Apple will iPhone-Chips wohl in Eigenregie bauen - Dialog-Aktien brechen ein
Der Technologiekonzern Apple will laut einem Pressebericht künftig Chips für das iPhone in Eigenregie herstellen.
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Das berichtete die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei" am Donnerstag. Das Blatt berief sich auf namentlich nicht genannte Industriekreise. Wie es weiter hieß, soll die Entwicklung der neuen Computerchips bereits Anfang 2018 starten. Die Aktien des Zulieferers Dialog Semiconductor sackten in der Folge ab.
Mit der Maßnahme will Apple die Abhängigkeit vom Chiphersteller Dialog ein Stück weit zurückfahren, wie es weiter hieß. Bei den fraglichen Computerchips handelt es sich um Bauteile, mit denen verschiedene Funktionen wie zum Beispiel der Stromverbrauch von Smartphones gesteuert wird.
Auf Nachfrage der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX sagte ein Sprecher von Dialog Semiconductor, die Geschäftsbeziehungen entsprächen "dem normalen Geschäftsverlauf".
An der Börse reagierten die Aktien von Dialog Semiconductor mit starken Kursverlusten auf den Pressebericht aus Japan. Im Nachmittagshandel brachen die Papiere des deutsch-britischen Unternehmens zeitweise auf 28,53 Euro ein. Das war der tiefste Stand seit August 2016. Zuletzt notierten die Papiere noch 16,31 Prozent im Minus bei 31,055 Euro.
Befürchtungen über negative Folgen der großen Abhängigkeit von Apple hatten die Anteilsscheine bereits im April kräftig belastet. Damals hatte Analyst Karsten Iltgen vom Bankhaus Lampe Anzeichen gesehen, dass der Dialog-Großkunde eigene integrierte Schaltkreise für das Strommanagement (PMIC) entwickelt und damit die Chips des TecDax-Unternehmens zumindest teilweise ersetzen könnte. Ab 2019 könnten Eigenentwicklungen demnach in iPhones eingesetzt werden, hatte der Analyst geschrieben.
Analyst Robin Brass von der Privatbank Hauck & Aufhäuser (H&A) erachtete die Wahrscheinlichkeit als gering, dass Apple schon ab 2018 die Powermanagement-Chips von Dialog durch eigene Produkte ersetzt. "Ich kann mir zwar vorstellen, dass so etwas passieren wird, aber nicht so schnell", sagte Brass der Nachrichtenagentur Bloomberg. Normalerweise würden die Verträge immer für die übernächste iPhone-Generation gemacht, so dass Dialog bereits wissen müsse, wenn es einen Ersatz für die eigenen Produkte geben sollte.
Die nun wieder hochgekochte Angst der Dialog-Aktionäre muss auch vor dem Hintergrund des Umgangs von Apple mit einem anderen Lieferanten gesehen werden: So hatte Apple im Frühjahr angekündigt, an einer eigenen Technologie für die Grafikchips seiner Mobilgeräte wie iPhones und iPads zu arbeiten. Die Aktie des britischen Zulieferers Imagination Technologies hatte daraufhin schlagartig fast zwei Drittel ihres Werts verloren.
Die Kursverluste vom April - damals waren die Dialog-Papiere fast bis auf 30 Euro gefallen - hatten die Aktien damals recht schnell wettgemacht. Nach abermaligen Kursverlusten pendelten sie dann bis zuletzt über weite Strecken zwischen etwa 36 und 40 Euro./jkr/mis/jha/das
TOKIO/LONDON (dpa-AFX)
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