Kurseinbruch bei NVIDIA-Aktie: Ist die Erfolgsstory jetzt zu Ende?
NVIDIA hat im vergangenen Jahr einen beispiellosen Lauf hingelegt. Analysten glauben jetzt jedoch, dass die Aktie zurzeit massiv überbewertet ist - und schicken das Papier auf Talfahrt.
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Von Januar 2016 bis Februar 2017 konnte die NVIDIA-Aktie an der amerikanischen Technologiebörse NASDAQ um gut 270 Prozent zulegen und markierte am 8. Februar ein neues Allzeithoch bei 120,90 Dollar. Nun bekam die Euphorie der Anleger jedoch einen herben Dämpfer: Im Donnerstagshandel knickte das Papier an der US-Börse ein und verlor rund 9,3 Prozent auf 100,49 Dollar. Das war der größte prozentuale Tagesverlust für den Grafikchip-Hersteller seit rund fünfeinhalb Jahren. Auch im frühen US-Handel am Freitag geht es für das Papier weiter nach unten. Der Grund: Analysten hatten den Daumen für das Unternehmenspapier gesenkt.
Analysten sehen schwierige Zeiten für NVIDIA
In zwei Analystenstudien wurde die NVIDIA-Aktie am Donnerstag zum Verkauf empfohlen. Sowohl Romit Shah von der Nomura-Tochter Instinet als auch Ambrish Srivastava von BMO Capital haben ihr Rating und Kursziel deutlich gesenkt. Shah senkte sein Kursziel von 100 auf 90 Dollar, nachdem er es erst vor rund zwei Wochen auf diesen Wert erhöht hatte. Auch bei der Empfehlung machte er eine 180-Grad-Wende und senkte NVIDIA von "Buy" auf "Sell". Auch Srivastava hatte das Kursziel für den Technologiekonzern erst vor rund drei Wochen von 75 auf 100 Dollar angepasst - nur um es jetzt wieder auf 85 Dollar zu senken. Sein neues Rating lautet "Underperform". Zuvor hatte der Analyst das Papier zweieinhalb Jahre lang mit "Market-Perform" eingestuft.
Nach der Kursrally der vergangenen Monate sei NVIDIA nun am Markt viel zu hoch bewertet, begründen die Analysten ihre Verkaufsempfehlungen. Laut Srivastava werde die Flut positiver Fundamentaldaten, die die Kurse bislang hochgetrieben hat, dieses Jahr allmählich abebben, da der Konkurrenzdruck zunehme. Vor allem bei den Datenzentren - ein Geschäftsbereich in dem NVIDIA den Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr um 145 Prozent auf rund 830 Millionen Dollar steigern konnte - bekäme der Konzern nun stärkere Konkurrenz von Intel und AMD.
Analyst Shah äußerte sich außerdem pessimistisch zu NVIDIAS Hauptgeschäftsfeld, dem Gaming. Laut Shah würden Anleger den allgemein zu beobachtenden Rückgang bei Computerspielen nicht stark genug in ihre Erwartungen einpreisen. Er denkt daher, dass die Unternehmensergebnisse im aktuellen Jahr den Markt enttäuschen werden. Im vergangenen Geschäftsjahr generierte NVIDIA 60 Prozent der Umsätze mit Grafikchips, die vor allem in Spiele-PCs zum Einsatz kommen. Das waren rund vier Milliarden Dollar.
Druck auf NVIDIA wächst
Der NASDAQ-Konzern ist allerdings bereits dabei, sich etwas unabhängiger vom schwächelnden Geschäft mit Heimcomputern - und entsprechenden Grafikkarten - zu machen. NVIDIA setzt unter anderem auch auf Grafikchips für die virtuelle Realität, ist Marktführer bei der Herstellung von Mikrochips für lernende Maschinen und mit seiner Technologie in immer mehr selbstfahrenden Autos vertreten. Diese Märkte haben zwar ein Multi-Milliarden-Dollar-Potenzial, stecken aber aktuell noch in den Kinderschuhen. Rückschläge sind daher nicht ausgeschlossen.
Blickt man auf den gewaltigen Kurssprung, den NVIDIA im letzten Jahr hingelegt hat, ist das Risiko tatsächlich hoch, dass der Markt etwas zu übermütig war und die Aktie aktuell nicht richtig bewertet ist. Grund zur Freude gab es zwar aus fundamentaler Sicht reichlich: Das Unternehmen konnte mit den letzten Quartals- und Jahresbilanzen glänzen und jeweils neue Rekordwerte vermelden. Damit stieg aber auch die Erwartung der Anleger. Experten sprechen davon, dass Investoren ein weiterhin starkes Wachstum bereits in den Aktienkurs eingepreist hätten. Der Druck auf NVIDIA sei dadurch besonders hoch, ebenso wie auch die Gefahr, dass die Zahlen in Zukunft zwar gut seien, aber nicht gut genug, um die Anleger zufriedenzustellen.
Viele Experten sehen noch Chancen
Der jüngste Rücksetzer beim Aktienkurs muss aber nicht zwangsweise bedeuten, dass die Erfolgsgeschichte von NVIDIA nun vorbei ist. Bisher fielen die Zahlen schließlich nach wie vor gut aus. Erst Anfang Februar vermeldete der Konzern erneut einen Rekord bei den Einnahmen. Auch sehen zahlreiche Experten die Aktie noch positiv. "FactSet" listet 34 Analystenmeinungen zu dem Technologiekonzern - in nur fünf wird die Aktie zum Verkauf empfohlen.
Die Analysten von RBC Capital Markets bewerten das Papier beispielsweise mit "Outperform" und haben ihr Kursziel vor rund zwei Wochen auf 130 Dollar angehoben. Auch Ivan Feinseth von Tigress Financial Partners empfiehlt das Papier weiterhin zum Kauf. Laut ihm ist die Aktie zwar hoch bewertet, aber nicht überbewertet. Auch Andrew Left von Citron findet im Großen und Ganzen eher positive Worte. Er meint zwar ebenfalls, dass der Aktienkurs von NVIDIA bei 90 Dollar liegen sollte, glaubt aber dennoch an das Unternehmen. "So gut NVIDIA auch als Unternehmen ist, das zugrundeliegende Geschäft konnte nicht mit dem Aktienkurs mithalten", sagte er gegenüber "Benzinga".
Nach einer kleinen Korrektur könnte die Erfolgsstory also durchaus noch weitergehen - schließlich galt auch Google lange Zeit als überbewertet. Den Aktienkurs hat diese Einschätzung auf lange Sicht aber dennoch nicht bremsen können.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Katherine Welles / Shutterstock.com
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24.02.2017 | NVIDIA Underperform | BMO Capital Markets | |
23.02.2017 | NVIDIA Reduce | Instinet | |
14.01.2016 | NVIDIA Underweight | Barclays Capital | |
26.07.2011 | NVIDIA underperform | Needham & Company, LLC |
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