BoE/Bailey: Substanzielle Bedrohung der Weltwirtschaft durch höhere Zölle

05.03.25 17:39 Uhr

Von Paul Hannon

DOW JONES--Der Gouverneur der Bank of England (BoE), Andrew Bailey, sieht in den höheren Zölle eine "substanzielle" Bedrohung der Weltwirtschaft. "Die Risiken für die britische Wirtschaft und die Weltwirtschaft sind erheblich", sagte Bailey.

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Nach Baileys Worten sind Handelsungleichgewichte ein Problem, da einige Volkswirtschaften wie China hohe Überschüsse aufweisen, während die USA und Großbritannien große Defizite haben. "China muss die Frage beantworten, warum die Binnennachfrage so schwach ist", sagte Bailey.

Die schwache Inlandsnachfrage hat es auch Deutschland ermöglicht, hohe Handelsüberschüsse einzufahren. "Deutschland hat das gleiche Problem, aber in den letzten 24 Stunden hat Deutschland etwas ziemlich Radikales getan", so Bailey.

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Der Notenbank-Chef wies darauf hin, dass die US-Regierung ein hohes Haushaltsdefizit habe, was normalerweise mit großen Handelsdefiziten einhergehe. Es wäre besser für das globale Wachstum, wenn diese Probleme durch Verhandlungen gelöst würden, anstatt durch Zollerhöhungen nach dem Gießkannenprinzip. "Der richtige Ort, um diese Probleme zu lösen, ist ein multilaterales Forum", sagte Bailey.

Die Haltung von US-Präsident Donald Trump gegenüber internationalen Abkommen und Gremien hat zu Spekulationen geführt, dass die USA sich aus dem Internationalen Währungsfonds und der Weltbank zurückziehen könnten. Beide Institutionen waren nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet worden, um eine Wiederholung der Großen Depression zu verhindern. "Das wäre sehr schädlich für die Welt", sagte Bailey.

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DJG/DJN/brb/ros

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March 05, 2025 11:39 ET (16:39 GMT)