Vermögensverwalter-Kolumne

Langfristig attraktives Einstiegsniveau

25.01.16 11:47 Uhr

Langfristig attraktives Einstiegsniveau | finanzen.net

2016 begann für Aktionäre alles andere als erfreulich und es scheint, dass der seit 2009 anhaltende Börsenaufschwung sich seinem Ende entgegenneigt.

Von Ralph Rickassel, PMP Vermögensmanagement in Düsseldorf, eine Niederlassung der Donner & Reuschel Lux S.A.

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Dabei sind die Prognosen für das Wirtschaftswachstum in Deutschland mit durchschnittlich 1,7 Prozent auch für 2016 deutlich positiv. Der niedrige Ölpreis entlastet die privaten Haushalte spürbar und unterstützt damit den privaten Konsum, während Unternehmer eine deutliche Entlastung bei Transport und Energiekosten erfahren. Doch die Finanzmärkte interpretieren das anders.

In der Banken- und Wirtschaftskrise markierte der Deutsche Leitindex im Jahr 2009 sein Tief bei 3.666 Punkten. Die deutsche Wirtschaft sank damals mit fünf Prozent so tief wie nie zuvor seit dem Ende des zweiten Weltkriegs. Von da an ging es für Dax und Konjunktur im Gleichschritt aufwärts. Trotz der positiven Wirtschaftsaussichten scheinen sich Börsen- und Konjunkturzyklus nun zu trennen. An der Börse wird die Zukunft gehandelt und die ist aus ihrer Sicht nicht so rosig, wie uns Mario Draghi weismachen will.

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Großen Anteil an der jahrelangen Erholung hatte die Politik des billigen Geldes der Notenbanken. Die USA haben dieser Politik nun den Rücken gekehrt und einen ersten Zinsschritt gewagt. Auch wenn Mario Draghi in Europa seinem Aufkaufprogramm (noch)treu bleibt, die Kapitalmärkte lassen sich nicht vorschreiben, wie hoch die Zinsen sein sollen. Das haben alle Anleger im Mai letzten Jahres gespürt, als das langfristige Zinsniveau über Nacht um knapp ein Prozent stieg und die Kurse der lang laufenden Anleihen deutlich nachgaben.

China schwächelt, der Motor in den USA stottert und der soeben durchgeführte Zinsschritt der Fed wird mit Blick auf die hohen Schulden nicht von allen begrüßt. Die Zentralbanken haben ihre Interventionsmöglichkeiten ausgeschöpft und hierin liegt die größte Gefahr bei einer sich abschwächenden Konjunktur. Die geschilderten positiven Effekte des niedrigen Ölpreises deuten die Finanzmärkte negativ, da mangelnde Nachfrage nach dem schwarzen Gold im Einklang mit einer sich abschwächenden Weltwirtschaft steht.

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Natürlich kann man dagegenhalten, dass das Überangebot an Öl nicht einer dramatisch fallenden Nachfrage nach dem Rohstoff geschuldet ist, sondern auch den Tatsachen, dass die Amerikaner durch massives Fracking vom Öl-Importeur zum Öl-Exporteur geworden sind, dass das Ölkartell zerbricht und zum Beispiel Saudi-Arabien die Förderung erhöht, obwohl die Weltmarktpreise nicht kostendeckend sind und zu guter Letzt nun auch Iran, nach Aufhebung der Sanktionen wieder als Anbieter auftritt. Welcher Zyklus recht hat vermag kaum ein Ökonom zu sagen.

Finanzmärkte neigen oft zu Übertreibungen, sowohl nach oben als auch nach unten. Letztendlich aber bilden sie in ihren Kursen die Werte der Börsennotierten Unternehmen ab. Das KGV des Dax beträgt aktuell rund10,7 Prozent, der historische Durchschnitt liegt bei 19 Prozent. Eine sehr breite Spanne zwischen Pessimismus und Hype. Für optimistische und langfristig orientierte Investoren kann die aktuelle Situation ein attraktives Einstiegsszenario sein.

Immer mehr Privatanleger in Deutschland vertrauen bei ihrer Geldanlage auf bankenunabhängige Vermögensverwalter. Frei von Produkt- und Verkaufsinteressen können sie ihre Mandanten bestmöglich beraten. Mehr Informationen finden Sie unter www.vermoegensprofis.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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