Berkshire Hathaway

HV-Party: Buffett ohne Nachfolger - und mit weiteren Problemen

29.04.13 14:00 Uhr

Die Hauptversammlung der Berkshire Hathaway ist eine Kultveranstaltung für Value-Fans. Doch dieses Mal wird Warren Buffett auch kritische Fragen beantworten müssen.

Werte in diesem Artikel
Aktien

291,45 EUR 0,25 EUR 0,09%

438,85 EUR 1,60 EUR 0,37%

60,19 EUR 0,20 EUR 0,33%

101,52 EUR 0,20 EUR 0,20%

561,50 EUR 7,50 EUR 1,35%

211,20 EUR 1,90 EUR 0,91%

113,62 EUR 0,24 EUR 0,21%

27,93 EUR 0,08 EUR 0,29%

70,70 EUR 1,88 EUR 2,73%

Indizes

42.518,3 PKT 221,2 PKT 0,52%

1.498,5 PKT -50,4 PKT -3,25%

20.757,4 PKT -27,3 PKT -0,13%

16.213,5 PKT -222,6 PKT -1,35%

2.851,8 PKT -6,7 PKT -0,23%

5.842,9 PKT 6,7 PKT 0,11%

von Tim Schäfer, Euro am Sonntag

Es ist das Happening des Kapitalismus. Wenn am 4. Mai Warren Buffett in Omaha auf die Bühne tritt, werden ihm rund 40.000 Aktionäre aus allen Kontinenten zujubeln. Das Programm hat erfahrungsgemäß hohen Unterhaltungswert: Vorstandschef Buffett und sein Vize Charlie Munger sind für einen witzigen Schlagabtausch bekannt. Mehrere Stunden nehmen sich die beiden Zeit, auch um Fragen aus dem Publikum zu beantworten.

Wer­bung

Ansonsten wird zur Hauptversammlung von Berkshire Hathaway viel geboten: Der Möbelmarkt Nebraska Furniture Mart und der Juwelier Borsheims laden die Aktionäre zu Partys mit Spezialrabatten ein. Andere Firmen aus dem Berkshire-Konglomerat wie der Flugzeugvermieter NetJets trommeln ebenfalls. Und hier und da tauchen Buffett und Munger auch persönlich auf.

Seit 48 Jahren steht Warren Buffett an der Spitze seiner Beteiligungsfirma Berkshire Hathaway. Die Bilanz ist sensationell: Er baute das Eigenkapital um durchschnittlich 19,7 Prozent jährlich aus. Es wuchs von 19 auf 114.214 Dollar je Aktie. Viele Anleger der ersten Stunde sind längst Millionäre.

Wer­bung

Der Fluch des Erfolgs
Doch auch Berkshire steht vor Herausforderungen. Ein Problem ist der Erfolg. Das Portfolio ist so groß geworden, dass es immer schwerer wird, signifikante Steigerungen zu erzielen. Buffett benutzt gern das Bild einer Safari mit Elefanten und einer Schrotflinte: Dem Jäger Buffett laufen schlicht und ergreifend nicht mehr so viele Elefanten vor die Flinte. Im vergangenen Jahr brachte Buffett keine großen Deals zustande. Im Februar 2013 übernahm er anteilig den Ketchup-Hersteller Heinz. Er hatte sich hierbei mit dem brasilianischen Investor Jorge Paulo Lemann zusammengetan. Im März beteiligte er sich an der Investmentbank Goldman Sachs.

Am hohen Barmittelbestand hat sich indes kaum etwas geändert. Es lagen zum Jahreswechsel 42 Milliarden Dollar in der Kriegskasse. Und das Portfolio wirft stetig neues Geld ab. Dennoch weigert sich Buffett hartnäckig, im großen Stil eigene Aktien zurückkaufen oder Geld direkt an die Aktionäre auszuschütten. Seit Jahren fordern Aktionäre eine Dividende. Auf der diesjährigen Hauptversammlung dürfte dieser Wunsch häufiger in den Wortmeldungen vorkommen, weil es Buffett in den vergangenen vier Jahren nicht gelang, den amerikanischen Aktienindex S & P 500 zu schlagen. Sollte die Durststrecke anhalten, könnte Buffett womöglich eine Dividendenaufnahme im nächsten Jahr in Erwägung ziehen, kalkulieren zumindest einige Börsianer.

