Yum! Brands: Huhn für die Welt
2013 war ein schlechtes Jahr für den US-Fast-Food-Konzern. Chef David Novak will lieber aufhören, als noch mal ein mieses Ergebnis abzuliefern. Für Anleger eine Gelegenheit.
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von Tim Schäfer, Euro am Sonntag
David Novak ist zerknirscht. "Wir haben den Gewinn je Aktie elf Jahre in Folge um mindestens zehn Prozent gesteigert. 2013 klappte es nicht. Es war ein demütigendes Jahr." Der Chef des US-amerikanischen Fast-Food-Konzerns Yum! Brands zog diese Bilanz jüngst in einem Nobelhotel am New Yorker Central Park.
Ein Lebensmittelskandal in China unterbrach seine bisher makellose Erfolgsserie. Rasant verbreitete sich 2013 über soziale Medien die Nachricht, dass in Hähnchen chemische Rückstände gefunden worden waren - ein Schock für die Konzerntochter Kentucky Fried Chicken (KFC). Eine Vogelgrippe verdarb den Chinesen zusätzlich den Appetit. Die Folge: Umsatz und Gewinn brachen in China prozentual zweistellig ein - im wichtigsten Markt, wo der Konzern die Hälfte der zuletzt 13 Milliarden Dollar Umsatz pro Jahr macht.
"Ich werde nicht mehr an dieser Stelle stehen, wenn wir ein weiteres Jahr einen Rückgang erleben", so der 60-jährige Novak. Er und sein Finanzmann Dave Russell versprechen Investoren, dass das Ergebnis je Aktie 2014 um 20 Prozent klettern soll. Danach gilt die alte Marschroute: mindestens zehn Prozent Gewinnplus pro Jahr.
Der Druck ist groß. Novak und sein China-Chef Sam Su wollen daher die Zulieferer des Fast-Food-Riesen in China künftig viel strenger kontrollieren. Der Yum!-Brands-Chef wirbt zudem mit einer TV-Kampagne um mehr Vertrauen. Und Su lockt chinesische Familien über Kampfpreise zurück in die Filialen - mit frittierten Hähnchenteilen in Pappeimern zum Discounttarif. Rabattcoupons werden den Kunden gleich aufs Handy geschickt. Bezahlt wird bargeldlos via App an der Kasse. 2014 soll der operative Gewinn in China auch dank der modernen Vetriebsmethoden wieder eine Milliarde Dollar erreichen - wie zuletzt 2012.
Der Amerikaner und sein China-Manager arbeiten seit der Abspaltung des Unternehmens von Pepsi zusammen. 1997 gab es 100 KFC-Restaurants, heute sind es über 18.000 in 120 Ländern - allein in China fast 4.000. Neben dem Hähnchenfrittierer KFC, mit dem es Firmengründer Harland Sanders vom Tankstellengehilfen zum Millionär schaffte, gehören Pizza Hut und die Kette Taco Bell zur Holding. Etwa vier von fünf der 40.000 Filialen managen Franchisenehmer, den Rest steuert die Zentrale in Louisville, Kentucky.
Die Hälfte des Profits von Yum! Brands stammt aus den Schwellenländern. Allein aus China kommen 50 Prozent des Umsatzes. Nur wenige US-Konzerne kommen auf einen so hohen Geschäftsanteil in Übersee.
Pizza Hut geht in die Offensive
Als Nächstes geht Pizza Hut in China in die Offensive: Die Zahl der Filialen soll auf 1.000 verdoppelt werden. Zudem öffnen die Türen des Pizzabäckers neuerdings schon zur Frühstückszeit. Zu Ei, Schinken, Toast gibt’s unbegrenzt Kaffee. Neue Läden haben in Peking das Flair eines Pubs: Die junge Kundschaft trinkt Bier oder greift zum Whisky-Sahne-Likör. Der Umsatz je Gast stieg um 30 Prozent.
Kaum ein Feld will China-Chef Su dem Wettbewerb überlassen. Pizza Hut dehnte gar den Lieferservice auf traditionelle chinesische Gerichte aus: Per Moped wird jetzt auch Gemüsereis mit Huhn an die Haustür transportiert.
Kochte die mexikanische Kette Taco Bell bisher nur in den USA, so steht nun auch ihr der Gang ins Ausland bevor. "Unsere Marken werden rund um den Globus akzeptiert", sagt Novak. Der Erfolg gibt ihm recht: Ob Tansania oder die Mongolei - kaum ein Land, wo der Konzern nicht Fuß gefasst hat, auch dort, wo sich Primus McDonald’s nie hingewagt hat. "Im Handel musst du jeden Tag gute Arbeit leisten. Es ist ein hartes Geschäft", so der Chef von Yum! Brands. Er hat eine Vision, die die Investoren in New York beeindruckt: "China ist im 21. Jahrhundert die Chance des Einzelhandels. Wir sind zur richtigen Zeit am richtigen Ort."
Investor-Info
Yum! Brands
Krosser Happen
Der Fast-Food-Gigant befindet sich trotz des Rückschlags in China auf Erfolgskurs. Seit dem Börsengang vor 15 Jahren legte die Aktie um 830 Prozent zu. Der jüngste Ergebnisrückgang ist verdaubar, es sollte ein Ausrutscher bleiben. Elf Jahre lang stieg der Gewinn je Aktie prozentual zweistellig. Attraktiv ist der Mix aus Aktienrückkäufen und Ausschüttungen. Die Dividendenrendite ist mit zwei Prozent schmackhaft für einen Wachstumswert. Attraktiv.
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