Vermögensverwalter-Kolumne

Finanzkompetenz plus Technik ist FinTech = besser

21.12.15 09:31 Uhr

Finanzkompetenz plus Technik ist FinTech = besser | finanzen.net

Es gibt sie noch, die grauen Männer, die jeden Morgen ins Büro kommen, eine gediegene Tasse Tee trinken, die Zeitungen lesen und auf diese Art gut informiert ihre Kunden in Finanzdingen beraten.

Für die E-Mails im Vorzimmer ausgedruckt und in der Postmappe hereingebracht werden. Für die Twitter eine interessante Aktie ist, deren Bedeutung aber doch überschätzt wird. Es gibt sie noch - noch - denn hier erleben wir eine Art, die in Schönheit und Verkrustung eingeht.

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Nun ist weder gegen Tee noch gegen die Zeitung etwas einzuwenden. Schwieriger wird es, wenn Informationsbeschaffung und -verarbeitung antiquiert sind. Und noch kritischer, wenn auch die gesamte Abwicklung noch althergebrachten regeln folgt. Nun mag es diese aussterbende Art fast gar nicht mehr geben. Die Zwischenform des halb-technisierten, halb-informierten Finanzberaters oder auch Vermögensverwalters ist doch allenthalben noch zu finden.

Diese Spezies sieht in ihrer traditionellen Art gerne einen Ausweis besonderer Seriosität. Schließlich überlasse man nicht einem anonymen Computer das Denken und gar das Handeln im Sinne des Kunden. Nur: wie viele Kunden kann jeder dieser Spezialisten denn betreuen? In ruhigen Zeiten wahrscheinlich eine ganze Menge, inklusive Tee und Zeitung. Kommt es aber zu schwierigen Zeiten an der Börse, wollen alle Depots gleichzeitig verändert werden, muss mit allen oder zumindest vielen Kunden gleichzeitig gesprochen werden - schwierig bis unmöglich.

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Deshalb ist eine solche Haltung falsch. Es ist gerade wenn es um das Geld anderer Menschen geht entscheidend, alle Möglichkeiten zu nutzen. Man muss dazu kein FinTech sein. Aber es ist gut, sich in diese Richtung zu orientieren. Denn was die Beratungsdinosaurier wirklich gut können, den persönlichen Kontakt mit dem Kunden pflegen, das kann ein Vermögensverwalter noch viel besser, wenn er die immer wiederkehrende Arbeit dem Rechner überlässt und so viel Zeit gewinnt. Zudem erlauben es FinTech-Funktionen, alle Kunden gleich gut zu beraten.

Technik ist also ein durchaus entscheidender Faktor für den Erfolg von Vermögensverwaltern und Finanzberatern. Sie ist aber lange nicht der einzige. Denn bei aller Technikverliebtheit darf diese niemals Selbstzweck sein. Sie ist die Basis, auf der die eigentliche Stärke besser ausgespielt werden kann. Und die eigentliche Stärke eines Vermögensverwalters ist immer die Kompetenz, das Richtige für die Kunden zu tun, die richtigen Entscheidungen zu treffen, die richtigen Maßnahmen zur richtigen Zeit zu ergreifen.

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FinTechs sind also immer nur so gut wie die Menschen, die dahinterstehen.

Von Uwe Zimmer, Vorstand der Vermögensverwaltung Meridio AG, Köln

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Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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