Wer­bung

Der Kern von Berkshire ist so stark wie nie zuvor. Im vergangenen Jahr steuerten erstmals die fünf größten Töchter außerhalb des Versicherungsgeschäfts mehr als zehn Milliarden Dollar Profit bei. Diese „fünf Powerhäuser“, wie sie Buffett nennt, sind der Eisenbahnkonzern BNSF, der Werkzeugbauer Iscar, der Chemiespezialist Lubrizol, die Elektronikgruppe Marmon und der Versorger MidAmerican Energy. Zum Brot- und-Butter-Geschäft zählen ferner Versicherungen wie Geico, deren Prämieneinnahmen Buffett an der Börse investiert.

Ein schweres Erbe
Die bedeutendsten Aktienbeteiligungen sind Coca-Cola (8,9 Prozent des Grundkapitals), IBM (6,1 Prozent), Wells Fargo (8,3 Prozent) und American Express (13,7 Prozent). Neu auf der Einkaufsliste landete im vergangenen Jahr der Satellitenfernsehbetreiber DirecTV. Buffett stockte bei der Raffinerie Phillips 66, die von ConcoPhillips abgespalten wurde, seinen Anteil auf.

Die wohl größte Herausforderung für Berkshire ist das Alter der wichtigsten Entscheidungsträger: Buffett ist 82 Jahre alt, Munger sogar 89. Nachfolger sind offiziell noch nicht benannt, es gibt aber Kandidaten: Buffett hat die ehemaligen Hedgefondsmanager Todd Combs und Ted Weschler angeheuert, die unter genauer Beobachtung des Altmeisters aufgebaut werden. Beide erhielten zunächst vergleichsweise kleine Beträge, jeweils 1,75 Milliarden Dollar. Inzwischen hat jeder fast fünf Milliarden Dollar unter seinen Fittichen. Bei kleineren Investments können die Buffett-Zöglinge eigenverantwortlich vorgehen — Aktienengagements, die über eine Milliarde Dollar hinausgehen, müssen offenbar mit dem Altmeister persönlich abgestimmt werden.

Sollten Combs und Weschler eines Tages einmal die komplette Kon­trolle über das Gesamtportfolio übernehmen, dürfte ihnen ein anderer Buffett über die Schulter schauen: Howard Graham Buffett, der 58 Jahre alte Sohn der Investmentlegende, soll mittelfristig die Rolle des Chairman, eine Art Aufsichtsratsvorsitz, bei Berkshire Hathaway übernehmen. Ganz ohne Buffett geht es eben nicht.

Investor-Info

Berkshire Hathaway
Nicht mehr günstig

Die Buffett-Aktie hat zuletzt deutlich zugelegt. Die Investment Holding notiert 38 Prozent über Buchwert. Nicht mehr billig, aber unter dem Niveau der Jahre 2002 bis 2008, als der Aufschlag bei über 50 Prozent lag. Die Berkshire-Aktie gibt es in zwei Ausführungen: Das Original (ISIN: US 084 670 108 6) kostet derzeit rund 160.000 Dollar. Die Alternative für kleinere Geldbeutel sind die B-Aktien oder „Baby-Berkshires“ für etwas über 100 Dollar.

Kursziel der B-Aktie: 95,00 Euro
Stopp: 65,00 Euro

Ausgewählte Hebelprodukte auf American Express

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf American Express

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Nachrichten zu Berkshire Hathaway Inc. B

Wer­bung

Analysen zu Berkshire Hathaway Inc. B

DatumRatingAnalyst
17.05.2012Berkshire Hathawa b kaufenDer Aktionär
08.05.2012Berkshire Hathawa b overweightBarclays Capital
04.10.2011Berkshire Hathawa b overweightBarclays Capital
29.08.2011Berkshire Hathawa b overweightBarclays Capital
17.06.2011Berkshire Hathawa b kaufenFuchsbriefe
DatumRatingAnalyst
17.05.2012Berkshire Hathawa b kaufenDer Aktionär
08.05.2012Berkshire Hathawa b overweightBarclays Capital
04.10.2011Berkshire Hathawa b overweightBarclays Capital
29.08.2011Berkshire Hathawa b overweightBarclays Capital
17.06.2011Berkshire Hathawa b kaufenFuchsbriefe
DatumRatingAnalyst
11.05.2010Berkshire Hathaway "equal-weight"Barclays Capital
14.04.2010Berkshire Hathaway "equal-weight"Barclays Capital
23.08.2007Berkshire Hathaway haltenWertpapier
DatumRatingAnalyst

Keine Analysen im Zeitraum eines Jahres in dieser Kategorie verfügbar.

Eventuell finden Sie Nachrichten die älter als ein Jahr sind im Archiv

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Berkshire Hathaway Inc. B nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"