Kaufgelegenheit oder radioaktiv? An der Facebook-Aktie scheiden sich die Geister
Die Facebook-Aktie hat die schwärzesten Tage seit Jahren hinter sich. Nun debattieren Analysten, ob sich ein Einstieg bereits wieder lohnt. Während es zu den aktuellen Aussichten des Papiers durchaus Kontroversen gibt, scheint die langfristige Richtung klar.
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Der Skandal um den Missbrauch der Daten von Millionen Facebook-Nutzern durch die Analysefirma Cambridge Analytica brachte das soziale Netzwerk zum Wochenbeginn in arge Bedrängnis. Von Montag bis Mittwoch verlor das Papier rund 8 Prozent an Wert. Auch Aussagen von Facebook-Chef Mark Zuckerberg, der am Mittwochabend nach längerem Schweigen Fehler einräumte, können den Aktienkurs des weltgrößten sozialen Netzwerks nicht stützen: Am Donnerstag geht es für das Papier im US-Handel erneut deutlich abwärts.
Kursverluste zum Einstieg nutzen…
Die Kursverluste zeigen, dass die Anleger momentan den Glauben an Facebook verloren haben und sich scharenweise von dem Papier trennen. Doch womöglich ist die Panik übertrieben. Analyst Andy Hargreaves von KeyBank Capital Markets rät Anlegern jedenfalls, gegen den Strom zu schwimmen. Laut "MarketWatch" sieht der Experte momentan eine riesige Kaufgelegenheit und glaubt, dass jetzt der beste Zeitpunkt sei, um in das Social Network zu investieren - auch wenn die finalen Auswirkungen des Skandals noch nicht ganz absehbar seien.
Für seine Empfehlung bringt Hargreaves auch einige Argumente vor: So würde sich der Skandal und der damit verbundene Aufschrei nicht auf aktuelle Vorgänge, sondern auf Ereignisse aus der Vergangenheit beziehen. Schließlich geht es darum, dass Cambridge Analytica die Daten im Wahlkampf von Donald Trump - also vor Herbst 2016 - bezogen und genutzt habe. Seitdem habe Facebook begonnen, viel in die Sicherheit und die Verbesserung des Newsfeeds zu investieren. Außerdem dürften die Konsequenzen des Skandals, egal wie sie letztendlich aussehen, laut der Einschätzung des Analysten kein allzu großes Problem für Facebooks Fähigkeit darstellen, Geld zu verdienen. "Das Risiko für Facebooks langfristige Geldschöpfung dürfte in jedem Fall gering sein, was nahelegt, dass der Hype und das Momentum eine Kaufgelegenheit schaffen", so Hargreaves. Spätestens bei der Vorlage der nächsten Quartalszahlen, die für Ende April oder Anfang Mai erwartet werden, werde sich zeigen, dass die durch die aktuellen Schlagzeilen erzeugte Panik übertrieben sei. Anleger, die also jetzt zugreifen, während die Facebook-Aktie besonders günstig ist, könnten spätestens dann von einem Kursanstieg profitieren.
… oder doch besser abwarten?
Andy Hargreaves ist jedoch nicht der einzige Analyst, der sich aktuell mit dem Papier beschäftigt. Auch andere Experten nehmen die Facebook-Aktie gerade ganz genau unter die Lupe - und kommen zum Teil zu einem anderen Ergebnis. Boris Schlossberg von BK Asset Management warnte am Mittwoch etwa gegenüber "CNBC", dass die Facebook-Aktie zu instabil wäre, um sie jetzt zu kaufen. "Die Aktie ist momentan ohne Zweifel radioaktiv", so die klare Einschätzung des Experten.
Anders als Hargreaves glaubt Schlossberg nicht, dass der aktuelle Skandal folgenlos für Facebooks Kerngeschäft bleiben und schnell vergessen sein werde. Stattdessen werde sich das Wachstum des sozialen Netzwerks bei der wichtigen Zielgruppe der Millennials, das zuletzt sowieso schon schwächelte, laut Schlossberg durch den Datenskandal weiter abschwächen und so der Marke schaden. "Ich glaube, dass die Facebook-Aktie in der nächsten Zeit mit enormem Gegenwind zu kämpfen haben wird", warnte der Marktstratege. Die aktuelle #deleteFacebook-Kampagne, die unter anderem prominente Unterstützer wie den Whats-App-Gründer hat, scheint ihm Recht zu geben.
Während Schlossberg also kurzfristig von einem Kauf abrät, nähert er sich bei der längerfristigen Betrachtung doch wieder der Einschätzung von Hargreaves an. Die Aktie habe auf lange Sicht durchaus Potenzial, glaubt Schlossberg - und zwar, weil Facebook eben nicht nur aus dem skandalgebeutelten sozialen Netzwerk bestehe, sondern auch Instagram und WhatsApp zum Unternehmen gehören. Diese anderen Komponenten könnten auf lange Sicht das Zünglein an der Waage sein. "Letztendlich wird die Aktie ein ungemein guter Deal werden", glaubt der Analyst von BK Asset Management "Aber gerade jetzt würde ich definitiv die Finger von ihr lassen, da die Risiken noch nicht vollständig bekannt sind".
Redaktion finanzen.net
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20.12.2024 | Meta Platforms (ex Facebook) Outperform | RBC Capital Markets | |
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31.10.2024 | Meta Platforms (ex Facebook) Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
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31.10.2024 | Meta Platforms (ex Facebook) Kaufen | DZ BANK | |
31.10.2024 | Meta Platforms (ex Facebook) Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
31.10.2024 | Meta Platforms (ex Facebook) Buy | UBS AG |
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02.02.2023 | Meta Platforms (ex Facebook) Halten | DZ BANK | |
27.10.2022 | Meta Platforms (ex Facebook) Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
28.07.2022 | Meta Platforms (ex Facebook) Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
21.07.2022 | Meta Platforms (ex Facebook) Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
29.06.2022 | Meta Platforms (ex Facebook) Neutral | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
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12.05.2022 | Meta Platforms (ex Facebook) Hold | HSBC | |
05.12.2019 | Facebook Reduce | HSBC | |
31.01.2019 | Facebook Sell | Pivotal Research Group | |
31.10.2018 | Facebook Sell | Pivotal Research Group | |
12.10.2018 | Facebook Sell | Pivotal Research Group |
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