datennetzwerke der Unternehmen, wird weltweit jedoch viel investiert. So hat Intel erstmals in einem Quartal mehr als eine Milliarde Dollar Umsatz mit Xeon-Prozessoren geschafft. Ein wesentlicher Grund dafür ist sicher der deutlich geringere Stromverbrauch. Durch die Einsparungen beim Stromverbrauch lohnt sich die Investition in ein vier Jahre altes Rechenzentrum schon nach neun Monaten. Bei kleineren und mittleren Unternehmen, dem Mittelstand also, ist das Bild gemischt. Vor allem Unternehmen aus der Automobilzuliefererbranche investieren wenig. Das Gegenbeispiel dafür sind Mittelständler im Bereich Alternative Energien. Weil diese Unternehmen bevorzugt hochwertige Technologie kaufen, haben wir ein sehr stabiles Serverchip-Geschäft auf hohem Niveau. Das ist ein deutlicher Unterschied zu anderen Ländern in Europa.
Welche Rolle spielt der Verkauf der Atom-Chip-Familie an Firmenkunden?
Schwaderer: Das ist, unabhängig von den Netbooks, ein neues Kapitel für Deutschland. Denn wir sind in Industrien vorgedrungen, wo wir bisher nicht präsent waren, in den Maschinenbau, in die Robotik und allgemein in die Steuerung von Maschinen. Wir sprechen heute mit Getriebeherstellern und Herstellern von Geldautomaten. Das sind Kundengruppen, die bis vor Kurzem nicht erreichbar waren. Das hat sich geändert, weil die Prozessoren der Atom-Familie auf sehr engem Raum verbaut werden können und trotz der hohen Leistungsfähigkeit wenig Strom brauchen. Schon heute machen wir 50 Prozent unseres Europa-Umsatzes mit den sogenannten embedded-Chips in Deutschland.
In welchem dieser neuen Märkte sehen Sie langfristig das größte Potential für die Atom-Familie?
Schwaderer: Bei Autoherstellern und deren Zulieferindustrie. Dort ist uns mit Daimler und BMW kürzlich der Durchbruch gelungen. Ab 2012 werden wir mit Unterhaltungselektronikchips dort in Serienproduktion gehen. Wir liegen damit, angesichts der sechs bis sieben Jahre dauernden Designzyklen für neue Automodelle, eigentlich gut im Rennen. Vor drei Jahren haben wir begonnen zu investieren, nach weiteren drei Jahren werden wir Umsatz machen
Drängt Nehalem, Intels neue Serverchip-Familie den erfolgreichen Itanium-Chip mittelfristig aus dem Markt, zum Beispiel in Rechenzentren?
Schwaderer: Nein. Der Verkauf des Nehalem-Prozessors ist in Deutschland zwar sehr gut angelaufen, aber nicht auf Kosten des Itanium. Der Itanium ist für eine besonders hohe und schnelle Verarbeitung von Daten ausgelegt, zum Beispiel im Finanzsektor. Da ist er in der Leistung gegenüber dem Nehalem im Vorteil. Der Nehalem- EX-Prozessor, der 2010 auf den Markt kommt, wird an der absoluten Leistung gemessen zwar ein ähnliches Niveau erreichen, letztendlich entscheidet aber die jeweilige Anwendung über den Kauf einer Nehalem- oder Itanium-Architektur.
Zurück in einen besser bekannten Bereich des Marktes. Ist der Trend zum Ersatz der Tischrechner durch mobile PCs noch aufzuhalten?
Schwaderer: Der Desktop-Markt in Deutschland wird nicht sterben. Er behauptet sich mit einem stabilen Anteil von 20 Prozent sehr gut. Für uns besonders erfreulich ist, dass bei Desktops in Deutschland vor allem Geräte mit maximaler Leistung gekauft werden. Die durchschnittlichen Verkaufspreise sind daher hoch. Bei den leistungsfähigsten Desktopchips, der „core i7-Familie“, werden 50 Prozent des Europa-Umsatzes in Deutschland gemacht. Gestärkt wird der Desktop-Absatz auch die stark zunehmenden Verkäufe von All-One-Geräten, also Bildschirme mit integriertem PC. Diese Geräte, meistens mit einem weißen Apfel drauf, kaufen Menschen wie ich. Ergänzt durch einen DVB-T Tuner werden die großen 24-Zoll-Bildschirme Geräte auch als TV-Ersatz genutzt
Ausgewählte Hebelprodukte auf Apple
Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Apple
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
---|
Name | Hebel | KO | Emittent |
---|
Nachrichten zu Intel Corp.
Analysen zu Intel Corp.
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
04.11.2024 | Intel Verkaufen | DZ BANK | |
01.11.2024 | Intel Market-Perform | Bernstein Research | |
01.11.2024 | Intel Hold | Deutsche Bank AG | |
01.11.2024 | Intel Neutral | UBS AG | |
17.09.2024 | Intel Neutral | UBS AG |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
28.10.2022 | Intel Outperform | Credit Suisse Group | |
01.08.2022 | Intel Outperform | Credit Suisse Group | |
29.04.2022 | Intel Outperform | Credit Suisse Group | |
15.02.2022 | Intel Outperform | Credit Suisse Group | |
27.01.2022 | Intel Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
01.11.2024 | Intel Market-Perform | Bernstein Research | |
01.11.2024 | Intel Hold | Deutsche Bank AG | |
01.11.2024 | Intel Neutral | UBS AG | |
17.09.2024 | Intel Neutral | UBS AG | |
17.09.2024 | Intel Hold | Deutsche Bank AG |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
04.11.2024 | Intel Verkaufen | DZ BANK | |
17.09.2024 | Intel Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
02.08.2024 | Intel Verkaufen | DZ BANK | |
02.08.2024 | Intel Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
05.06.2024 | Intel Sell | Goldman Sachs Group Inc. |
Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Intel Corp. nach folgenden Kriterien zu filtern.
Alle: Alle Empfehlungen