Vermögensverwalter-Kolumne

"Nachhaltige Anlageprodukte: Sinnvoll oder nur ein Marketing Gag?"

26.10.15 11:09 Uhr

"Nachhaltige Anlageprodukte: Sinnvoll oder nur ein Marketing Gag?" | finanzen.net

Was für kirchliche Einrichtungen selbstverständlich ist, rückt seit Jahren bei Stiftungen, Familiy-Offices und auch bei dem privaten Anleger in den Focus. Viele Investoren möchten nicht nur eine attraktive Rendite erzielen, sondern mit ihrem Investment Gutes tun und die Welt in eine positive Richtung bewegen, nachhaltig eben.

Vvon Ralph Rickassel, Vermögensberater bei der PMP Vermögensmanagement in Düsseldorf, eine Niederlassung der Donner & Reuschel Lux S.A.

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Der Begriff Nachhaltigkeit stammt ursprünglich aus der Forstökonomie des 18. Jahrhunderts und beschreibt umweltschonendes wirtschaften, ohne dabei die ökonomischen und sozialen Anforderungen zu vergessen. Kurz gesagt: "Fälle nicht mehr Holz als nachwachsen kann".

Die Finanzwelt verbindet Nachhaltigkeit gerne mit "grün, ökologisch, sozial, ethisch oder einfach nur "fair". Wer nachhaltige Anlagemöglichkeiten sucht, findet ein schier unendliches Angebot. Oftmals wird dabei angepriesen, dass sozial verantwortliches Investieren mit niedrigeren Risiken bei höheren Renditen einhergeht.

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Aber ist das so?

Renditen fallen nicht vom Himmel und sind bei jeder Investition der Preis für das eingegangene Risiko. Dabei ist es egal ob man in umweltfreundliche Unternehmen oder in ein Rüstungsunternehmen investiert. Die Insolvenz von Procon Regenerative Energien ist ein Beispiel, dass ein nachhaltiges Investment durchaus hohe unternehmerische Risiken birgt.

Hilfe bei der Auswahl versprechen Nachhaltigkeits-Indizes wie zum Beispiel der Dow Jones Sustainbility Index oder der auf Europa beschränkte FTSE-4Good Europe 50". Mit darauf zugeschnittenen ETF´s können Anleger diesen unkompliziert erwerben. Doch wie bei Bio-Nahrungsmitteln ist nicht überall wo nachhaltig draufsteht auch nachhaltig drin.

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Nachhaltigkeitsansprüche sind individuell und wer genau hinsieht, der findet in vorgenannten Indizes gerne auch einmal Unternehmen aus der Öl-Industrie, die an der Katastrophe mit der Bohrinsel Deepwater Horizon im Golf von Mexiko beteiligt waren. British American Tobacco wurde bereits zwölf Mal für konsequentes, nachhaltiges und verantwortliches Wirtschaften ausgezeichnet und ist im Dow Jones Sustainability Index gelistet. Viele Anleger mit Nachhaltigkeitsanspruch lehnen aber Investments in genau solche Unternehmen ab.

Wenn man sich nicht einfach nur von Renditeversprechen locken lässt sondern auch genau prüft in was man investiert, dann ist investieren in Nachhaltigkeit weder ein Modetrend noch ein Marketing Gag. Unsere Gesellschaft wird umweltbewusster und kritischer gegenüber Unternehmen, die sich nicht an ethische oder ökologische Standards halten. Der Boykott von Nokia Produkten, nach der Unternehmensentscheidung Bochum zu schließen, hatte dramatische Imagefolgen für den Konzern.

Gemäß einer Studie der Nachhaltigkeitsforscher Benjamin Peylo und Stefan Schaltegger aus dem Jahr 2014 haben Unternehmen, die ökonomisch, ökologisch und sozial arbeiten ein enormes Potential für einen Wettbewerbsvorteil. Gerade in Krisenzeiten schneiden solche Unternehmen deutlich besser ab als ihre Konkurrenten. Der Trend nachhaltig zu wirtschaften und zu investieren, wird sich sicherlich fortsetzen.

Wer genau wissen will, was sein Geld für die Welt von morgen positives für Gesellschaft und Umwelt leistet, braucht einen Experten, der ihm bei der Zusammenstellung eines Portfolios - gemäß der eigenen Nachhaltigkeitssvorstellung - unterstützt. Denn wie bei einem konventionellen Portfolio gilt auch hier, Rendite und Sicherheit bedingen ein breit diversifiziertes Portfolio.

Immer mehr Privatanleger in Deutschland vertrauen bei ihrer Geldanlage auf bankenunabhängige Vermögensverwalter. Frei von Produkt- und Verkaufsinteressen können sie ihre Mandanten bestmöglich beraten. Mehr Informationen finden Sie unter www.vermoegensprofis.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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