Autonomie-Frage

NASDAQ-Wert Tesla kämpft weiter mit Problemen bei FSD-Software: Beta-Test mündet fast in eine Katastrophe

07.07.23 23:28 Uhr

NASDAQ-Wert Tesla kämpft weiter mit Problemen bei FSD-Software: Beta-Test mündet fast in eine Katastrophe | finanzen.net

Tesla-Chef Elon Musk persönlich sagte kürzlich, es mache den Unterschied zwischen einem hohen Wert für Tesla und praktisch nichts aus, ob es dem Fahrzeughersteller gelingt, das Problem des "Full Self-Driving" (FSD) technisch zu lösen. Hierbei liegt noch viel Arbeit vor Tesla - dies verdeutlichte zuletzt ein Beta-Test der FSD-Software.

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• Befürworter und Gegner von Teslas Full Self-Driving-Software stehen sich unversöhnlich gegenüber
• Beta-Test-Fahrt zwischen zwei Kontrahenten endete beinahe in einem Fiasko
• FSD-Tests werden wohl bald auch in Europa stattfinden



Es gibt kaum ein Thema, das Auto-Experten so sehr polarisiert wie die Full Self-Driving (FSD)-Software des US-Elektroautobauers Tesla. Während einige Fachleute darin den Heiligen Gral der künftigen Mobilität erkennen und schon bald mit einer massenhaften Anwendung auf den internationalen Straßen rechnen, wollen andere die ganze Software, die nach wie vor einige erhebliche Mängel aufweist, lieber heute als morgen verbieten. Zu der ersten Gruppe der FSD-Enthusiasten gehört der Tesla-Großinvestor und Milliardär Ross Gerber. Demgegenüber steht Software-Unternehmer Dan O’Dowd, der einer der führenden Figuren der Anti-FSD-Kampagne ist. Das Pikante: Kürzlich trafen sich die beiden Kontrahenten für einen Praxistest, bei dem sie die FSD-Software auf kalifornischen Straßen für eine Stunde Probe fuhren. Wie angesichts der äußerst unterschiedlichen Ansichten der beiden Unternehmer zu erwarten war, verlief die Fahrt alles andere als gemütlich.

Die gefährliche Probefahrt mit der neuen FSD-Software

Anstelle einer Annäherung ihrer Positionen dürfte die Testfahrt die Fronten weiter verhärtet haben. Der Hauptgrund dafür liegt in einer Gefahrensituation, die beinahe in einen schweren Unfall mündete. In einem Twitter-Video, das von FSD-Kritiker O'Dowd hochgeladen wurde, kann man den Hergang der Schocksekunde nachvollziehen. Wie in dem Ausschnitt des Live-Streams zu sehen ist, fuhr Gerber - begleitet von O'Dowd auf dem Beifahrersitz - mit einem Tesla Model S mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 35 Meilen pro Stunde (etwa 56 km/h) auf eine gut beschilderte Kreuzung mit einem Stopp-Schild zu. Auf dem Display des Model S wird jenes Stopp-Schild offensichtlich erkannt, da es angezeigt wird. Nichtsdestotrotz fährt der Tesla in beinahe unveränderter Geschwindigkeit in die Kreuzung ein - bis ein weißer Audi von der rechten Seite gefährlich nahe kommt und Gerber selbstständig kräftig auf die Bremse treten muss. "Ich habe gebremst", muss Gerber in dem Video auf Nachfrage von O’Dowd zugeben. Es sei zwar möglich gewesen, dass die FSD-Software noch rechtzeitig die Bremse betätigt hätte, jedoch sei dies keineswegs garantiert und definitiv sehr eng geworden. Immerhin war auf dem Bildschirm noch eine eingeplante Stopp-Linie zu sehen, jedoch fast mitten auf der Kreuzung mit der vorfahrtsberechtigten Straße. Kurzum: Es ist wahrscheinlich, dass die FSD-Software gar nicht oder zu spät gebremst hätte und nicht nur einen Totalschaden, sondern eventuell auch Verletzungen der (Mit-)Fahrer verursacht hätte.

Unterschiedliche Interpretationen: Gerber vs. O'Dowd

Bezeichnend für den hitzigen Streit rund um die Software von Tesla ist, dass selbst die brenzlige Testfahrt sehr unterschiedliche Interpretationsmuster hervorrief. Während Gerber von einer alles in allem ruhigen Fahrt mit der FSD-Software sprach, so zeigte sich O'Dowd entsetzt von dem Beinahe-Unfall. Er postete umgehend den Ausschnitt des Live-Streams mit der brenzligen Situation auf seinem Twitter-Account und versah das Video mit der Forderung: "Teslas FSD hat versucht, uns in einer Stunde Stadtfahrt zu töten! Jeder sollte verlangen, dass es sofort verboten wird."

Gerbers Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Seiner Meinung nach täten sich Tesla-Hasser schwer, die Realität zu akzeptieren: Die aktuelle Version der Beta-Software FSD 11.4.4 sei "wirklich gut". Zudem forderte Gerber laut "Teslamag" seinen Kontrahenten O'Dowd dazu auf, die "falsche Werbung" von Twitter zu entfernen, zumal ohne Genehmigung Bilder von ihm verwendet wurden.

Fest steht: Die FSD-Software von Tesla dürfte auch in den kommenden Monaten noch für reichlich Gesprächsstoff sorgen. Ob Tesla tatsächlich der Vorreiter einer vermeintlichen Autonomous Driving-Revolution wird, bleibt abzuwarten. Die hitzige Beta-Testfahrt der beiden bekannten Unternehmer zeigt unterdessen, wie groß der Interpretationsspielraum von Teslas FSD-Software ist: Obwohl Gerber und O'Dowd genau die gleiche Fahrt erlebten, gingen die Bewertungen himmelweit auseinander. Weitere Tests von neutraler eingestellten Experten sind folglich unausweichlich. Bald dürfte indessen auch Europa bei den Beta-Tests der FSD-Software für das Autopilot-System mit einbezogen werden, wie "Teslamag" berichtete. Demnach hat ein Tracker-Dienst bereits mehrere Tesla-Autos mit einer aktuellen Version der Software unter anderem in Deutschland, Belgien und Dänemark registriert.

Redaktion finanzen.net

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