Warum investiert Warren Buffett eigentlich nicht in Tesla?
Wenn Starinvestor Warren Buffett über mögliche neue Investments sinniert, hängen viele Anleger an seinen Lippen. Nun sucht der Milliardär erneut ein Investitionsprojekt - Passt Tesla ins Bild?
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Beim diesjährigen Aktionärstreffen von Berkshire Hathaway warteten Anleger und Marktbeobachter wieder mit Spannung auf den Auftritt von Starinvestor Warren Buffett. Besonders Hinweise auf mögliche geplante neue Investitionen lassen Anleger aufhorchen - schließlich hat Buffett über die Jahre ein sicheres Händchen für lohnenswerte Investments bewiesen. Und auch in diesem Jahr ließ der Multi-Milliardär wieder durchblicken, wohin die Reise für ihn und sein Investmentvehikel in Zukunft gehen soll.
"Hunger auf Solar"
Denn Warren Buffett ist hungrig. Er habe "großen Appetit auf ein Solar- oder Windprojekt", so der Starinvestor. Bei seiner Suche nach einem möglichen Investitionsziel backt das "Orakel von Omaha" keine kleinen Brötchen, sondern denkt in großen Dimensionen. "Wenn morgen jemand mit einem Solarprojekt vorstellig wird, das eine Milliarde oder drei Milliarden Dollar benötigt, sind wir dabei", so der 86-Jährige. "Je mehr, desto besser", fügte der Investor auf dem jährlichen Aktionärstreffen noch an.
Buffett investiert bereits im Energiesektor
Geld in Energieprojekte zu stecken, ist für Buffett kein Neuland. Tatsächlich ist er in diesem Bereich bereits seit geraumer Zeit aktiv. Im Zentrum des Geschäftsbereiches steht die Tochtergesellschaft Berkshire Hathaway Energy, die an diversen Energieunternehmen beteiligt ist. Das Unternehmen ist mit MidAmerican Energy, PacifiCorp oder NV Energy in verschiedenen US-Bundesstaaten aktiv, auch Northern Natural Gas, die über das größte innerstaatliche Pipeline-Netz verfügen, gehören zum Unternehmen. Mit BHE Renewables treibt Berkshire Hathaway zudem Solar,- Wind-, Geothermal- und Wasserkraftprojekte voran.
Passt Tesla ins Buffett-Portfolio?
Auf der Suche nach Anlagemöglichkeiten könnte auch ein milliardenschweres, börsennotiertes Automobilunternehmen ins Visier von Warren Buffett geraten: Tesla. Schließlich ist der Konzern von Elon Musk inzwischen weitaus mehr als ein Elektroautobauer. Geht es nach Musk, wird Tesla ein führender Spezialist im Markt für Erneuerbare Energien. Auf dieses Ziel arbeitet Musk akribisch hin. Mit der - am Markt durchaus umstrittenen - Übernahme von SolarCity hat sich der Firmenchef Know-How und Technik im Solarbereich ins Unternehmen geholt. Die Richtung ist klar: Tesla soll ein integriertes Gesamtunternehmen werden, das Kunden vom Elektroauto und den dazu passenden Batterien bis hin zu Solaranlagen auf dem Dach, die nicht nur das Haus sondern auch das Auto mit Strom versorgen, alles aus einer Hand anbietet. Und: Tesla braucht Geld. Wachstum ist teuer und noch ist der Musk-Konzern nicht profitabel. Zwar will das Unternehmen mit dem Model 3 den Einstieg in den Massenmarkt schaffen und dann Elektroautos in großer Zahl unters Volk bringen, ob angesichts des kolpotierten Verkaufspreises von 35.000 US-Dollar aber genügend Geld übrig bleibt, um Tesla dauerhaft in die schwarzen Zahlen zu führen, ist zumindest fraglich.
Ein zukunftsfähiger Konzern, dessen Geschäftsfeld Erneuerbare Energien sind und der Kapitalbedarf hat? Eigentlich ein No-Brainer für Warren Buffett, möchte man meinen.
Das spricht gegen einen Einstieg
Doch der Schein trügt - denn dass der Starinvestor auf der Suche nach einem Solarinvestment ausgerechnet bei dem Musk-Konzern landet, ist mehr als unwahrscheinlich. Denn Buffett hat bereits einen Elektroautobauer im Portfolio - den chinesischen Marktführer BYD. Seit 2008 hat der Berkshire Hathaway-Chef die Aktie der Chinesen im Depot - und seit diesem Zeitpunkt hat der BYD-Anteilsschein Buffett eine satte Performance beschert. Aus dem ursprünglichem Investment von 230 Millionen Dollar wurden zwischenzeitlich mehr als 1,2 Milliarden Dollar - das Investment von Buffett hat sich also verfünffacht. Unwahrscheinlich, dass der Altmeister eine solche Performance mit Tesla-Aktien noch toppen kann. Denn zwar sehen viele Analysten auch bei dem Konzern von Elon Musk noch Luft nach oben, auf eine Verfünffachung des Aktienkurses setzt allerdings wohl kaum jemand. Schließlich sind Tesla-Aktien mit 307,58 US-Dollar bereits sehr teuer - bei der Marktkapitalisierung von mehr als 50 Milliarden US-Dollar spielt das Unternehmen inzwischen in einer Liga mit den Traditionskonzernen Ford und General Motors.
Doch es ist nicht allein der hohe Preis, der Buffett von einem Einstieg bei Tesla abhalten dürfte. Das Unternehmen ist für Buffetts Investmentstrategie zudem noch zu jung. Wirft man einen genauen Blick auf die Aktien, in die Berkshire Hathaway investiert, wird klar: Der Altmeister investiert in der Regel vorrangig in Unternehmen, die bereits seit Jahrzehnten am Markt sind. Denn Buffett setzt auf nachhaltige Wachstums- und Gewinnentwicklung und Verlässlichkeit. Zwei Faktoren, die der erst 2013 gegründete Tesla-Konzern (noch) nicht vorweisen kann.
Das Risiko, dass Tesla diese Buffett-Einstiegskriterien in der Zukunft möglicherweise irgendwann erfüllen wird und Buffett dann nicht im Boot ist, wird der Starinvestor wohl eingehen. Zum aktuellen Zeitpunkt wird sich Warren Buffett auf der Suche nach Einstiegsmöglichkeiten allerdings aller Voraussicht nach bei anderen Unternehmen umschauen.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Adam Jeffery/CNB/CNBCU/Photo Bank via Getty Images
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