Günstiges Einsteigermodell: Wieso Teslas Model 2 längst überfällig ist
Mit Preissenkungen hat der US-Elektroautohersteller Tesla in jüngster Vergangenheit immer wieder versucht, seine Fahrzeuge massentauglich zu machen. Dieses Ziel könnte mit dem von Fans als "Model 2" bezeichneten Budget-Auto nun bald erreicht werden.
Werte in diesem Artikel
• Musk kündigt Einsteigermodell auf "Battery Day" an
• Beliebter als Cybertruck und Roadster?
• Günstige E-Autos dominieren chinesischen Markt
Günstiger Einsteiger-Tesla "von Anfang an unser Traum"
Zwar kann der US-amerikanische Elektroautohersteller Tesla mit einer zukunftsweisenden und umweltfreundlichen Technologie punkten, die er in seinen modernen Fahrzeugen verbaut, diese hat allerdings ihren Preis. So gehört Teslas Portfolio nicht gerade zu den günstigen Einsteigermodellen im E-Auto-Markt und ist daher von einer Massentauglichkeit noch weit entfernt. Zwar setzte der Konzern unter der Führung von Elon Musk bereits einige Preissenkungen für sein derzeit günstigstes Fahrzeug Model 3 um, bald könnte der Einstieg in das Tesla-Universum Verbraucher aber noch weniger kosten. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, äußerte sich Musk auf dem letztjährigen Tesla-Event "Battery Day" über ein mögliches Einsteigermodell, das bereits 2023 auf den Markt kommen könnte. "Das war von Anfang an unser Traum", so der CEO 2020. "Wir sind zuversichtlich, dass wir in etwa drei Jahren ein überzeugendes 25.000-US-Dollar-Elektrofahrzeug bauen können, das zudem völlig autonom ist." Der aufgrund seines Preises, der damit noch unter dem des Model 3 liegen würde, von Tesla-Fans als Model 2 bezeichnete Budget-Wagen soll Tesla seiner Vision, umweltfreundliche Fortbewegungsmittel der breiten Masse zugänglich zu machen, einen Schritt näher bringen.
Massentauglichkeit vor Extravaganz
Und diese Strategie könnte von Erfolg gekrönt sein, wie das Online-Portal Autoweek mutmaßt. So habe der 25.000 US-Dollar teure Model 2 das Potenzial, sich besser zu verkaufen als alle anderen Fahrzeuge aus dem aktuellen Tesla-Produktportfolio. Nicht nur, dass das neue Modell frischen Wind in die angestaubte Produktpalette des E-Giganten bringt - immerhin ist der Model S bereits fast zehn Jahre alt, was im Vergleich zu konventionellen Fahrzeugherstellern ein hohes Alter sei -, auch das Konzept könne überzeugen, wie die Experten argumentieren. So werde der günstige Tesla wohl in China produziert und sowohl dort verkauft, als auch weltweit exportiert. Im Vergleich zu extravaganten Modellen wie dem futuristischen Cybertruck oder der SpaceX-Sonderedition des Roadsters, die mit zehn Schubdüsen ausgeliefert werden soll, könne der Model 2 vor allem in Europa und China Absatz finden - und dabei sogar dem beliebten Model 3 gefährlich werden, auch wenn die Gewinnmargen niedriger sein dürften als etwa beim Cybertruck oder dem Roadster.
Teslas Angriff auf Chinas E-Auto-Markt
Auch Robby DeGraff vom Analyseunternehmen AutoPacific beobachtet Teslas Pläne für ein günstiges Einsteigermodell, wie er gegenüber Autoweek verriet. "Der Model 2 ist ein interessantes Szenario für Teslas Bemühungen in China", so der Stratege. Demnach werden Elektrofahrzeuge auf dem chinesischen Markt derzeit mit offenen Armen empfangen. "Sehen Sie sich den Hong Guang Mini EV von Wuling an", gibt DeGraff zu bedenken. Das günstige Elektroauto soll bereits für 4.000 bis 5.000 US-Dollar erhältlich sein und ist aus einer Zusammenarbeit zwischen dem chinesischen Automobilhersteller SAIC Motor und General Motors entstanden. "Es verkauft sich auch wie verrückt, fast doppelt so schnell wie der viel größere Model 3 von Tesla mit 13.843 Einheiten im Januar", betonte der Analyst. "Hier sieht Tesla die Chance, mit einem eigenen Elektrofahrzeug im Mikroformat einzusteigen."
Günstige Model 3-Kopie?
Auch ein mögliches Design des Einsteiger-Fahrzeugs hat bereits die Runde gemacht. Im Januar 2020 - kurz nachdem eine chinesische Version des Model 3 angekündigt wurde, versendete die chinesische Tesla-Niederlassung E-Mail-Einladungen an Fahrzeugdesigner aus China, die für zukünftige Produktdesigns gewonnen werden sollen, wie das E-Auto-Portal The Driven berichtete. "Anfang Januar [2020] haben wir den lang erwarteten 'Made in China'-Tesla angekündigt", schrieb der Konzern. "Und jetzt, um dies zu erreichen, um 'chinesisches Design' zu verändern, beschloss Tesla, eine sehr coole Sache zu tun - nämlich ein Design-Center in China einzurichten, eine Einladung an die national ausgezeichneten Designer." Angehängt sollen mehrere Skizzen gewesen sein, von denen eine einen möglichen Model 2 zeigen könnte.
Meet Model 2.
- Third Row Tesla Podcast (@thirdrowtesla) January 16, 2020
The first Tesla designed in China 🇨🇳 pic.twitter.com/LMXfqtIy8p
Die Konzeptzeichnung, auf die sich auch Autoweek bezieht, soll einige beliebte Sparmaßnahmen wie Stahlräder und unlackierte Stoßstangen zeigen, was für Tesla allerdings eher ungewöhnlich wäre. Nichtsdestotrotz sei das gezeigte Fließheck, das sich am Model 3 orientieren soll, für den europäischen und chinesischen Markt wahrscheinlich, auch wenn dies 2023 eventuell schon als veraltet gelten könnte. In Kombination mit der von Musk angekündigten autonomen Fahrtechnik könnte es sich laut Autoweek allerdings schwierig gestalten, den Entwurf unter einem Verkaufspreis von 25.000 US-Dollar umzusetzen. Inwiefern sich der Model 2 also an seinem großen Bruder orientieren wird, bleibt zunächst abzuwarten.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: John Keeble/Getty Images, Nadezda Murmakova / Shutterstock.com
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03.10.2024 | Tesla Neutral | Goldman Sachs Group Inc. |
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24.10.2024 | Tesla Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
24.10.2024 | Tesla Sell | UBS AG | |
11.10.2024 | Tesla Underperform | Bernstein Research |
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