Microsoft: Gerüchte um Todesurteil für die Xbox

Der Technologiekonzern Microsoft hat gut laufende Spielekonsolen auf dem Markt. Doch glaubt man Analysten, hat der Konzern das Todesurteil für seinen gesamten Geschäftszweig selbst unterschrieben.
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Auf der Electronic Entertainment Expo, kurz E3, hat Microsoft mit der Ankündigung von gleich zwei neuen Spielekonsolen überrascht - und kickt sich damit möglicherweise selbst aus dem kompletten Marktsegment.
Analysten glauben an Aus der Xbox
Die Analystenfirma DFC malt ein düsteres Bild für die Zukunft der Konsolensparte von Microsoft. Schuld sei der Konzern selbst, so die Experten. Auf der Spielemesse Electronic Entertainment Expo stellte der Technikriese eine Xbox One Slim in Aussicht, einen schlankeren und stärkeren Nachfolger des aktuellen Modells. Zeitgleich kündigte Microsoft aber auch die "Scorpio" an, bei der man Käufern eine deutlich höhere Leistung verspricht und insbesondere grafiklastige Spiele besser darstellen will. Damit habe der Konzern das Schicksal seiner Xbox besiegelt, fürchten die Analysten, denn mögliche Kunden der Xbox One Slim werden nun wahrscheinlich auf die voraussichtlich deutlich leistungsstärkere Scorpio warten, die 2017 auf den Markt kommen soll.Kehrt Microsoft der Konsolensparte komplett den Rücken?
Neben dieses marketingtechnisch fragwürdigen Timings bei der Produktankündigung sehen die Analysten aber noch ein weiteres - langfristig deutlich größeres - Manko: Die Tatsache, dass Microsoft immer mehr eine plattformübergreifende Strategie entwickelt. Viele Spiele, die bislang vorrangig für Konsolen produziert wurden, lassen sich nun auch auf Windows 10 spielen. Eine Übertragung der Spieledaten soll problemlos möglich sein, verspricht der Software-Riese. Das könnte der Tod für die Microsoft-Konsolensparte als Ganzes bedeuten, fürchten die Experten von DFC. Der Anreiz, Geld für eine Microsoft-Konsole auf den Tisch zu legen, ist gering, wenn ein PC-Upgrade ebenso zum Ziel führt. "Die größte Frage ist, ob Microsoft überhaupt noch eine Games-Abteilung haben wird, wenn die Scorpio veröffentlicht wird", heißt es weiter.Keine Zukunft für den Bereich
Dabei führt die Firma insbesondere an, dass der große Konsolen-Konkurrent Sony eine gänzlich gegensätzliche Strategie wie Microsoft fährt. Bei den Asiaten hat sich der Videospielebereich zu einem der Hauptgeschäftstreiber entwickelt, Microsoft scheine in seiner Games-Abteilung hingegen eher so etwas wie ein "hässliches Stiefkind" zu sehen. Bei DFC zeigt man sich vom Konsolen-Aus überzeugt: "Es stellt sich nicht die Frage, ob Microsoft das Videospiel-Business verlassen wird, sondern wann und wie sie es tun."Claudia Stephan, Redaktion finanzen.net
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