Charttechnik mit Warnsignal

Deutsche Bank-Aktie: "Todeskreuz" der Chartanalyse könnte nun den Kurs halbieren

08.06.18 20:53 Uhr

Deutsche Bank-Aktie: "Todeskreuz" der Chartanalyse könnte nun den Kurs halbieren | finanzen.net

Die Anteilsscheine des größten deutschen Geldhauses befinden sich seit Wochen innerhalb eines massiven Abwärtstrends. Jetzt sorgt auch noch die Charttechnik für schlechte Stimmung. Denn das sogenannte "Todeskreuz" könnte der Aktie nun gefährlich werden.

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Gegenwärtig steht die Deutsche Bank alles andere als gut da. Das neue Effizienzprogramm des Vorstands hat noch nicht gegriffen und auch die Investoren glauben nicht an eine schnelle Trendumkehr. Die zunehmende Skepsis über das operative Geschäft der Bank und die Vertrauenskrise belasten den Aktienkurs.

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Rekordtief bei 9,07 Euro

Die Anteilsscheine von Deutschlands größtem Kreditinstitut kennen seit dem 52-Wochen-Hoch vom 18.12.2017 nur noch eine Richtung - nach unten. Im vergangenen Jahr konnte der Kurs zwar wenige Tage vor Weihnachten die Schwelle von 17 Euro überschreiten, jedoch war diese Euphorie nur von kurzer Dauer. Anleger, die auf diesem Niveau bei der Aktie zugegriffen haben, mussten bis zum absoluten Tief vom 31.05.2018 bei 9,07 Euro einen Buchverlust von rund 47 Prozent verzeichnen. Mit einem Preis von 9,07 Euro erreichte das Papiere der Bank den absolut tiefsten Stand seit der elektronischen Erfassung der Notierung im Jahr 1992. Da auf diesem Niveau jedoch wohl zahlreiche Leerverkaufspositionen glattgestellt wurden, steuerte der Kurs wieder zurück auf rund 9,50 Euro.

Unterstützung wird zum Widerstand

Gegenwärtig blicken jedoch nicht nur Fundamentalanalysten kritisch auf die Aktie, sondern auch die Chartanalytiker. Schon das nachhaltige Durchbrechen der charttechnischen Unterstützungslinie bei 10 Euro war ein Horrorszenario für alle technischen Analysten. Die symbolisch wichtige Marke von zehn Euro zeigte sich schon im Jahr 2016 als massive Unterstützungslinie. Da diese nun jedoch durchbrochen ist, könnte sich die 10-Euro-Marke nun als harte Widerstandslinie erweisen und somit eine schnelle Trendumkehr verhindern. Schon wenige Tage vor dem absoluten Tief der Aktie wurden die Papiere der Deutschen Bank unterhalb von zehn Euro gehandelt. So pendelten die Anteile zwischen dem 29.05. und dem 31.05. unterhalb der Zehn-Euro-Marke. Der Kurs der Aktie bildete in dieser Zeitspanne sogar ein sogenanntes Triple-Top-Pattern aus, welches deutlich aufzeigte, dass knapp über dem Niveau von zehn Euro die Nachfrage der Aktie dem Angebot nicht mehr gerecht werden konnte. So stürzte dann auch die Aktie, nach dem gescheiteren dritten Anlauf die Zehn-Euro-Marke zu überspringen, am 31.05. mustergültig bis auf 9,07 Euro ab.

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Ungemach durch Todeskreuz

Neben der neuen Widerstandslinie bildete der Kursverlauf nun auch noch ein sogenanntes "Todeskreuz" aus. Von einem Todeskreuz ist in der Charttechnik dann die Rede, wenn der gleitende Durchschnitt der vergangenen 100 Handelstage den gleitenden Durchschnitt der zurückliegenden 200 Handelstage von oben nach untern durchbricht. Optional können für die Vorhersage dieses Musters auch der GD 50 und GD 200 herangezogen werden. Die Quintessenz dieses Todeskreuzes ist eine erhebliche Verschlechterung des Momentums der Aktie und ein Zeichen für einen längerfristigen Abwärtstrend.

Empirie spricht Bände

Gerade bei der Aktie der Deutschen Bank haben sich die negativen Auswirkungen des Todeskreuzes schon häufig bewahrheitet. Seit Anfang der Neunzigerjahre bildete die Aktie genau zwölf Mal ein solches Signal aus. Von diesen zwölf Mal führten genau neun zu einem schweren Rückschlag für die Aktie. Auch kurz vor dem Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2007 bildete der Kursverlauf der Deutschen Bank ein solches Todeskreuz aus. Investoren, die damals auf das Warnsignal eingegangen sind, konnten die Aktie noch für rund 80 Euro verkaufen. Nur wenige Monate drauf notierten die Anteile bei rund 12 Euro pro Stück. Die Beachtung des Todeskreuzes hätte Investoren unterdessen auch den derben Kursabsturz Mitte 2016 erspart. Damals testete die Aktie erstmals die nun durchbrochene 10-Euro-Marke.

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Kurshalbierung ist nicht ausgeschlossen

Sollte sich das schlechte Omen des Todeskreuzes auch dieses Mal bewahrheiten, könnte die Bank bald auf dem Niveau der Finanzkrise gehandelt werden. Damals lag die Marktkapitalisierung der Deutschen Bank zeitweise unterhalb von 10 Milliarden Euro. Mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von knapp 20 Milliarden Euro ist die Bank gegenwärtig jedoch noch doppelt so teuer wie 2008. Dass der Aktienkurs nun trotzdem unter dem Niveau von 2008 notiert, liegt daran, dass die Bank im Anschluss an die Krise mehrere Kapitalerhöhungen durchgeführt hat und somit die Anzahl der ausstehenden Anteile erhöhte.

Pierre Bonnet / finanzen.net

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