RWE und E.ON - Jetzt auf Versorgeraktien setzen?
Die Aktien der Energieversorger fristeten lange Zeit eher ein Schattendasein an der Börse.
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Gefragt waren vor allem die Titel von Unternehmen aus konjunktursensiblen Sektoren, wie der Stahlbranche, dem Automobilbau, der Chemie, dem Maschinenbau usw. Diesen Aktien wurde von den Anlegern, die auf eine rasche wirtschaftliche Erholung setzen, ein größeres Kurspotenzial zugerechnet – kein Wunder, waren sie doch zuvor auch stärker eingebrochen.
Defensive Versorgerbranche?
Die Versorgeraktien dagegen wurden im Großen und Ganzen ihrem Ruf als defensive Titel gerecht. Das Geschäft der europäischen Branchenführer E.ON, RWE, GDF Suez, Enel, Iberdrola u.a. ist vergleichsweise unabhängig von konjunkturellen Nachfrageschwankungen, denn Energie wird immer gebraucht. Im „Großen und Ganzen“ bedeutet jedoch, dass sich dieser Leitsatz in der Krise nur teilweise als richtig erwies, denn der starke Wachstumseinbruch ließ auch die Stromnachfrage der Industrie deutlich fallen. Das bekamen nicht zuletzt die beiden deutschen Stromriesen E.ON und RWE zu spüren, denn beide erzielen einen relativ großen Teil ihrer Umsätze mit industriellen Kunden. Doch trotz aller Absatzschwierigkeiten konnten E.ON und RWE ihren operativen Gewinn im ersten Halbjahr stabil halten. Allerdings war dies nicht zuletzt auf ein sehr gutes Ergebnis in der Stromhandelssparte zurückzuführen. Die Erlöse in diesem Bereich sind stark schwankend und lassen sich daher nicht unbedingt so fortschreiben. Die Vorstände beider Unternehmen bekräftigten jedoch angesichts einer sich wieder stabilisierenden Nachfrage ihre Prognosen für das Gesamtjahr.
Profiteure eines Regierungswechsels?
Dadurch wurden Befürchtungen entkräftet, die Energiekonzerne müssten die Dividenden für 2009 kürzen. Die meisten Investoren schätzen die Versorger gerade aufgrund ihrer in der Regel stabilen und hohen Dividendenrenditen. Sowohl RWE als auch E.ON gelten darüber hinaus als mögliche Profiteure eines Siegs von Union und FDP bei der Bundestagswahl am 27. September, denn damit steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Verlängerung der Laufzeiten bestehender Kernkraftwerke. Allerdings gibt es inzwischen Bestrebungen von Unionspolitikern, die dadurch anfallenden Profite teilweise abzuschöpfen. Darüber hinaus ist weder ein Wahlsieg von Union und FDP noch die Verlängerung der Laufzeiten sicher. Enttäuschungen könnten daher nach der Wahl zu Kursverlusten führen.
Analysten uneins
Bemerkenswert ist die Uneinigkeit der Aktienanalysten bei der Einschätzung der Versorgeraktien. Die angegebenen Kursziele für E.ON und RWE schwanken stark. Für RWE liegen die Kursziele z.B. zwischen 57 und 82 Euro. Das ist untypisch, denn eigentlich sorgt das stabile Geschäft der Versorger sonst für eine relativ große Einigkeit in der Analystenzunft. Die Diskrepanzen beruhen derzeit vor allem auf der unterschiedlichen Einschätzung der Analysten zur allgemeinen Wirtschaftsentwicklung. Erholt sich die Konjunktur deutlich, dann steigen auch die Strompreise wieder und die Versorger verfügen angesichts ihrer Kostensenkungsprogramme über einen starken Hebel, um aus höheren Erlösen auch höhere Gewinne zu machen. Lässt die Konjunkturerholung auf sich warten, dann ist nur mit stabilen Gewinnen zu rechnen.
Versorgeraktien wieder gefragt
Tatsächlich stehen wir eher auf der vorsichtigen Seite und billigen den Versorgeraktien auf Sicht der nächsten Monate nicht mehr allzu großes Kurspotenzial zu. Was die Aktien von E.ON und RWE aber für Anleger jedoch attraktiv macht, sind die hohen Dividendenrenditen und die dadurch bedingte überdurchschnittliche Kursstabilität. Wir halten das Risiko für hoch, dass angesichts des starken Kursanstiegs an den Aktienmärkten in den nächsten Monaten eher wieder unruhige Zeiten auf die Börsen zukommen. Viele professionelle Anleger dürften unter diesen Umständen Gelder aus anderen, volatileren Aktien in die Versorgerbranche umschichten, was die Kurse zumindest stützen wird. Zudem: Auch wenn sich der Konjunkturoptimismus einiger Börsianer als übertrieben erweist – wovon wir ausgehen – so hat es doch eine bemerkenswerte Stabilisierung der Wirtschaft gegeben. Gerade die bislang eher vorsichtigen institutionellen Investoren dürften daher angesichts der Entschärfung der Finanzkrise zunehmend Anlagegelder aus den niedrig verzinsten Anleihen abziehen und in die höher rentierlichen Dividendentitel investieren.
Fazit:
Es gibt gute Gründe von einer stabilen Kursentwicklung der Versorgeraktien auszugehen. Im DaxVestor zeigen wir Ihnen, wie Sie auch in diesem Fall mit RWE und E.ON hohe Renditen erzielen und Ihr Verlustrisiko gering halten können.
Stefan Böhm (Diplom-Volkswirt) ist Chef-Redakteur des DaxVestor Börsenbriefs. Weitere Informationen finden Sie unter: www.dax-vestor.deDer obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
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Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
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Nachrichten zu RWE AG St.
Analysen zu RWE AG St.
Datum | Rating | Analyst | |
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09.12.2024 | RWE Market-Perform | Bernstein Research | |
03.12.2024 | RWE Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
02.12.2024 | RWE Outperform | RBC Capital Markets | |
25.11.2024 | RWE Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
22.11.2024 | RWE Buy | UBS AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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03.12.2024 | RWE Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
02.12.2024 | RWE Outperform | RBC Capital Markets | |
25.11.2024 | RWE Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
22.11.2024 | RWE Buy | UBS AG | |
20.11.2024 | RWE Buy | Jefferies & Company Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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09.12.2024 | RWE Market-Perform | Bernstein Research | |
13.11.2024 | RWE Market-Perform | Bernstein Research | |
08.11.2024 | RWE Market-Perform | Bernstein Research | |
22.10.2024 | RWE Market-Perform | Bernstein Research | |
20.09.2024 | RWE Market-Perform | Bernstein Research |
Datum | Rating | Analyst | |
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05.02.2024 | RWE Underweight | Barclays Capital | |
21.10.2021 | RWE Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
12.11.2020 | RWE Reduce | Kepler Cheuvreux | |
13.08.2020 | RWE Reduce | Kepler Cheuvreux | |
15.05.2020 | RWE Reduce | Kepler Cheuvreux |
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